Richtlinie quasi abgesegnet
EU-Abstimmung zu einheitlichen Ladegeräten im Mai
Der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments hat die Weichen für die Verpflichtung auf ein einheitliches Ladegerät gestellt. Nachdem sich die Abgeordneten nun auf einen entsprechenden Vorschlag geeinigt haben, steht dieser im Mai zur Abstimmung vor dem Europäischen Parlament. Wird der Entwurf dort gebilligt, werden die Abgeordneten sich mit den einzelnen EU-Regierungen darüber abstimmen, wie die Vorgaben in die Gesetzgebung Einzug finden.
Der zuständige EU-Parlamentarier Alex Agius Saliba begründet die Initiative mit der Tatsache, dass bei einer halben Milliarde entsprechender Ladegeräte, die jedes Jahr in Europa verschickt werden, zwischen 11.000 und 13.000 Tonnen Elektroschrott entstehen. Dabei wäre es nicht einmal möglich, ein universelles Ladegerät für alle kleineren und mittleren elektronischen Geräte zu verwenden. Die Initiative soll gleichermaßen die Umwelt schützen wie auch unnötige Kosten für Firmen und letztendlich auch die Verbraucher reduzieren.
Die nun als Entwurf abgesegnete Forderung lautet, dass bis zum Jahr 2026 eine Interoperabilität drahtloser Ladetechnologien aufgebaut wird – sich unterschiedliche Geräte also mit einheitlichen Ladegeräten betreiben lassen. Nachdem der Fokus hier anfangs auf Kleingeräten wie Smartphones lag, wurde der Vorschlag zwischenzeitlich auch auf größere Geräte wie Notebooks ausgeweitet. Produkte wie Handheld-Konsolen, Tablets, Digitalkameras, tragbare Lautsprecher und Kopfhörer sind ebenfalls inbegriffen. Ausnahmen soll es nur für Geräte geben, die zu klein sind, um einen entsprechenden Anschluss zu ermöglichen. Hier wären Fitness-Tracker und auch die Apple Watch treffende Beispiele. Auch soll im Zusammenhang mit den Produkten klar darüber informiert werden, wie sich diese aufladen lassen und ob ein Ladegerät enthalten ist.
Sobald das Parlament als Ganzes diesen Entwurf der Verhandlungsposition auf der Plenartagung im Mai gebilligt hat, werden die Abgeordneten bereit sein, Gespräche mit den EU-Regierungen über die endgültige Form der Gesetzgebung aufzunehmen.
Der USB-C-Anschluss als einheitlicher Ladeanschluss ist damit verbunden auf Europa-Ebene bereits beschlossene Sache. Ob sich damit verbunden etwas mit Blick auf die Produkte von Apple ändert, bleibt abzuwarten, es ist jedoch davon auszugehen, dass die Verwendung von USB-C direkt am Ladegerät mit den finalen Auslegungen des Gesetztes konform gehen wird.