Brust-Zensur im iBookstore: Dänischer Journalist bittet Kulturministerium um Intervention
Der Autor, preisgekrönte Journalist und Dokumentarfilmer Peter Øvig Knudsen gehört zu den populären dänischen Schriftstellern und hat in einem Leitartikel der überregionalen Tageszeitung „Politiken“ jetzt das dänische Kulturministerium um Unterstützung im Kampf gegen die Zulassungs-Regeln des von Apple kuratierten iBookstore gebeten.
Apples eBook-Kaufhaus, dessen dänischer Marktanteil inzwischen bereits bei über 40% liegt, hatte sich gegen die Aufnahme der Øvig-Dokumentation „Hippie II“ in die virtuellen Regale des Buchladens entschieden, nachdem auf 47 der mehr als 100 dokumentarischen schwarz-weiß Fotografien unbedeckte Körper zu sehen waren.
In einem offenen Brief hat Øvig nun die Intervention der dänischen Regierung gefordert und dürfte, ob seiner Bekanntheit, nicht nur auf zahlreiche Unterstützer zählen können, sondern auch eine Antwort im zuständigen Ministerium provozieren, auf deren Einfluss wir nach ihrer Veröffentlichung noch mal zu sprechen kommen werden.
Øvig schreibt:
„Ich bin kein Politiker und kann keine fertigen Lösungen anbieten, aber Sie [Herr Kulturminister] müssen zusammen mit der Regierung dringend den Rahmen für den freien und offenen Zugang zu kulturellen Gütern auf digitalen Lesegeräte für alle kulturinteressierten Dänen sichern.“
Die von Apple angekreideten Bilder hat Øvig in dieser Flickr-Galerie veröffentlicht und erinnert uns an die im Mai 2010 diskutierte Selbstzensur der iPad-Magazine.