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EU plant Gesetz für digitalen Handel

Digital Fairness Act: Gegen Dark Patterns, Influencer und Sucht-Apps

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16 Kommentare 16

Die EU-Kommission arbeitet an einem Gesetzesvorschlag, der Verbraucher im digitalen Raum besser schützen soll. Mit dem sogenannten Digital Fairness Act reagiert Brüssel auf die Ergebnisse einer umfassenden Überprüfung bestehender Verbraucherschutzregeln.

Dfa Eu

Diese hatte gezeigt, dass aktuelle Regelungen zwar grundsätzlich weiterhin geeignet sind, den Anforderungen des digitalen Binnenmarktes jedoch nicht in allen Punkten gerecht werden.

Dark Patterns, Influencer, Suchtmechanismen

Konkret sollen problematische Geschäftspraktiken wie manipulative Gestaltung von Nutzeroberflächen, sogenannte „Dark Patterns“, oder irreführende Preisangaben stärker reguliert werden. Auch personalisierte Werbung, die gezielt Schwächen von Verbrauchern ausnutzt, steht im Fokus der Initiative.

Darüber hinaus sollen digitale Produkte, die durch Suchtmechanismen zur übermäßigen Nutzung verleiten, stärker in den Blick genommen werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Kindern und Jugendlichen.

Das Vorhaben zielt nicht nur auf besseren Verbraucherschutz, sondern auch auf einheitlichere Wettbewerbsbedingungen im Binnenmarkt. Nationale Alleingänge einzelner Mitgliedstaaten hatten in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Rechtslagen und Unsicherheiten geführt. Dies soll durch europaweit einheitliche Vorgaben vermieden werden.

Öffentliche Konsultation läuft

Die geplante Gesetzesinitiative befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase. Eine öffentliche Konsultation läuft noch bis zum 9. Oktober 2025. Neben Verbrauchern, Unternehmen und Interessenverbänden sind auch Wissenschaft und Zivilgesellschaft eingeladen, sich zu beteiligen. Erste gesetzgeberische Schritte sind für das dritte Quartal 2026 angekündigt.

Die Rückmeldungen der laufenden Konsultation sollen in die Folgenabschätzung und den späteren Gesetzesentwurf einfließen. Dazu zählen etwa Fragen zu fairen Preisdarstellungen, der Gestaltung von Abo-Modellen oder der Transparenz von Online-Marketing durch Influencer. Auch die Rolle von digitalen Identitäten und technischen Hilfsmitteln zur besseren Durchsetzung von Verbraucherrechten wird im weiteren Verfahren untersucht.

22. Juli 2025 um 11:42 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Bevor EU- und Politik-Hater wieder loslegen: Dieses Gesetzesvorhaben ist ein gutes Beispiel, wie demokratisch die EU-Kommission tickt. Wer etwas dazu zu sagen hat, kann sich konstruktiv auf unterschiedliche Weise einbringen. Im Ergebnis kommt dann idealerweise ein „rundes“ Gesetz heraus. Schimpfen und Meckern = schlechter Charakter…

    • Also erstmal alle, die eine andere Meinung haben prophylaktisch denunzieren? Auch ne tolle Art..

      • Na, dann lies doch noch mal meinen Standpunkt in Ruhe durch und daraufhin deinen Kommentar – fällt dir irgendetwas auf?
        Interessant, sich selber als böse (mit Rechtschreibfehler) zu titulieren = „moralisch schlecht, verwerflich“ – nomen est omen…

    • Die Europäische Union leistet in vielen Bereichen wichtige Arbeit, doch es gibt auch berechtigte Kritikpunkte. In einer demokratischen Gesellschaft ist es wichtig, dass Bürger ihre Meinung frei äußern dürfen – auch gegenüber Institutionen wie der EU. Einzelne positive Entwicklungen schließen nicht aus, dass der institutionelle Apparat der EU in seiner Größe, seinem Einfluss und seiner demokratischen Legitimation kritisch hinterfragt werden sollte.

  • Je eher, desto besser! Die aktuellen Marketingmethoden sind einfach nur noch lästig. Fake-Kommentare gekaufte Bewertungen, jede Form von Spam in allen möglichen, selbst privaten Zusammenhängen. Und dazu noch die Kaufbeeinflussung von Menschen, die das kaum durchschauen können. Das sind die meisten, wenn man Kinder und Jugendliche und naive ältere Menschen dazu rechnet, sowie schlecht gebildete und leicht beeinflussbare Personen.

  • Verbraucherschutz? Dark Patterns?

    Haha, ja klar, ich lache mich schlapp. Seit zig Jahren nutzt nun Amazon Dark Patterns beim Kündigen, mit dutzenden europ. Studien (ja, für so etwas gibt es Studien, man glaubt es kaum!) belegt und es ist nichts passiert. Null, nix, nada, zilch, zero.

