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Strafforderung in Rekordhöhe

DSGVO-Verstoß: Amazon soll 747 Millionen Euro Strafe zahlen

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28 Kommentare 28

Die in Luxemburg ansäßige Nationale Kommission für den Datenschutz CNPD ist der Ansicht, dass Amazon beim Umgang mit den persönlichen Daten seiner Kunden gegen die europäischen Datenschutzbestimmungen verstoßen hat. Infolge dessen fordert die Behörde von Amazon eine Strafzahlung in der Rekordhöhe von 747 Millionen Euro.

Die Forderung der Datenschützer ist auf den 16. Juli datiert, wurde allerdings erst jetzt im Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Quartalszahlen von Amazon bekannt. Amazon führt den Millionenbetrag dort als „mögliche Strafzahlung“ auf und weist ergänzend darauf hin, dass man die Entscheidung nicht nachvollziehen könne und sich in dieser Angelegenheit mit aller Macht verteidigen werde.

In einer an Medien übermittelten Stellungnahme hat Amazon angekündigt, die Entscheidung anzufechten. Die Sicherheit der Nutzerdaten habe für das Unternehmen oberste Priorität. Man habe sich mit Blick auf die Sicherheit der Kundendaten nichts zu Schulden kommen lassen und es sei Auslegungssache, ob die Art und Weise, wie Amazon seinen Kunden relevante Werbung zeigt, mit den europäischen Richtlinien konform ist. Auch stehe die Höhe der angesetzten Geldbuße in keinem Verhältnis zu dieser Auslegung.

Amazon Werbung Opt Out

Bislang ist nicht im Detail bekannt, was die Datenschützer dazu veranlasst hat, diese Rekordsumme als Strafzahlung zu fordern. Es scheint jedoch zumindest dazu beizutragen, dass Amazon seinen Kunden standardmäßig interessenbezogene Werbung anzeigt, also ohne direkte Nachfrage Informationen aus dem Browserverlauf für die Auswahl von Werbung verwendet werden.

Das Unternehmen bietet seinen Kunden zwar die Möglichkeit an, die Anzeige von interessenbasierter Werbung zu deaktivieren, als Standard wird hier jedoch von einer stillen Zustimmung ausgegangen. Diesen Umstand hatten französische Verbraucherschützer in einer Beschwerde angemahnt und auf einen damit verbundenen Verstoß gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung hingewiesen. Hier wird explizit gefordert, dass beim Opt-out-Vorgang keine für den Nutzer mit möglichen Nachteilen verbundene Optionen vorab ausgewählt sind.

30. Jul 2021 um 17:52 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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    • Edit:
      Das ist eher das, was öffentlich genannt wurde. Was AMZ am Ende dann wirklich bezahlt – oder auch OB – wird wohl eher verschwiegen … Denke ich mal …

      • Das ist doch kein privatrechtlicher Vergleich der geheimgehalten wird, das ist eine europäische Behörde die dann ein öffentliches Gerichtsverfahren anstreben wird und das ist doch dann nicht geheim wenn das Gericht am ende eine Summe festsetzt

      • Mag sein, aber was wirklich hinter den Gardinen abgeht, werden wir eher nicht erfahren .. Nehme ich an

      • Immer diese wertlosen Annahmen VPN Verschwörungen hinter geschlossenen Türen.

  • Könnte man aus seinen Nutzerdaten nicht selbst Kapital schlagen?
    Ich gebe die jedem der will.
    20€ pro Monat und das Geschäft steht ;-)

  • Könnte vielleicht jemand genauer erklären, was genau mit Browserverlauf gemeint ist?
    Bezieht sich das nur auf besuchte Seiten, von denen dann Cookies abgelegt wurden, oder gilt das für sämtliche offene Tabs, selbst wenn ich gerade den Cache geleert habe?

    • Cache und Cookies sind nicht (mehr) soo relevant. Du wirst anhand anderer Metriken getrackt, z.B. die Größe des Browserfensters, Sprache, Addons, etc. Damit bekommt dein Browser eine Art Fingerabdruck. Durch Skripte von diversen Werbefirmen, die auf den meisten Webseiten mehrfach vorhanden sind, können deine Seitenbesuche sekundengenau nachverfolgt werden.
      Das passiert natürlich auch, wenn du keine personenbezogene Werbung siehst.
      Abhilfe schaffen zum Teil Trackingblocker, besser ist natürlich der Verzicht auf Amazon oder Google.

      • Danke für die gute Erklärung. Und dieser vielfältigen Metrik Tools kann man leider nicht entfliehen. Zumindest einige davon habe ich mit NoScript geblockt.

      • Ich glaube das greift bei Amazon zu kurz.
        Ich habe mal in einer Doku gesehen, das Amazon auch dein ganzes Verhalten auf ihrer Seite trackt. Das heißt was hast du alles geklickt, was hast du gesucht, wie lange hast du die welche Produkte angesehen und, angeblich sogar wie lange warst du mit dem Mauszeiger auf welchen Elementen der Seite/App.
        Die Doku kam mal auf ZDF, finde sie aber nicht mehr. Also ist die Aussage im Moment nur hören sagen.

  • Außerdem wird da nur ein Cookie gesetzt und meine Entscheidung nicht in meinem Konto hinterlegt. Ich muss es also ggf. immer wieder neu einstellen. Geht gar nicht!

  • Danke für den Link zum Deaktivieren der Werbung, den hatte ich gesucht.

  • Die Portokasse Kasse muss bei Amazon ein Tag leer geräumt werden :(

  • So Mini Länder trauen sich , bei uns Fehlanzeige bekommen noch nicht mal Facebook und Microsoft an den Haken.

  • Na da bin ich mal gespannt wie die Details aussehen. Bisher klingt das nur nach marketing for die DSVGO

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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