Kontextlänge verfünffacht
Claude: KI verarbeitet jetzt „ein Regal Harry Potter“ auf einmal
Der KI-Konzern Anthropic hat die maximale Kontextlänge für sein KI-Modell Claude Sonnet 4 auf bis zu eine Million Token ausgeweitet. Dies entspricht in etwa dem Textumfang aller Harry-Potter-Bände in einer einzigen Eingabe. Das neue Limit ist ein Anstieg um das Fünffache gegenüber dem bisherigen Wert und soll es ermöglichen, komplette Code-Archive oder große Mengen an Textdokumenten ohne Aufteilung zu verarbeiten.
Die Funktion steht in der öffentlichen Beta über die Anthropic-API zur Verfügung.
Alle Harry-Bände gleichzeitig im Blick
Mit dem erweiterten Kontext sollen Entwickler umfangreiche Projekte effizienter analysieren können. Mögliche Szenarien sind die Auswertung ganzer Softwareprojekte einschließlich Quelltext, Tests und Dokumentation, das Zusammenführen umfangreicher Dokumentensammlungen oder der Einsatz von KI-Agenten, die über lange Interaktionen hinweg konsistent bleiben.
Interessant ist diese Erweiterung vor allem, weil große Sprachmodelle bisher oft an ihrer begrenzten Kontextlänge scheiterten. Wenn ein Modell nicht den gesamten relevanten Inhalt auf einmal erfassen kann, muss dieser in einzelne Abschnitte zerlegt werden, was zu Brüchen im Verständnis führen kann. Mit einer Million Token lassen sich nun auch komplexe Vorhaben ohne diese Unterbrechungen bearbeiten.
Zudem eröffnet das größere Kontextfenster neue Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung. Wissenschaftliche Arbeiten, technische Spezifikationen oder umfangreiche juristische Texte können vollständig geladen und in einem einzigen Durchgang analysiert werden. Das vereinfacht nicht nur die Arbeit, sondern kann auch präzisere Ergebnisse liefern, da alle relevanten Informationen gleichzeitig im „Blickfeld“ des Modells liegen.
Tests zeigen Tempo- und Genauigkeitsvorteile
In Vergleichstests mit den Google-Modellen Gemini 2.5 Pro und Flash punktete Claude Sonnet 4 bei langen Textanalysen durch hohe Geschwindigkeit und geringe Fehlerquote. Die Detailtiefe der Antworten lag jedoch bei Gemini meist höher. Bei Codeanalysen erzielte Sonnet 4 geringere Punktzahlen, reagierte aber schneller als die Konkurrenz.
Zum Thema:“Mögliche Szenarien sind die Auswertung ganzer Softwareprojekte einschließlich Quelltext, Tests und Dokumentation,…“
Kennt jemand eine Möglichkeit, ggf. mittels KI, viele lokal vorhandene Apple Skripts nach einem bestimmten String im Quelltext zu durchsuchen? Mit Spotlight klappt das IMHO nicht.
Die meisten IDEs und Texteditoren bieten meist ein „Search in Files“ an. Einfach den Ordner wählen, wo alles drin liegt und los. Das ist keine Aufgabe für eine KI.
Mach das Terminal auf:
grep -rli „/Volumes/Usw/usf“ -e „suchstring“
Pfad und Suchstring anpassen. Dafür benötigt es keine KI
Bei Gemini habe ich aber das Gefühl, dass eigentlich nur die Pro Variante nützlich ist. Die Flash Variante spuckt schon ist eher maue Ergebnisse aus. Ich nutze gerade die kostenlose Testphase für einen Monat. Bei Logiktests dauert es auf jeden Fall länger als bei ChatGPT vom Gefühl, aber die Antwort ist eigentlich immer korrekt.
Claude muss ich dann als nächstes Mal ausprobieren.