    Kündigt z.B. mal bei Audible das Abo: dann bekommt man eine Seite mit Bestätigung im zweiten Schritt und 40 Vorschlägen von Hörbüchern und erst am Ende der Seite erkennt man einen gut versteckten Button den man nochmals klicken muss um die Kündigung auch wirklich durchzuführen…

    Und nationale Alleingänge sollen durch europaweit einheitliche Vorgaben vermieden werden? Ja, klappt ja hervorragend wie man sieht: jedes (Bundes-)Land strengt weiterhin seine eigenen Verfahren an…

    Naja, gefühlt wöchentlich ein neuer Digital Irgendwas Act – vor lauter Gesetzen weiss bald keiner mehr was Sache ist…

    • Das von dir beschriebene Problem der Alleingänge der einzelnen Nationalstaaten ist ja genau das Problem an der ganzen Geschichte, weil das Internet und die dort angebotenen Dienstleistungen eben über National greifen. Deswegen benötigt es für unterschiedliche Bereiche des Internets unterschiedliche Regulierungen, welche in der Summe dem Kunden beziehungsweise den Bürger nutzen sollen. Natürlich ist nicht alles perfekt und man kann sich eben, wie weiter oben bereits beschrieben, entsprechend einbringen. Zum Beispiel könntest du die entsprechende Konsultation (d.h. eine Frage an die Bürger der EU) Nutzen und eine Rückmeldung zu geben. Diese sollte natürlich konstruktiv sein und nicht eine allgemeine negative Rückmeldung, dass alles Unsinn ist.

  • SCHNELL SEIN!

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  • Grundsätzlich sollten alle Verträge die online geschlossen werden auch per Mausklick wieder gekündigt werden.

    Auch die Kommunikation mit Behörden wird erschwert, da die E-Mail-Adresse oftmals nicht angegeben wird. Das Finanzamt ist hier besonders hervorzuheben, im negativen Sinn. Jeder bekommt eine Steuer-ID in Deutschland aber zusätzlich wird noch eine weitere Steuernummer benötigt. Die Erteilung dauert dann wieder mehrere Wochen. In vielen südlichen Mitgliedstaaten steht die Steuernummer auf den Personalausweis nur in Deutschland ist dies nicht möglich. Ein Bürokratieabbau wird immer wieder versprochen, aber es bleibt alles beim alten. Fast alles wird nur elektronisch akzeptiert aber die Antwort kommt dann immer noch per Post!
    Wer schützt uns vor der staatlichen Willkür?

    Die EU ist vermutlich Weltmeister in der Regulierung. Ob dies nun alles zweckmäßig ist, bezweifle ich. Unternehmen bieten daher einige Dienstleistungen erst garnicht an oder nur mit reduzierten Umfang.

    Der Staat und die EU sollte sich lieber als Dienstleister für die Bevölkerung verstehen, in vielen Fällen ist dies umgekehrt.

    • Also zum Thema Finanzamt. Jedes Finanzamt hat ein Kontaktformular auf seiner Website. Man kann über Elster auch elektronische Antworten sowie Steuerbescheide erhalten wenn man dem zustimmt. Steuerlich sensible Daten können nicht einfach per Email gesendet werden. Im Übrigen hat das mit dem Artikel hier mal absolut nichts zu tun

    • Das Finanzamt weist mir ständig eine neue Steuernummer zu. Als wenn es zu kompliziert wäre eine Nummer zu behalten, die eindeutig ist…

  • es sollte jeden selber überlassen sein, das Smartphone mithilfe von Temu und AliExpress zu einer 9Live Gameshow mutieren lassen. Die EU ist kein Babysitter.

    • Aber Menschen die nicht die Kompetenz (z. b. Kinder und nicht nur ältere Menschen) besitzen solche Dinge zu durchschauen müssen halt doch geschützt werden.

      Egal, wie alt du bist, auch du wirst nicht ewig jung bleiben, und dann profitierst du im Endeeffekt eventuell doch von solchen Schutzmechanismen.

      Natürlich heißt das nicht, dass der Bürger automatisch entmündigt wird oder nicht jeder seine eigenen Entscheidungen treffen kann, wie er mit seinem Leben umgeht. Ich finde, es wird bei diesen Diskussionen um die EU oft verwechselt, dass dies Schutzmechanismen sind. Die freiwillige Art sind beziehungsweise die Hersteller erst mal in die Pflicht nehmen. Jeder kann trotzdem bei Timo bestellen oder sich irgendwelche Apps herunterladen die eine nach Strich und Faden verarschen.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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