In-App-Käufe: Hat auch Apple die Schnauze voll?
Apple ist ein verschwiegenes Unternehmen. Die Kommunikation nach außen folgt seit Jahren dem immer gleichem Leitsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Entsprechend feinfühlig reagiert die Entwickler-Community auf all jene Botschaften, die Cupertino zwischen den Zeilen vermittelt und getreu der Devise „Don’t do as I say, do as I do!“ vor allem mit Taten unterstreicht. So bewirbt die britische Filiale des Software-Kaufhauses aktuell iOS-Applikationen ohne In-App-Käufe.
Das Feature, das unter der Überschrift „Pay once & play“ prominent auf der Startseite des App Stores beworben wird, darf als Reaktion auf die immer stärker werdende Ablehnung der Mikro-Transaktionen in den Reihen der App Store-Kunden gewertet werden, die 2015 nur noch wenige Applikationen auffinden, die dem traditionellen Monetarisierungs-Modells des Einmalkaufs treu geblieben sind.
Apple präsentiert Anwendungen ohne In-App-Käufe = Apple bewirbt Anwendungen ohne In-App-Käufe = Apple wünscht sich mehr Anwendungen ohne In-App-Käufe.
Wir gehen davon aus, dass die Zusammenstellung in den kommenden auch im Deutschen App Store angeboten wird und wünschen den mit Geschmack gewählten Titeln – u.a. sind Threes, Thomas, Blek mit von der Partie – gute Umsätze.
Nicht nur wir (die Anwender) haben mit der zunehmenden Verwässerung des App Store-Angebotes durch überflüssige und oft aufgezwungene In-App-Käufe zu kämpfen, auch Apple stolperte in der vergangenen Mehrmals über die gierigen Applikationen, die ihre virtuellen Goldmünzen gerne auch für 99€ anboten (und anbieten).
So gab es nicht nur Klagen von Verbraucherschützern und regulierenden Behörden, auch Elternverbände liefen Sturm gegen die oft speziell auf Kinder zugeschnittenen Einkaufsfallen. In den vergangenen Monaten änderte Apple daraufhin die Beschriftung der App Store-Buttons von „Gratis“ hin zu „Laden“, zahlte Geldstrafen, veröffentlichte Elternleitfäden und schraubte am App Store. Hat auch Apple die Schnauze voll?
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