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Digitale Dienste dominieren

Deutsche Musikindustrie: Mehr Umsatz, mehr Streaming, mehr Vinyl

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67 Kommentare 67

Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI), Interessenvertreter der Deutschen Musikindustrie, hat Umsatzzahlen zum ersten Halbjahr des laufenden Jahres vorgelegt und kann sich über einen Gesamtumsatz in Höhe von 967 Millionen Euro freuen.

Halbjahresreport Bvmi

Digitale Dienste dominieren

Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 kommt die Branche auf ein sattes Umsatzplus von 5,5 Prozent. Angefeuert wird das Wachstum dabei weiterhin von der noch immer zunehmenden Popularität der am Markt vertretenen Musik-Streaming-Dienste.

Diese zeichneten auch im ersten Halbjahr 2022 wieder für das Gros des Umsatzkuchens verantwortlich und erwirtschafteten 73,3 Prozent des Gesamtertrages. Damit entfallen nun rund 80 Cent von jedem Euro der für Musik ausgegeben wird auf digitale Angebote wie Streaming-Dienste, MP3-Downloads und andere Onlineformate.

Vinyl Lps

Lediglich knapp 192 Millionen Euro werden mit dem Verkauf von Schallplatten, CDs und anderen physischen Medien eingenommen. Der Vinyl-Absatz wächst dabei weiterhin aktiv und hat gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 12,3 Prozent zugenommen. Auf zwei CD-Verkäufe kommt inzwischen eine Schallplatte.

Rocker setzen auf Vinyl

Damit hält das bereits im vergangenen Jahr beobachtete Comeback der Schallplatte weiter an. Vor allem Rockmusik verkauft sich, in schwarze Scheiben gepresst, besonders gut. 2021 kam fast jede zweite Schallplatte (44,7 Prozent) aus der Kategorie „Rock, Hardrock und Heavy Metal“.

Vinyl Rockmusik

Auf dem zweiten Platz landete das „Pop“-Genre mit einem Anteil von 22,1 an allen Schallplatten-Verkäufen, die „Rock-Oldies“ brachten es auf 12,2 Prozent. Die Genres „Rap & Hip Hop“ platzierten sich mit einem Anteil von 5,6 Prozent noch vor „Dance & Elektro“ mit einem Anteil von 5,3 Prozent.

15. Aug 2022 um 12:56 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Rock- und Metal-Fans kaufen halt gerne physisch, ich kann’s von mir nur bestätigen.

  • Vinyl erschließt sich mir nicht. DSD ist hier auf einem völlig anderen Level. Kann man auch noch von verschiedenen Anbieter downloaden und direkt am Receiver abspielen. Nicht falsch verstehen, ich habe auch noch einen hochwertigen Plattendreher in der Anlage und etliche Scheiben aus der Vor-CD-Zeit. Daher weiß ich, dass das nicht wirklich gut klingt. Ich höre unter Tonstudiobedingungen.

    • Das Gefühl eine Platte aufzulegen kannst du mit einer Datei nicht erreichen, ebensowenig den Klang, da kannst du mir erzählen was du willst. Nur weil eine Hi-Res-Datei mehr Informationen bietet, klingt es noch lange nicht besser.
      Würde mich ja schon interessieren, welcher Dreher mit welchem TA an was bei dir läuft.

      • Telefunken S600 mit Ortofon Tonarm und Shure V3 mit elliptischer Nadel

      • Musste erst mal googeln :-)
        War das Zweitbeste, was es vor 50 Jahren zu kaufen gab. Mein Kumpel hat seinen auch noch.

      • Würde da mal über ein Upgrade des TA nachdenken, da gibt’s sicherlich Besseres, was dann auch zu einem besseren Klangerlebnis führt.

      • Ist auch die frage was man als „gut klingend“ definiert.
        Soll es sich anhören als wäre man mitten in der band oder soll es so klingen wie man es von damals gewohnt ist.

      • Ich glaube da hat jemand (ShadowChi) noch nicht seine Lieblingsplatten mehrere Jahre gehört. Kannst machen was du willst, du verlierst über die Nutzung an Qualität. Eine Nadel die auf einer drehenden Scheibe aufliegt, kratzt da einfach mit der Zeit einfach was von Vinyl runter.

        Ich kaufe immer noch Vinyl, rein für die Sammlung und dass Feeling welches beim Auflegen der Platte dabei ist oder fürs hin und wieder relaxen. Aber fürs rauf und runter laufen lassen (sowohl daheim als auch unterwegs) nutze ich es Digital und schone die Sammlung.

