Standardmodell jetzt mit Frontlicht
Der neue Kindle macht seinem großen Bruder das Leben schwer
Der neue Amazon Kindle ist von heute an lieferbar. Mit dem im vergangenen Monat vorgestellten E-Book-Reader verfügen nun alle aktuelle Kindle-Geräte über eine integrierte Bildschirmbeleuchtung. Amazon hat das für 79,99 Euro erhältliche Gerät damit deutlich aufgewertet und nimmt dem großen Bruder Kindle Paperwhite gleichzeitig das bislang schlagkräftigste Argument für seine 40 Euro Aufpreis.
Links der neue Kindle, rechts der Paperwhite
Der Kindle 2019 hat mit 4 LEDs „auf dem Papier“ zwar eine integrierte Frontleuchte weniger als der Paperwhite, in der Praxis ist dies allerdings nicht nicht wahrnehmbar. Der Bildschirm wird in 24 Stufen regulierbar schön gleichmäßig ausgeleuchtet. Das Äußere einmal beiseite gelassen muss man schon genau hinsehen, um die Unterschiede zwischen diesen beiden Geräten auszumachen – oder seinen E-Book-Reader in die Badewanne werfen, denn wasserfest sind weiterhin nur der Kindle Paperwhite und der unverhältnismäßig teure Oasis.
Unterschiedliche Auflösung fällt erst unter der Lupe richtig auf
Die mit 167 ppi gegenüber den 300 ppi des Paperwhite geringere Auflösung des neuen Standardmodells ist mit guten Augen bei feinen, kleinen Schriften wahrnehmbar, würden wir allerdings nicht als störend bezeichnen. Eher beachten sollte man bei der Wahl des Geräts die Speichergröße, der einfache Kindle hat hier 4 GB zu bieten, der Paperwhite je nach Variante mindestens dass Doppelte. Bei E-Books mag dies nicht ins Gewicht fallen, wenn ihr aber auch Audible-Nutzer seid, und vorhabt, Hörbücher über das Gerät zu hören, könnte der verfügbare Speicherplatz eine Rolle spielen.
In diese Überlegung fällt mit hinein, dass der „kleine“ Kindle nur als WLAN-Version erhältlich ist, den Paperwhite kann man gegen Aufpreis auch mit Mobilfunk-Modul kaufen.
Apropos „klein“: Der neue Kindle ist bei gleicher Bildschirmgröße in der Tat kleiner als der Paperwhite und misst mit 160 x 113 Millimeter in der Höhe sieben und in der Breite drei Millimeter weniger und ist acht Gramm leichter. Der Paperwhite ist dafür einen unmerklichen halben Millimeter dünner.
Ins Auge sticht dagegen die unterschiedliche Gerätefront. Während der Paperwhite mittlerweile auf ein ebene Front setzt, besitzt der einfache Kindle weiterhin einen etwas nach innen abgesetzten Bildschirm mit dem Rand als „Krümelfalle“. Noch zu erwähnen wäre auch die Tatsache, dass der günstigste Kindle-Reader in Schwarz oder Weiß erhältlich ist, während es die anderen Modelle nur in Schwarz gibt.
Oben der neue Kindle, unten der Paperwhite
Der neue Standard-Kindle kann dem Paperwhite somit in den meisten Disziplinen das Wasser reichen und die Gründe die Wahl des teureren Modells schwinden. Amazon hat den Termin für den Verkaufsstart des neuen Geräts allerdings etwas ungeschickt gewählt. Denn wer sich heute einen neuen Kindle zulegen will, wird wohl in jedem Fall zum Paperwhite greifen. Dieser ist im Rahmen einer zeitlich begrenzten Sonderaktion nämlich gerade ebenfalls zum Preis von 79,99 Euro erhältlich.