ifun.de — Apple News seit 2001. 39 014 Artikel

EU benennt Torwächter

Gesetz über digitale Märkte: Apple muss Auflagen innerhalb von 6 Monaten umsetzen

Artikel auf Mastodon teilen.
57 Kommentare 57

Die EU macht mit Blick auf das Gesetz über digitale Märkte Nägel mit Köpfen und hat erstmals sechs Torwächter benannt. Wie erwartet stehen hier neben Apple auch die Google-Mutter Alphabet sowie Amazon, Meta und Microsoft und der hinter TikTok stehende Konzern ByteDance auf der Liste.

Die als Torwächter benannten Firmen haben jetzt sechs Monate Zeit, um die vollständige Einhaltung aller mit dem Gesetz über digitale Märkte verbundenen Pflichten sicherzustellen.

Eu Gesetz Ueber Digitale Maerkte Torwaechter

Im Vorfeld der Bekanntgabe der ersten Torwächter im Rahmen des neuen Gesetzes fanden ausführliche Überprüfungen durch die EU-Kommission statt, was zur Feststellung der in der Grafik farbig markierten, von den Unternehmen bereitgestellten sogenannten zentralen Plattformdiensten geführt hat.

Mit der heutigen Benennung zügeln wir nun endlich die Wirtschaftsmacht von sechs Torwächtern. Gleichzeitig geben wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Auswahl und eröffnen kleineren innovativen Technologieunternehmen neue Möglichkeiten, beispielsweise dank Interoperabilität, Sideloading, Echtzeit-Datenübertragbarkeit und Fairness. Es war höchste Zeit, dass Europa im Voraus die Spielregeln festlegt, um dafür zu sorgen, dass die digitalen Märkte fair und offen sind.
-EU-Kommissar Thierry Breton

Rolle von iMessage wird noch überprüft

Der mit der heutigen Veröffentlichung verbundene Status ist keinesfalls abschließend. Wir haben ja gestern bereits darüber berichtet, dass Apple iMessage von den mit dem Gatekeeper-Status verbundenen Pflichten entbinden möchte, weil der Messaging-Dienst an sich im Vergleich nicht relevant genug sei. Ähnliche Eingaben hat auch Microsoft mit Blick auf seine Suchmaschine Bing, den Webbrowser Edge und seine Advertising-Sparte gemacht.

Die EU-Kommission hat diesbezüglich gesonderte Untersuchungen eingeleitet um festzustellen, ob Apple und Microsoft in den besagten Fällen eine hinreichend stichhaltige Widerlegung nachweisen können. Diese Überprüfung soll innerhalb der nächsten fünf Monate abgeschlossen werden.

Apple wartet darüber hinaus auch auf eine Entscheidung in Sachen iPadOS. Anders als bei iOS ist hier noch nicht geklärt, ob das Betriebssystem die für den Torwächterstatus erforderlichen Schwellwerte erreicht. Diese Untersuchung kann allerdings noch bis zu zwölf Monate andauern.

Unternehmen haben 6 Monate Zeit

Eu Gesetz Ueber Digitale Zeitplan Torwaechter

Generell stehen Apple und die restlichen als Torwächter klassifizierten Unternehmen nun vor der Aufgabe, die Einhaltung der mit dem Torwächterstatus verbundenen Gebote und Verbote innerhalb von maximal sechs Monaten sicherzustellen. Anderweitig drohen zum Teil empfindliche Geldbußen oder gar weiterführende Maßnahmen bis hin zu der Verpflichtung, einzelne Unternehmensteile zu verkaufen. Die mit dem Torwächter-Status verbundenen Auflagen beinhalten unter anderem die Vorgabe, die Installation von Apps aus unabhängigen Quellen zu ermöglichen.

06. Sep 2023 um 12:34 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    57 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ein Machtkampf, den die EU oder ihre Bürger verlieren werden.

  • Das bei den Messengern dann doch nur WhatsApp und Messenger als betroffen eingestuft werden überrascht mich dann doch.

    Hätte vermutet, dass mindestens Telegram noch mit dabei ist.

  • Innerhalb von 5 Monaten soll das jetzt u Textsuche werden. Hmmm Und was wenn es dann doch dazu kommt, dass iMessage darunter fällt. Haben die ab da dann erneut 6 Monate oder müssen sie sich dann an den ursprünglichen Termin, heute in 6 Monaten halten?

  • Dieses Thema ist extrem interessant! Bin wirklich sehr gespannt, was daraus wird. Könnte sehr viel Neues und schönes für uns Kunden mitbringen.

  • Ich persönlich finde es im Hinblick auf Apple wirklich schade.
    Es ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal Apple’s und das sich damit durch die Entwicklung sich jetzt auch gut Geld verdienen lässt hätten vermutlich die wenigsten erwartet.

    Und wenn wir mal ehrlich sind, wer im
    Jahre 2023 weiß nicht was bei einem
    kauf von Apple Produkten auf einen zukommt.

