Der Computer im Kabel: Apples Lightning-AV-Adapter beherbergt eigenen Prozessor und Arbeitsspeicher
Wenn ihr euch das nächste Mal über den stolzen Preis für Apples Lightning Digital AV Adapter wundert (49 Euro), wisst ihr, dass da ein „kleiner Computer“ drin ist.
Panic, die Entwickler der bekannten Mac-Anwendungen Transmit und Coda, haben ein wenig Reverse Engineering betrieben, und Apples Videoadapter im Detail untersucht. Unter der weißen Plastikkappe hat Apple nicht einfach nur ein paar Kabel verlötet, sondern fett Elektronik unter gebracht: Neben einem ARM-Prozessor ist auch Arbeitsspeicher auf der kleinen Platine verlötet. Somit scheint es, als starte der Adapter sein eigenes Betriebssystem, sobald er zum Zweck der Videoausgabe über HDMI an ein iOS-Gerät angeschlossen wird.
Warum dieser Aufwand? Apple hält sich auf diese Weise Tür und Tor für jede Art von Neuerungen auf der Anschlussseite offen. Das iPad selbst muss nicht „wissen“, was HDMI ist, sondern gibt Standard-Videodaten an den Adapter weiter, der sie dann schnittstellengerecht aufarbeitet. Auf diese Weise könnte Apple die Leistungsfähigkeit und Kompatibilität des Adapters erhöhen, ohne dass ein neuer Hardwarekauf nötig wäre. iOS könnte dem Adapter beim Anschluss neue Boot-Informationen übermitteln.
So ließe sich dann wohl auch der ebenfalls von den Panic-Entwicklern aufgedeckte Mangel beheben, dass das Kabel bislang kein Full HD (1920 × 1080 Pixel), sondern lediglich ein maximales Videoformat von 1600 x 900 Pixel ausgibt.