Von US-Gericht abgesegnet
Googles Suchmaschinen-Zahlungen an Apple laufen weiter
Ein US-Bundesgericht hat entschieden, dass Google seine Partner, darunter allen voran Apple, auch weiterhin dafür bezahlen darf, in Safari als voreingestellte Suchmaschine zu erscheinen. Das Urteil wird als schwere Schlappe für die amerikanische Regierung gewertet, deren Forderungen bis hin zu einer Zerschlagung Googles reichten. Auch der von der Anklage geforderte Verkauf des Webbrowsers Chrome ist mit dem Urteil vom Tisch.
Google: Schon seit dem ersten iPhone die Standard-Suchmaschine
Für Apple bedeutet diese Entscheidung, dass das Unternehmen auch weiterhin mit üppigen Zahlungen von Google rechnen kann. Das Unternehmen lässt sich die Tatsache, dass Google als Standard-Suchmaschine im Safari-Browser auf dem Mac, iPhone und iPad voreingestellt ist, mit umgerechnet mehr als 20 Milliarden Euro im Jahr vergüten. Wer einen anderen Anbieter wie DuckDuckGo oder Bing für die Websuche verwenden will, muss dies über die Einstellungen von Safari ändern.
Der zuständige Richter Amit Mehta ging bei der Begründung des Urteils dem Magazin Bloomberg zufolge auch auf die wirtschaftlichen Auswirkungen solcher Übereinkünfte ein. Das Ausbleiben der Zahlungen könne erhebliche Folgen für Googles Vertriebspartner und die daran geknüpften Märkte und Verbraucher haben. Dies spräche dagegen, solche Vereinbarungen pauschal zu verbieten.
Apple muss Google-Alternativen bewerben
Allerdings ist die Gerichtsentscheidung mit einer Reihe von Auflagen für beide Seiten verbunden. So muss Apple die Möglichkeit, alternative Suchmaschinen zu verwenden, künftig stärker bewerben. Google soll seinerseits einen Teil der im Zusammenhang mit der Nutzung der Google-Suche gesammelten Daten auch Konkurrenten zugänglich machen. Der verantwortliche Richter behält es sich vor, den Sachverhalt erneut zu prüfen, falls die neuen Regeln nicht ausreichend dafür geeignet sind, um mehr Wettbewerb in diesem Bereich herzustellen.
Such-Einstellungen in Safari auf dem Mac
Das Verfahren gegen Google hat bereits vor zwei Jahren seinen Anfang genommen. In einer ersten Entscheidung hatte der zuständige Richter auf eine Klage des amerikanischen Justizministeriums hin bestätigt, dass Google den Markt für Suchmaschinen unrechtmäßig dominiert. In der Folge wurde befürchtet, dass die finanzielle Vereinbarung mit Apple zur Platzierung von Google als Standard-Suchmaschine in Safari komplett unterbunden wird.
Dem Artikel fehlt der Hinweis, dass die „Forderungen der amerikanischen Regierung“ noch aus der Biden-Ära stammen. Interessant wäre zu erfahren, wie die neue Regierung diese Angelegenheit einschätzt.
Danke, das habe ich mich auch gefragt
Super – manche Leute beschäftigen sich tatsächlich noch inhaltlich mit den Themen hier!
Ich hätte es sonst auch nochmal erwähnt, aber mit Sicherheit freut sich die aktuelle Regierung eher darüber und wenn, dann ist es nur das Justizministerium, was in die Röhre schaut.
Wieso aber sollte sich die Regierung auch nicht freuen, wenn es zwei US-Unternehmen mit dieser Entscheidung besser geht.
Das stimmt so nicht. Die Klage wurde bereits 2020 am Ende der ersten Amtszeit von Trump eingereicht.
Streng genommen darf Google Apple zukünftig kein Geld mehr zahlen, damit deren Suchmaschine voreingestellter Standard ist. Es kann weiterhin Geld dafür fließen, dass man deren Suchmachine als eine Auswahl einstellen kann. Das ist übrigens bisher auch schon so bei DuckDuckGo, Ecosia und den anderen Auswahlmöglichkeiten. Wegen dieser Zahlungen bieten die jedenfalls eigene Browser-Apps, weil sie dann nichts zahlen müssen.
Ja, nett aber gerechnet habe ich damit nicht. So lange man eine Meere Suchmaschine auswählen kann, worauf ihr hinweist, sollen die nur zahlen. Hehe
Schlapp finde ich vielmehr, dass ich in Safari keine Custom-Search-Engine einrichten kann. OK, man darf dagegen halten, dass Safari auf Apple-Geräte beschränkt ist und somit kein plattformübergreifender Browser. Aber selbst in Vivaldi unter iOS kann ich Brave-Search als Suchmaschine einrichten.