      • @Ichy: Die Platten nutzen sich ab, danke für den Hinweis, ist mir wirklich neu. Sarkasmus Ende

        Trotzdem ist das analoge Feeling ein ganz Anderes, als wenn ich eine Datei abspiele, egal wie viel besser die Qualität sein mag.

      • Gefühl okay, aber wer den Klang von Vinyl über alles andere hebt, sollte sich mal mit den zahlreichen Einschränkungen und Nachteilen befassen – hier zum Beispiel:

        https://www.audiohq.de/viewtopic.php?id=2281#Schallplatte

        PS: Ich kaufe auch Vinyl, aber nur, wenn es die Musik nicht anderweitig zu kaufen gibt.

      • Ich finde den Klang von Vinyl am schönsten, habe aber nie behauptet, dass Vinyl frei von Nachteilen ist oder mehr Details bietet als Hi-Res-Dateien, wobei ich stark bezweifle, dass man die Unterschiede zu einer CD wirklich hört, das wird meistens doch Einbildung sein.

      • Ebenso wie es Einbildung ist das Vinyl besser klingt wie eine CD oder eine Datei.

      • Okay, wenn jemand behauptet, es gebe keinen Unterschied zwischen CD und Vinyl, erledigt sich jede weitere Diskussion.

      • CDs sind jetzt wirklich nicht der Weisheit letzter Schuss.
        Hab mir gerade mal eine LP aufgelegt. Bela Bartok, die sechs Streichquartette. Gab es Anfang der 80er bei 2001. Eine Riesenbox mit 3 LPs.
        Im Großen und Ganzen klingt es ganz ordentlich. Bin überrascht :-)

    • prettymofonamedjakob

      Wenn es nicht wirklich gut klingt, machst du etwas falsch.

      • Guter Klang kommt von guter Aufnahmetechnik. Die ist rar gesäht. In den 80er und 90er Jahren war sie besonders rar.

      • Weiß nicht was das mit der Aufnahmetechnik zu tun haben soll?

      • Nimm mal ein Video mit einen iPhone 3gs auf und spiele es auf dem besten fernseher der welt von dem besten speichermedium der welt ab. Und dann vergleich es mal mit einem Video das mit einem iPhone 13 aufgenommen wurde und auf einem billig Fernseher über YouTube gestreamt wurde.

      • Wenn du ein grottiges Mikrofon hast, kann die Box noch so gut sein… ist eigentlich recht einfach.

      • @prettymofonamedjakob: Nein, er macht nichts falsch, das ist einfache Physik. Heute wird Musik immer digital aufgenommen und wird dann auf Vinyl gepresst. Dadurch entsteht ein Qualitätsverlust von ca. 20%, wovon aber 80-90% im nicht hörbaren Bereich liegen. Hinzu kommen Störgeräusche (Knistern).

        Musik hören ist aber etwas sehr individuelles. Meine Frau empfindet unsere vergleichsweisen billigen Lautsprecher im Esszimmer „angenehmer“ als die sündhaft teuren im Wohnzimmer. Objektiv mit Sicherheit nicht nachvollziehbar.

        Somit kann man zwar behaupten, dass einem persönlich Schallplatten ein besseres Hörerlebnis bieten (können), aber faktisch ist das ausgeschlossen.

      • Pressungen aus den 70ern/80ern und 90ern sind nicht automatisch schlecht. Das ist Quatsch, auch sind Aufnahmen von da nicht automatisch deshalb schlecht, weil man damals noch nicht digital aufnehmen konnte. Aber wer auf die Sterilität von heute steht, bitte.

      • Ich habe 80er und 90er aus gutem Grund geschrieben. 1984 wurde die CD veröffentlicht und es wurde immer mehr Aufnahmen digital aufgenommen und verarbeitet, an dem Label DDD zu erkennen. Leider mit dem Stand der damaligen Technik. In den 70er waren es vor allem 8-Spur Tonbandaufnahmen.

      • Falsch, es war 1982.

      • @Norbert: Macht das die Musik aus der Zeit schlechter? Sicher nicht.

    • Jagen – Kaufen – Auspacken- Album hören ist bei Vinyl das was den Genuss erzeugt.