    Natürlich wird es die Stimmen der vermeintlichen Apple User geben die sehnlichst auf diese Funktion warten.
    Doch da stelle ich mir die Frage, was hält euch dann bitte Apple. Genau das es so geschlossen ist, ist doch der reiz an dem ganzem. Ökosystem.
    Ein Android würde für solche Leute ausreichen, da die Dinger mittlerweile auch nicht mehr so schlecht sind wie damals, nein sie sind teilweise von der Hardware sogar besser.

    Am Ende bin ich gespannt wie Apple das umsetzen wird.
    Vielleicht Jailbreaken sie die Geräte ja selbst (mir Warnung) kündigen gleichzeitig noch die iCloud, Apple-ID und sonstige Dienste. AppStore und Co. fliegen auch raus und evtl. wird der Softwaresupport sogar ganz oder nur teilweise eingestellt.

    Wie viele Leute würden sich dann trauen?

    Krass wäre es auf jeden Fall und irgendwas ähnliches werden sie sicher bringen, jetzt müssen erstmal die Schlupflöcher gefunden werden.

    • Ein geschlossenes Ökosystem zu nutzen widerspricht doch nicht der Interoperabilität?!..
      Ne SMS kann ich doch auch von iOS nach Android oder sonstwas schicken.

      Für alle Anwendungen ist mir die Interoperabilität auch nicht klar – z.B. Browser – aber prinzipiell ist eine Öffnung – siehe Open source – keine nachteilige Entwicklung.

      • Doch leider schon. Sieht man leider am PlayStore das die Entwickler schlampig werden.
        Ich Seh das ganz sehr kritisch und wenn es zu viel Regulierungen gibt, wird Apple sich durch aus auch zurück ziehen. Für die UK haben sie es ja auch schon angekündigt.
        Und die Leute die es nutzen lassen sich dann die Geräte aus den usa liefern.

        Die EU hilft hier nicht wirklich den Bürgern. Das ist nur eine Ausrede.

  • Ist halt die Frage wie lange sich die großen Firmen noch was von der EU vorschreiben lassen, die EU ist ja jetzt nicht der Mittelpunkt der Erde.
    Am Ende müssen wir uns die Geräte/Dienste dann über Umwege besorgen weil die Firmen kein Bock mehr auf die EU Extra Wurst haben!!

    Ich sehe das alles eher als Nachteil als ein Vorteil.
    Wir haben jetzt schon viele Funktionen nicht oder irgendwann verspätet als andere Länder, und das wird dann nur noch mehr als weniger.

  • Nehmen wir in dem Beispiel mal an, nur WhatsApp würde als „Torwächter“ eingestuft und müsste dann interoperabel werden. Aber interoperabel mit was dann? Wenn die anderen Messenger nicht als Torwächter“ eingestuft werden, dann müssen sie WhatsApp doch keinen Zugang anbieten.

    • WhatsApp muss alle die sich melden und wollen eine Schnittstelle anbieten.

      • Ja, aber wenn bspw iMessage nicht will? Dann habe ich nichts davon.

      • Genau,
        aber selbst wenn Apple mit iMessage und WhatsApp beide Torwächter sind, müsste einer der beiden auch den Antrag stellen.
        Das wahrscheinlich ist, das ein dritter (hoffentlich Signal) bei Apple (wenn Torwächter mit iMessage) und bei Meta für WhatsApp einen Antrag stellt.
        Dann könnte man mit Signal an die beiden Anderen schreiben.
        vielleicht stellt auch Google ja einen Antrag bei allen ;)

      • Lol, ich glaube du hast da was falsch verstanden
        Aber das mit freiwillig das offene Protokoll nutzen wenn kein torwächter stimmt. Aber zwei torwächter müssen zwingend zusammen funktionieren.

  • Einige unterschätzen die Kraft der EU Vorschriften. Viele, sehr viele internationale Standards haben ihren Ursprung innerhalb der EU bzw. ihrer Vorschriften. Ihr solltet allesamt lieber froh sein, das so ein Schwergewicht irgendwas durchsetzen kann. Kein einziges Land in der EU könnte das alles im Alleingang!

  • Was iPadOS ist vielleicht nicht betroffen und muss nicht öffnen?
    Beim iPhone ist mir der AppStore egal, aber ich echt gehofft man könnte bald macOS oder Windows in parallels desktop oder so starten

  • Die EU ist mit ihren Maßnahmen noch gnädig- in den USA ist es so viel schlimmer. Dort liegen tausende Klagen gegen Apple auf Halde und auch die Aufsichtsbehörden werden Apple dazu zwingen, den Markt zu öffnen.
    Ich finde, es wird Zeit !!

  • Ich bin wirklich sehr gespannt was mit diesem Gesetz noch alles möglich ist. Ich persönlich sehe das ja eher als Vorteil. Ich kann alternative Appstores nutzen und so weiter. Android ist leider noch nicht so barrierefrei.

  • Könntet ihr eine Quelle angeben, auch und vor allem der Grafiken?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 39014 Artikel in den vergangenen 8386 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven