Vermeintliches Wow-Schnäppchen
iPad Pro: Verbraucherzentrale warnt vor Gravis-Angebot
Erst gestern haben wir uns mit Apples, nicht immer ganz eindeutigen Produktbezeichnungen auseinandergesetzt – heute nimmt die Verbraucherzentrale NRW die fehlende Unterscheidbarkeit des iPad Pro 12,9″ (2015) und des iPad Pro 12,9″ (2017) zum Anlass vor einem aktuellen Gravis-Angebot zu warnen.
So hatte der auf Apple-Produkte spezialisierte Händler eine Offerte in die Superbillig-Ecke des Auktionshauses eBay eingestellt: Im Rahmen einer eBay-WoW-Aktion bewarb Gravis das 12,9-Zoll-Modell des iPad Pro mit 256 GB Speicher zum Sonderpreis von 849 Euro und erklärte in der Produktbeschreibung, dass es sich um das „größte und leistungsstärkste iPad aller Zeiten“ handeln würde. Interessierte Käufer, die obendrein PayPal als Zahlungsmethode wählten, bekamen weitere 100 Euro erlassen.
Das Problem: Gravis lieferte Bestellern nicht das aktuelle iPad Pro, sondern das Vorgängermodell von 2015 aus, das sich in Apples Filialgeschäften längst nicht mehr bestellen lässt. Die Verbraucherzentrale hat Gravis zur Rede gestellt und schreibt:
Zwar hat Gravis nach Anfrage der Verbraucherzentrale die Werbung verändert. Gleichwohl feiert der Shop im Kleingedruckten weiterhin das angeblich „leistungsfähigste iPad“.
Die Pressestelle des Einzelhändlers verwies zudem auf Apple. Das Unternehmen würde die Produktbeschreibung vorgeben.
Dennoch scheint sich die Aktion für die inzwischen zu Mobilcom-Debitel gehörende Handelsgruppe gelohnt zu haben:
Staunen löst auch eine weitere „digitale Gravis-Idee“ aus. Der Preis des alten Modells schoss nach der WoW-Aktion von 849 Euro auf 1118,90 Euro: 119,80 Euro mehr als das neue Modell im Hersteller-Store von Apple kostete.