      • Das erinnert mich an damals:
        Suchen, werbung wegfiltern, runterladen, hoffen dass es kein Virus ist, und dann mono 16kbit mp3 in die ohren drücken.
        Hä warum habe ich einen brief der Staatsanwaltschaft:D

      • ich würde das nicht mal an Vinyl festmachen… selbiges kann CD eigentlich auch noch. Allein zu wissen, am Musikfreitag kommen neue Alben raus… früher in den Laden und beim Dealer das knappe Geld in Vinyl und CDs investiert… ja sogar noxh Tapes… das Gefühl, im Booklet zu schmökern – allein das macht digital keinen Spaß…

    • Dann ist deine Kette schlecht. Nichts kommt zu einer guten Schallplatte ran. Vorausgesetzt man hört keine beschädigten Platten und Tonabnehmer, Phonoentzerrer, etc. sind auf einem guten Level.

  • 2,4%? Wow kein Wunder warum Apple Songtexte etc einfach mir wieder nehmen kann. Ich bin wohl einer von 2 der Musik digital kauft.

  • also ich kauf Vinyl weil es mur Haptisch und Optisch mehr daher macht und um den Künstler zu Unterstützen…selbst hab ich gar keinen Platten Spieler aber auch keinen CD Player :)

    • Also kaufst du einfach etwas um etwas zu kaufen? Wenn du sinnfrei Geld verschwenden willst, wirf doch den Leuten die in der Fußgängerzone sitzen demnächst einfach mal Geld zu…

      • nein? weil er zumindest erkannt hat, dass Kultur nicht aus dem Nichts entsteht und die aktuellen Plattformen wie spotify eben nicht die Kultur fördern, von denen sie sich nähren?

        Ist doch super, wenn der Idealismus dahingehend vorhanden ist, dass man – auch wenn man den lazy way gehen könnte und räubern gehn könnte, ein Tronträger erworben wird?

        Kauft Euch was ihr liebt, denn das demonstriet was ihr wollt
        Sonst gehen die Toys weiter Gold, und der wahre Shit bleibt bei Holz

      • Wie alle kaufen viele Dinge nicht weil wir sie brauchen sondern wegen dem Kaufen. Wir checken das nur nicht selber. Gibt gute Bücher darüber :)

    • Der Künstler wird besser unterstützt, wenn man Vinyl kauft?
      Dazu hätte ich gerne mal eine Quellenangabe.

      • geh auf n Konzert und danach an den Merch Stand und nimm die dort ausgelegten Tonträger mit… wo bleibt wohl am meisten hängen, wenn Zwischenhändler und sich dran hängende Strukturelemente außen vor bleiben? support your local artists – dafür brauch man keine Quelle… das ist eigentlich Warenwirtschaft erste Stunde…

      • der Künstler wird besser unterstützt wenn du was von ihm kaufst als es nur von ihm zu streamen…

      • Das würde bedeuten, dass ein Großteil der Einnahmen der Künstler von Konzerten kommt. Interessante These.

    • tut sie ja auch… gugg dir an, wieviel von den knapp 3/4 des Konsums über streaming reinkommt, in Relation dessen, was die Plattformen dafür an Künstler bezahlen… und unter welchen Bedingungen dies geschieht.

  • Hach, was waren das für Zeiten als die Musikindustrie eine Hexenjagd auf die „Raubkopierer“ Mitte der 2000er gemacht hatte, weil sie ja dadurch soviele Verluste gemacht hätten. Jetzt passen plötzlich die Zahlen.

    Das Angebot stimmt jetzt aber auch: früher für eine Single CD 5 Euro gezahlt, ein Album 20-30€. Heute bekommst du für 10€ im Monat Millionen von Songs.

    • Millionen von Songs. Für 10€ im Monat. Und keiner gehört dir. ;)

      • Was auch vollkommen in Ordnung ist. Die Musik die mir von damals noch gehört bringt mir aktuell auch nichts (bei Filmen nichts anderes), da ich erst mal wieder Geld in die Hand nehmen müsste um mir einen veralteten Abspieler zu holen. Die digital umgewandelten Stücke sind zwar schön und gut, würden mir aber auch nicht weh tun wenn sie beim nächsten Gerätewechsel verschütt gehen. Da ist generell nichts dabei was mich jetzt sentimental so knechten würde, dass es ein Argument gegen Streaming wird.

      • Ja und mir persönlich ist das egal ;) Solange ich die Musik hören kann wie ich will, solls mir recht sein. Denke auch nicht, dass die Streaminganbieter in naher Zukunft verschwinden und wir ohne Musik dastehen.

