Flott und augenfreundlich: Apples neues iPad Pro
Mit dem iPad Pro 9,7“ ist der Nachfolger des iPad Air 2 jetzt im Handel erhältlich. Das neue Apple-Tablet wurde gegenüber seinem weiterhin erhältlichen Vorgänger deutlich verbessert, allerdings muss man als Käufer auch ein ganzes Stück tiefer in die Tasche greifen. Die WLAN-Version des neuen iPad Pro gibt es ab 689 Euro, wer auf die Mobilfunkoption (und damit auch einen integrierten GPS-Empfänger) nicht verzichten will, ist ab 839 Euro mit dabei.
iPad Pro 9,7“ im Vergleich mit dem iPad Air
Werfen wir zunächst einen Blick auf die wesentlichen Vorzüge des neuen iPad Pro gegenüber seinem Vorgänger. Äußerlich sind die Unterschiede zwischen beiden Geräten marginal. Auf den ersten Blick total identisch und laut Apples Produktbeschreibung auch in Abmessungen und Gewicht exakt gleich, fallen bei genauerem Hinsehen zunächst zwei Details auf: Der rückseitige Blitz und die wie bei den 6er-iPhones hervorstehende Kamera.
Mit Blick auf die überstehende Kamera können wir euch zumindest in einer Hinsicht beruhigen. Das iPad wackelt im Gegensatz zu den kleineren iPhones nicht, wenn es mit der Rückseite nach unten auf dem Tisch liegt. Puristen mögen sich dennoch daran stören, dass die Rückseite nicht völlig plan ist, und hier und da hakt das Objektiv dann auch mal beim Verschieben des iPad an der Tisch- oder einer sonstigen Kante.
Immerhin passen, soweit wir das bislang beurteilen können, vorhandene Hüllen und Cases des iPad Air 2. Die Kameralinse ragt einfach in die an gleicher Stelle bereits vorhandene Aussparung hinein. Allerdings solltet ihr euch dessen bewusst sein, dass der neue Blitz in diesen Hüllen komplett abgedeckt ist. Mit Fotos bei schlechter Beleuchtung wird es dann also nichts.
Mehr Leistung unter der Haube
Größer sind die Veränderungen unter der Haube. Apple liefert das schon kleinste Modell des 9,7“-iPad nun mit 32 GB Speicher aus, alternativ könnt ihr das Gerät mit 128 oder gar 256 GB Speicherplatz bestellen. Bei der Benutzung direkt spürbar ist die verbesserte Prozessorleistung. Apples Duo aus A9X-Prozessor und M9-Coprozessor sorgen für ein deutlich beschleunigtes Nutzererlebnis.
Bildschirmgröße und -auflösung bleiben gleich wie beim iPad Air 2, allerdings hat Apple die Antireflex-Beschichtung noch einmal verbessert und das neue iPad Pro spiegelt noch einen Tick weniger als der Vorgänger. Zudem kann der Bildschirm des iPad Pro 9,7“ einen größeren Farbraum anzeigen und erlaubt eine automatische Kalibrierung bzw. Anpassung an das Umgebungslicht. Apple nett diese Technik „True Tone“, dabei passen Umgebungslichtsensoren die Farbe und Intensität des Bildschirms automatisch an die bestehenden Lichtverhältnisse an, um eine möglichst realistische und angenehme Darstellung zu erreichen. Die True-Tone-Darstellung kann direkt beim Einrichten des iPad aktiviert werden, Apple erlaubt hier auch gleich den eindrucksvollen optischen Vergleich zwischen der kühlen Standarddarstellung und dem angenehm warmen True-Tone-Effekt. Wer sich später entscheiden möchte, findet den dafür nötigen Schalter im Bereich „Anzeige & Helligkeit“ in den Einstellungen.
Bessere Kameras, besserer Sound
Auch die bereits oben erwähnte Kamera wurde deutlich verbessert. Das neue iPad Pro verfügt nun über eine 12-Megapixel-Kamera (statt 8 beim Vorgänger) mit größerer Blendenöffnung. Ebenfalls neu ist der rückseitige True-Tone-Blitz sowie die Möglichkeit, wie auch mit den neuen iPhones animierte Live Photos aufzunehmen. Dank der höheren Kamerauflösung kann das neue iPad nun auch 4K-Video mit 3840 x 2160 Pixeln Auflösung und Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 240 fps aufzeichnen. Auch die vorderseitige FaceTime-Kamera hat Apple überarbeitet. Statt 1,2 lassen sich hier nun 5-Megapixel-Fotos aufnehmen.
Deutlich zu hören ist eine bei genauem Hinsehen ebenfalls sichtbare Änderung. Das kleine iPad Pro verfügt wie sein großer Bruder über vier Lautsprecher, die gemeinsam nicht nur für eine bessere Ausbreitung des Klanges, sondern auch hörbar kräftigen Sound sorgen. Großartige Bässe dürft ihr dennoch nicht erwarten, dafür fehlt natürlich der nötige Resonanzkörper.
Der erste Eindruck
Bei der Benutzung macht sich der leistungsstarke Prozessor des iPad Pro 9,7“ direkt bemerkbar. Das Gerät fühlt sich eigentlich in allen Situationen ein ganze Stück flotter an als der Vorgänger. Was uns bereits jetzt und wohl auch dauerhaft besonders gut gefällt ist die True-Tone-Darstellung. Dem Unterschied zum normalen Bildschirm wird ein Vergleichsfoto hier nicht gerecht, das Betrachten des Bildes ist bei weiterhin ausreichender Bildschirmhelligkeit deutlich angenehmer und entspannter.
Natürlich wäre es schön gewesen, diesen Leistungs- und Feature-Bonus bei unveränderten Gerätepreisen als klassisches Upgrade zu erhalten. Den Schmerz des höheren Einstiegspreises wiegt die bessere Speicherausstattung ja ein wenig auf. Ein weiteres, und zumindest für einen Teil unserer Leser attraktives Argument für das neue iPad Pro wäre letztendlich dann ja auch noch die Unterstützung des Apple Pencil. Wer am iPad mit einem Stift arbeiten, besonders zeichnen will, wird den Aufpreis dank dieser Option noch etwas besser verschmerzen. Der Apple Pencil ist in Kombination mit den nun zwei iPad-Pro-Modellen ohne Zweifel der beste und vielseitigste derzeit erhältliche Zeichenstift.
Ein Kritikpunkt noch zum Schluss: Liebend gerne hätten wir den Smart Connector des neuen iPad noch positiv erwähnt. Dieser wartet hierzulande allerdings noch auf seine sinnvolle Nutzung und somit werden wir dies bei entsprechendem Anlass nachreichen. Bislang gibt es die damit kompatible Apple-Tastatur nur mit englischer Tastenbelegung und von Drittanbietern wurde anders als beim großen iPad-Pro-Modell noch keine Alternative vorgestellt.