Mehr Anwender zahlen für Inhalte
Corona verändert Mediennutzung: Mediatheken und Podcasts profitieren
Die Ausbreitung des Coronavirus bzw. die diesbezüglich getroffenen Vorsichtsmaßnahmen sorgen für eine Veränderung der Mediennutzung, von der nicht nur das Fernsehen und die Mediatheken der Sender (mit +55% bei den tägliche Nutzer) profitieren.
Auch Bezahl-Inhalte im Netz, Online-News und Podcasts verzeichnen eine gestiegene Nachfrage. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Wirtschaftsberater von Deloitte.
So hat der Deloitte-Fachbereich „Media & Entertainment“ deutliche Auswirkungen des Coronavirus auf die Mediennutzung festgestellt und stellt fest, dass Podcasts in der aktuellen Situation einen zusätzlichen Schub bekommen haben, um den Weg aus der technikaffinen Nische zu finden.
„Altersübergreifend gaben 37 Prozent der Hörer an, dass Podcasts für sie ein wichtiges Informationsmedium zum Thema Corona sind. Die Formate gehen häufig tiefer als die Nachrichten aus TV und Radio und punkten bei den Nutzern mit relevanten Hintergrundinformationen.“
Bei 21 Prozent der Befragten läuft das TV-Gerät derzeit, täglich über zwei Stunden länger als vor der Pandemie. Weitere 23 Prozent schauen bis zu zwei Stunden mehr am Tag. Dabei hatte das lineare Fernsehen vor Corona deutlich an Popularität eingebüßt: Im Februar 2020 gaben nur noch 67 Prozent der Befragten an, täglich fernzusehen. Jetzt sind es wieder 76 Prozent.
Der Anteil täglicher Leser von werbefinanzierten Online-News ist um 35 Prozent gestiegen. Zudem sind immer mehr Nutzer bereit, für Inhalte zu zahlen: Die regelmäßige Nutzung von kostenpflichtigem Premium-Content hat 25 Prozent zugelegt. Der Anstieg bei digitalen Zeitungsausgaben als pdf oder App liegt sogar bei 31 Prozent.
„Ähnlich wie bei VoD wird das Radio derzeit intensiver, aber nicht unbedingt von mehr Menschen genutzt. 30 Prozent der Befragten gaben an, in der Corona-Krise mehr Radio zu hören als vorher. Bei den 19- bis 24-Jährigen sind es sogar 44 Prozent. Anders als das lineare TV kann das Radio verlorene Hörer aber momentan noch nicht in nennenswerter Anzahl zurückgewinnen.“
Die vollständige Media Consumer Survey 2020 lässt sich hier aus dem Netz laden.