Wann überarbeitet Apple das Konzept?
iCloud-Speicherplatz: Die kostenlosen 5 GB sind ein Witz
Das Wall Street Journal spricht uns in einem aktuellen Artikel aus der Seele: Wann passt Apple sein iCloud-Speicherangebot endlich zeitgemäß an. Zuletzt haben wir uns vor mehr als einem Jahr kritisch mit diesem Thema auseinandergesetzt: Die seit Ewigkeiten unverändert angebotenen kostenlosen 5 GB iCloud-Speicher stehen in keiner Relation zu Apples Gerätepreisen und Produktstrategie.
Besonders ärgerlich ist hier, dass Apple seine Kunden mittlerweile mehr oder weniger dazu zwingt, iCloud-Speicher aktiv zu nutzen. Die Synchronisierung und in dem Zusammenhang auch lokale Backups über iTunes gelten als überholt, zudem haben Apple-Manager wiederholt darauf hingewiesen, dass die geringere Speicherausstattung der Einstiegsmodelle von iPhone und Pad dank Funktionen wie iCloud Fotos oder iCloud Drive kein Problem sei. Den hierfür benötigten Online-Speicher sollen Kunden allerdings kostenpflichtig erwerben.
Apple täte gut daran, den mit einem Benutzerkonto verbundenen kostenlosen Speicherplatz großzügig zu erhöhen, vielleicht auch abhängig von der Anzahl des vom Kunde genutzten Geräte. Es passt nicht ins Bild, dass der Käufer eines iPhone dafür bezahlen muss, dass er die damit geknipsten Fotos dauerhaft speichern kann. Joanna Stern bezeichnet die von Apple verschickten iCloud-Speicherwarnungen in ihrem WSJ-Artikel dann auch als Lösegeldforderungen, greift das Thema Fotos ebenfalls auf und empfiehlt das kostenlose Angebot Google Fotos als Alternative.
Doch es bleibt die Hoffnung, dass Apple in diesem Punkt früher oder später einlenkt und das eigene Cloud-Angebot ähnlich attraktiv gestaltet. Durch lautstarke und wiederholte Kritik konnte Tim Cooks Apple in der Vergangenheit wiederholt zu anwenderfreundlichen Kurskorrekturen bewegt werden. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist die mit iOS 11 eingeführte Möglichkeit, den iCloud-Speicherplatz mit anderen Familienmitgliedern zu teilen.