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Immer mehr verspätete und beschädigte Sendungen

Deutsche Post: Beschwerdezahl erreicht neuen Höchststand

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56 Kommentare 56

Die Zahl der Beschwerden über Postdienstleistungen in Deutschland steigt weiter. Bereits im März hatte sich abgezeichnet, dass das vergangene Jahr mit rund 44.400 Beschwerden einen neuen Rekordwert markiert hat. Damit hat sich die Zahl der Eingaben seit 2021 fast verdreifacht.

Zustellung Dhl

Kritikpunkte waren unter anderem verspätete oder fehlgeschlagene Zustellungen, seltener geleerte Briefkästen und eingeschränkte Öffnungszeiten von Filialen. Ein Großteil der Beschwerden richtete sich gegen die Deutsche Post und ihre Pakettochter DHL. Während der nationale Anbieter PostNord in Dänemark im selben Zeitraum den klassischen Briefversand ganz einstellte, nimmt die Belastung der Postdienstleister in Deutschland weiter zu.

Im ersten Halbjahr 2025 gingen bei der Bundesnetzagentur bereits 22.981 neue Beschwerden ein. Das entspricht einem Anstieg um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Tendenz deutet darauf hin, dass der Jahresrekord erneut übertroffen werden könnte. Betroffen sind vor allem die Deutsche Post und DHL, die gemeinsam 89 Prozent der Meldungen ausmachen. Hintergrund sind unter anderem Sendungen, die verspätet, beschädigt oder gar nicht beim Empfänger eintreffen.

Beschwerden Deutsche Post 2000

Dazu gab es bei ifun.de kürzlich eine interessante Wortmeldung:

Arbeite selber hinter einer Posttheke, wir arbeiten uns den Arsch ab, Stress ohne Ende, unglaublich was jeden Tag an „nicht zustellbaren“ Paketen bei uns angeliefert wird. Das ist teilweise nicht zu schaffen, die Vorgaben alle Sendungen nachweisbar zu registrieren dauert seine Zeit. Diese Zeit haben wir aber nicht.

Der Zusteller liefert nicht zustellbare Pakete bei uns ein, teilweise steht der Kunde schon vor dem Zusteller an der Theke und will sein Paket haben. Und 10 von 10 Kunden behaupten sie seien zu Hause gewesen und der Zusteller hätte nicht geklingelt. Zusteller behauptet das Gegenteil. Was denn nun?

Die Vergütungen die von Post /DHL an die Filialen gezahlt werden, reduzieren sich immer weiter. Mit einem Verdienst bei Null läßt sich keine vernünftige Versorgung aufrechterhalten. Wie soll geeignetes Personal bezahlt werden wenn schon Mindestlohn zu viel ist? Unsere Filiale (Bonn) ist von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr, ohne Pausenzeiten, geöffnet.

Überall im Umkreis schließen Filialen weil es sich monetär nicht lohnt, aber die Post/DHL fühlt sich ihren Aktionären verpflichtet und es zählen nur Dividenden. Somit landen Pakete in den noch verbleibenden Filialen, Kunden kommen teilweise „von weit her“. Für unser einer bedeutet das noch mehr Stress, wir sind keine Beamten, sondern einfache Angestellte eines Auftragnehmers für Post/DHL. Der Arbeitstag besteht aus Dauerstress, auch wers nicht glauben mag, es ist Dauerstress im Laufschritt. Für Mindestlohn… […]

Längerer Laufzeit bei Briefen

Eine Rolle spielt auch die Anfang des Jahres in Kraft getretene Reform des Postgesetzes. Diese räumt den Dienstleistern mehr Zeit für die Briefzustellung ein. Während zuvor der Großteil der Briefe innerhalb von ein bis zwei Tagen ausgeliefert werden musste, greift die neue Pflicht zur Zustellung erst am dritten Werktag.

Das ermöglicht eine flexiblere Planung in der Zustelllogistik, führt aber auch dazu, dass Kundinnen und Kunden häufiger auf ihre Post warten müssen. Nach Einschätzung der Post ist vielen Empfängern diese Änderung noch nicht bekannt, was wiederum zu vermehrten Nachfragen und Beschwerden führe.

