Auf YouTube, Facebook und TikTok
Google: Neue Prebunking-Videos sollen Desinformation bekämpfen
Gemeinsam mit der Tochter-Plattform Jigsaw will der Suchmaschinen-Anbieter Google zukünftig verstärkt auf so genannte Prebunking-Videos setzen, um gegen Desinformationen auf der Video-Plattform YouTube auf dem sozialen Netzwerk Facebook und auf der Kurzvideoplattform TikTok vorzugehen.
Erklär-Videos statt Reklame
Prebunking beschreibt laut Google eine Kommunikationstechnik, die Anwender schon vor der Konfrontation mit falschen Informationen für eben jene sensibilisieren und diese so widerstandsfähiger gegen Manipulationstechniken machen soll.
Anders formuliert, plant Google zukünftig verstärkt auf kurze Erklärvideos zu setzen, die den Blick für gängige Desinformationskampagnen schärfen sollen. Wie die Prebunking-Videos aussehen könnten lässt sich in Regionen begutachten, in denen Google bereits entsprechende Kampagnen fährt. Dies ist sei 2022 in Polen, in der Slowakei und in Tschechien der Fall. Jetzt soll Deutschland bespielt werden.
Ausweitung auf Deutschland
Nach Angaben von Google Deutschland soll der Startschuss für die hiesige Prebunking-Kampagne noch im ersten Halbjahr 2023 abgefeuert werden. Dann sollen die Videos als Werbeeinblendungen und Pre-Roll-Videos auf YouTube, Facebook und TikTok zu sehen sein.
Während der Kampagne in Polen, Tschechien und der Slowakei wurden die Clips der dortigen Prebunking-Kampagne fast 40 Millionen mal angeschaut. Bei unseren osteuropäischen Nachbarn ging es dabei um „irreführende migrantenfeindliche Narrative“ sowie die bewusste Dekontextualisierung zugehöriger Inhalte, also gänzlich aus dem Kontext gerissene Videos und Fotos.
Laut Google produzieren die Prebunking-Videos messbare Ergebnisse bei ihren Betrachtern:
Nach dem Ansehen eines der Videos stieg der Anteil der Betrachter:innen, die diese Taktiken der Desinformation richtig erkannten, um bis zu acht Prozentpunkte. Andere frühere Tests kamen zu ähnlichen Ergebnissen.
Die Prebunking-Videos werden in Kooperation mit Faktencheck-Organisationen erstellt und sollen mehrere Experten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft inkludieren.
Noch stehen die Themen der Deutschland-Kampagne nicht fest. In Polen, in der Slowakei und in Tschechien ging es unter anderem um Fearmongering und Scapegoating, als das Säen von Angst und das Herausarbeiten von Sündenböcken.