  • Vinyl ist heute eher als „Belohnung“ des Künstlers zu sehen, als als primäre Musikquelle.

    Die meisten Vinyl-Hörer werden hauptsächlich ihre Musik auch anders konsumieren und nur bestimmte Alben dann tatsächlich kaufen. Ansonsten wäre der Musikgenuss schon extrem eingeschränkt. Das ist halt wie das „gute Geschirr“ – das kommt auch nur zu bestimmten Anlässen auf den Tisch, hauptsächlich verwenden wir aber das „normale“.

    Es ist eine gute Möglichkeit dem Künstler seine Wertschätzung zu zeigen, aber ein Großteil des gestiegenen Umsatzes dürfte allein an den teilweise extrem gestiegenen Preisen liegen und nicht an mehr Stückzahlen.

    • Wieso sollte man nur bestimmte Alben physisch kaufen? Als Fan kauft man neue Alben, die dann aufgelegt werden. Warum sollte man dafür nen besonderen Anlass brauchen?
      Ich glaube auch nicht, dass die gestiegenen Umsätze völlig darauf zurückzuführen sind, dass die Preise für Vinyl gestiegen sind. Die Verkaufszahlen sind im Allgemeinen in den letzten Jahren gestiegen.

      • Ich denke auch dass einfach der Bedarf gewachsen ist. Was vor ein paar Jahren der turnbeutel war, ist dank corona heute die schalltplatte für die hipsters dieser Welt geworden.

      • Die Hipster können machen was sie wollen, die rennen eh nur jedem Trend nach um cool zu sein. In ein paar Jahren interessiert die Meisten das wohl nicht mehr.

    • Warum sollte der Musikgenuss extrem eingeschränkt sein? Es gibt nahezu alles was heute auf den Markt kommt als Schallplatte. Eine digitale Datei ist bequem aber eine Schallplatte gibt einem so viel mehr. Alleine schon wie sie sich dreht, das große Cover… Musik als Datei ist wie alleine zuhause essen. Schallplatte ist wie Essen im super Restaurant mit einer charmanten Begleitung.

      • Schöner Vergleich

      • Wohl eher umgekehrt. Der Schallplatten-Fanboy sitzt wohl eher alleine zuhause rum, während die „Digitalen“ am Baggersee tanzen.

        Und außerdem finde ich Vinyl in der U-Bahn anzuhören auch einfach unpraktisch.

  • quasi fast 3/4 der digital konsumierten Musik wird per streaming und somit faktisch unter Wert an den Kunden abgegeben? und das feiert die Interessenvertretung als Erfolg?

    • wie legt man den wert von musik eigentlich fest? (a+b)*c*0,15?

      • was bringt sie dir? könntest du ohne sie? was wärst du bereit zu geben, damit sie nicht verschwindet weil man davon keinen Kühlschrank mehr gefüllt kriegt? der ideelle wert liegt um ein vielfaches höher als ein monetarisierbarer… und doch ist für MICH die Musik meiner Lieblingskünstler nahezu unbezahlbar… so oft wie ich sie hören darf, so oft wie ich bei der Entstehung der selbigen unterstützend dabei sein darf…

    • Die Verteilung der Einnahmen ist halt nicht fair…das die Interessenvertreter mehr Einnahmen feiern is doch klar….vielen haben aber früher auch kein Geld für Musik ausgegeben….haben heut aber ein Abo….also wird im schnitt mehr Geld ausgegeben für Musik….

  • Das schönste an richtigen Platten, war das Cover, innen vielleicht ein Booklet, Songtexte, wer war im Studio, hat was gespielt…
    Diese Tradition ist futsch.
    Der eigentliche Klang, oder das wenden der Scheibe fehlt mir nicht.
    Schallplatten, ja das war eine wunderbare Zeit…

  • Ich kaufe Vinyl obwohl ich nicht mal nen Plattenspieler habe. Will ich auch nicht, alle 3 Lieder die Platte zu wechseln würd mich einfach nur nerven. Mir gefallen aber die großen Cover etc. Sind für mich quasi Sammelobjekte, kaufe immer nur die limitierten, bunten, etc.

  • Was mir beim Streaming völlig fehlt sind leider die Cover und Booklets der Platten bzw. CDs. Ich verstehe nicht weshalb es die nicht in digitaler Form gibt. Man kann noch nicht einmal das Cover größer ziehen. Bin ich der einzige der Cover und Booklets gerne angeschaut hat?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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