Zusätzlich zu den gesetzlichen Anpassungen kam es im ersten Halbjahr zu betrieblichen Einschränkungen. Dazu gehören unter anderem Warnstreiks zu Jahresbeginn sowie die Hitzeperiode im Juni, in der das Arbeitspensum reduziert wurde.

21. Juli 2025 um 15:03 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • Wie merkt man das denn? Außer Finanzamt schickt doch so gut wie niemand mehr einen Brief, oder? Ich würde es nicht merken, wenn ich 3 Wochen keine Post bekäme.

      • …Und selbst das Finanzamt liefert mittlerweile über Elster.

      • DHL-App und die Funktion Briefankündigung. Hat mir vor zwei Jahren geholfen überhaupt zu bemerken, dass jemand aus dem Haus ausgezogen ist und die Post fortan meinte meine Briefe umzuleiten. Doof, wenn bei der Post Menschen arbeiten, die nicht lesen können…

      • Nennt sich Briefankündigung in der Post & DHL App. Kann man beantragen. Dann sieht man die extrem langen Laufzeiten. Mittlerweile ist sehr selten, wenn ein Brief früher als drei Tagen ankommt.

  • Von wegen dritter Werktag! Bei uns im 42er PLZ Gebiet geht nix mehr unter sieben Werktagen, in der Regel sind es Zehn!! Und bei mir ist seit der Umstellung schon dreimal die Post verloren gegangen!

  • Und jetzt? Ändert sich irgendwas? Schön wenn die Post eine Erklärung hat, bei mir ist es der Fahrer der schlicht und ergreifend keinen Bock hat die Pakete auszufahren. Ist ja einfacher gesammelt alles in einer Filiale zu hinterlegen.

  • DieFarbeSchwarz

    Qualität sinkt weiter und weiter!
    Preise erhöhen sich weiter und weiter!

  • Briefe kommen einmal die Woche, Pakete kommen nur noch verspätet an. Die armen Zusteller/Sortierer sind am Limit. Preise werden immer teurer und der Service immer schlechter. Quo Vadis POST/DHL ?

    • Ich frag mich nur, aus welchem Grund dann Briefe GAR nicht zugestellt werden / verlieren gehen. Da ich noch die Briefankündigung erhalte, muss es ja danach passieren.
      Verspätete Zustellung wäre ja erklärbar. Schmeißen die Zusteller dann einfach alles in den Müll?

  • Ich warte auch seit einigen Tage auf einen Brief, der mir über die Post & DHL-App bereits am 16.07. angekündigt wurde. Dort ist auch zu erkennen, dass der Poststempel vom 14.07. ist. Also vor einer Woche abgeschickt und immer noch nicht da.
    Was Pakete betrifft habe ich einen festen Ablageort angegeben, dadurch kommen zumindest die Pakete zuverlässig an und müssen nicht in der Filiale oder Packstation abgeholt werden.

    • Auch das funktioniert nicht immer.
      Ich habe einen Ablageort angegeben, mein Paket muss ich nun trotzdem in der Filiale abholen

      • Das ist tatsächlich auch abhängig vom Versender bzw. und/oder Inhalt.
        Ist mir auch schon passiert, da wird dann deine Abholstation quasi überschrieben.

    • Dir ist schon bewusst, dass du damit die Haftung für verloren gegange Pakete übernimmst?

      Das käme für mich niemals infrage, selbst wenn ich dadurch gar keine Pakete mehr zugestellt bekäme.

      • Die Haftung geht ja erst dann auf mich über, wenn das Paket als „Am Ablageort zugestellt“ gekennzeichnet wird. Alles was davor auf dem Postweg passiert obliegt natürlich nicht meiner Haftung. Und ja, das ist mir natürlich bewusst. Allerdings hatte ich damit in den letzten 5 Jahren, seit ich das nutze, noch nie ein Problem.

  • Also bei mir kommt meine Post meist 10 Tage später an. Somit sind diese Briefe schon lange unterwegs, Pakete gehen direkt (auf meinen Wunsch) an eine Packstation. Das klappt zuverlässig

  • Können die den Laden nicht einfach aufgeben. Das Staatsunternehmen funktioniert in der heutigen Zeit einfach nicht mehr. Gleiches gilt für die DHL.

