Schutzmaßnahmen 2 Stockwerke unter der Erde
Erdbebenschutz: Apples Firmenzentrale ist „schwimmend gelagert“
Kalifornien wurde in den letzten Tagen von mehreren starken Erdstößen erschüttert. Die Bevölkerung dort sieht dergleichen erstaunlich gelassen, das Bewusstsein, im Bereich der San-Andreas-Verwerfung und damit ein einem hoch erdbebengefährdeten Gebiet zu leben, ist allgegenwärtig. Zugleich wird aber hoher Aufwand beim Erdbebenschutz betrieben, dies betrifft insbesondere auch die dort angesiedelten High-Tech-Unternehmen.
Die New York Times vermittelt in diesem Zusammenhang bislang unbekannte Eindrücke aus dem „Keller“ der neuen, im vergangenen Jahr fertiggestellten Apple-Firmenzentrale „Apple Park“.
Der lesenswerte Artikel mit dem Titel „ Inside Apple’s Earthquake-Ready Headquarters “ beschreibt die aufwändigen Maßnahmen, die beim Bau des gigantischen kreisrunden Apple-Gebäudes zum Schutz gegen Erdbeben getroffen wurden. Schon bei der frühen Planung sei dergleichen als immens wichtig eingestuft worden, der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs habe sich dabei von japanischen Projekten inspirieren lassen, Apple habe mit Earthquake Protection Systems jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft in Kalifornien ein auf diesen Bereich spezialisiertes Unternehmen gefunden.
„Friction Pendulum“ von EPS – Auf diesen Bauteilen ruht Apple Park
Die gesamte, als „UFO“ bekannte Apple-Firmenzentrale ist dem Bericht zufolge nicht fest mit dem Boden verbunden, sondern lagert auf 692 speziellen Tellerkonstruktionen, auf denen das Gebäude im Ernstfall bis zu 1,2 Meter in jede Richtung schwingen kann. Die Autoren vergleichen die Funktion mit einem Eiswürfel, der auf einem Teller liegt. Man kann den Teller ruckartig bewegen und der Eiswürfel bleibt vergleichsweise ruhig liegen.
Apple zeigt sich damit bestmöglich auch für schwere Erdbeben gewappnet. Zuletzt wurde die Gegend um San Francisco im Jahr 1906 von einem Erdbeben mit verheerenden Auswirkungen heimgesucht. Moderne Architekturmaßnahmen sollen die Auswirkungen einer solchen Katastrophe bestmöglich mindern.