    • Naja… trotz aller hier negativ beschriebenen Punkte ist das „Staatsunternehmen“ DHL einer der größten und erfolgreichsten Logistikanbieter weltweit…
      Und das ehemalige „Staatsunternehmen“ Telekom ist einer der größten und stärksten Telekommunikationsdienstleister weltweit…. – Kann also nicht alles falsch sein.

    • Früher gab es einfach viel mehr Briefe, da hat es die Masse ermöglicht viele Zusteller zu zahlen. 1990 war mein Briefkasten in der Firma jeden Tag voll, heute kommt vielleicht alle 2-5 Wochen mal ein Brief. Du könntest auch fragen, wie sich früher Telefonzellen gerechnet haben, oder Faxgeräte.

      • Bei Amazon klappt es doch auch …und zwar hervorragend …

      • Oh Amazon als Beispiel ist nicht tauglich. Schaue dir mal deren Arbeitsbedingungen an…
        Ok, Post/DHL nähern sichem diesem hire&fire-Konzept an, aber wollen wir das wirklich hier auch?

        Wenn die Ressource Personaleinheit die Vorgaben nicht schafft, nicht schlimm, die nächste wartet schon…

  • Hier wird es auch immer besser. Bestes Highlight. Wollte neulich meine Medikament aus der packstation abholen. Plötzlich benötige ich ein aktives Gerät. Habe ich nicht. Also keine Medikamente. Brief angefordert mit Aktivierung. Nach 5 Tagen kam der an. Übergabe auf der strasse direkt aus dem dhl Auto. So viel seitens DHL das die Aktivierung aus Datenschutz erfolgt. Eine Woche musste ich warten bis ich endlich meine Medikamente hatte. Jedes Paket verspätet. Briefe erst recht. Alles furchtbar. Dieses Unternehmen muss wieder reguliert werden!

  • Die Frage sollte doch eher lauten warum in anderen Ländern die Briefpost kaum noch eine Rolle spielt.
    Stichwort: Digitalisierung???

  • Alle meckern, aber niemand will mehr für den Service bezahlen. Mal ganz ehrlich: Wie soll sich die Briefzustellung für 95ct irgendwie rechnen? Ich bekomme vielleicht noch 12 Briefe pro Jahr, da zieht auch das Argument „die Masse macht es“ auch nicht mehr. Die privaten Briefzusteller hier sind schon alle pleite. Man muss einfach einkalkulieren, dass ein Brief eine Woche braucht.

  • Da habe ich aber Glück. Briefe maximal 1 Tag nach Ankündigung, meistens am Tag der Ankündigung. Pakete kommen ebenfalls pünktlich und werden bislang ohne Ausnahme an der Haustür, bzw. bei Abwesenheit am Ablageort abgelegt.

  • Wen wundert es! Bei so einer schlechten Bezahlung und dem Stress, ist es kein Wunder wie die Zusteller am Rad dreren!

  • Ich hab bei mir die Vorankündigung für Briefe aktiv.
    Hier sehe ich dann schon das Briefe zu mir unterwegs sind.
    Nun war es so, das ich zum 07.07. die erst Ankündigung bekommen habe.
    Da kamen dann immer wieder neue Briefe dazu (ich muss dazu sagen das mein Vater verstorben ist und bei Kündigungen der meisten Versicherungen immer Abschlussprüfer kommen da ich selber auch nicht auf Konten zugreifen kann).

    Jetzt haben sich dann bis zum Freitag letzte Woche 7 Briefe angesammelt die dann aber alle gemeinsam im Briefkasten lagen.

    Erste Ankündigung 07.07. und Einwurf bei mir war dann 18.07.

    Das finde ich dann schon arg lang.
    Vor allem geht es bei ca. der Hälfte um Rechnungen die meist in 14 Tagen beglichen werden wollen.
    Da stehe ich dann wieder in der nachweispflicht wenn das mal nicht klappt.

  • 18.07. ihr Paket wird am 22.07 zugestellt. 19.07 ihr Paket kommt heute…..19.07. ihr Paket wird am nächsten Werktag zugestellt…

    Oder ein Paket lag 3 Wochen in einem Zwischenlager und kam dann leer zu mir….Inhalt entwendet

  • Bei uns kommt Samstags schon länger gar keine Post mehr an und unabhängig davon brauchen Briefe nun deutlich länger.

  • Ich finde es immer besonders ernüchternd, wenn man wegen DHL den ganzen Tag ans Haus gefesselt ist und dann um 16:45 liest, dass die Sendung wg. Arbeitszeitüberschreitung nicht mehr zugestellt werden kann.
    Verstehe ich sachlich, organisatorisch ist das aber ein schwaches Bild.

    • Es liegt daran, dass Paketzusteller mit täglichen Mengen an Pakete zu kämpfen haben, wie bis vor 3 Jahren nur an Weihnachtszeiten zu rechnen war!

      Früher hatten Paketzusteller ca. 140 Pakete am Tag, mittlerweile sind es zwischen 250 und 300 Pakete täglich – Dank TEMU und Co aus China!

      Wie soll das denn gehen???

      • Häufig zahlt man beim Onlinekauf die Versandkosten (ca. 5,99,-) da erwarte ich auch, dass geliefert wird. Alle 2 Lieferungen muss ich das Paket in einer Filiale abholen, welche 2km entfernt ist. Ich bekomme dann immer das kotzen wenn DHL mit ihrem Green-Label daherkommen.

      • Verständlich!
        Du zahlst dafür 5,99€, die Besteller aus TEMU zahlen kein Cent dafür! Und beide Pakete werden per DHL zugestellt.
        Pro normale Paket, kommen 6 oder 7 TEMU Pakete dazu. Klar das das nicht ganz klappen wird!

  • Als Amazon Händler, kann ich aber auch sagen, das min. 70% der Adressen fehlerhaft von den Kunden hinterlegt werden. Fängt damit an, das einfach nur Buchstaben im Straßennamen fehlen. Oder das Wort „Straße“ weggelassen wird und aus Hauptstr. 10 einfach nur „Haupt 10“ wird. Viele geben nur den Vornamen an, oder nur Nachnamen. Man kann eigentlich an jeder Adresse Korrekturen vornehmen, nicht alle sind zwingend nötig. Gut wäre es trotzdem, wenn Kunden damit anfangen würden, Ihre Adressen richtig zu schreiben.

    Die Anzahl an Reklamationen stammt woher? Also die Menge? Einfach Reklamationen die DHL gesendet werden?
    Bei Amazon kommen wegen den lustigen emails die Amazon versendet nur 40% der Einschreiben Briefe an. Wir mussten Daher auf Kleinpaket wechseln. Gleiche Transportbox, gleicher Fahrer, aber jetzt kommen wieder alle an bis auf 1%.

  • Ich verschicke einmal im Jahr noch einen Brief, das ist meine Steuererklärung, weil ich mich auf das Elster-Prozedere nicht vertraue. Der Briefversand ist schon ewig nicht mehr relevant für mich…, da alles andere bereits digital funktioniert.

  • Briefe haben bei mir auch eine deutlich längere Laufzeit, stört mich aber überhaupt nicht…. Pakete gibts direkt vom Zusteller wenn ich ihn zufällig im Ort treffe, oder sie liegen vor der Haustür. Man kennt sich. Ich lebe in einer Kleinstadt , Erfahrungen meiner Kollegen in Hannover sind da eher schlecht…. Briefe 5+ Tage verzögert und Pakete selten am Tag der Ankündigung

  • Wir wohnen auf dem Land, ich sehe hier überhaupt keine Nachteile bei DHL. Es gibt keinerlei Beschwerden oder sonstige Dinge die hier nicht vernünftig laufen. Einzig die anderen sind das Problem. Aber bei DHL sehe ich überhaupt gar keine Probleme. Das mag woanders anders sein. Für mich trifft das nicht zu

  • Erhalte die post gebündelt ca. alle 3 Wochen. Und dass im Einzugsgebiet Frankfurt am Main. Manche Briefe kommen sogar gar nicht an :-(

    Ich hoffe, dass wir baldmöglichst dem dänischen Beispiel folgen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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