Datenabfrage bei Sparpreis-Tickets unzulässig
Bahn-Urteil: Ticketkauf darf nicht an persönliche Daten geknüpft sein
Die Deutsche Bahn darf den Erwerb von günstigen Fahrkarten nicht mehr von der Angabe einer E-Mail-Adresse oder einer Handynummer abhängig machen. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat entschieden, dass diese Praxis rechtswidrig ist. Das Urteil geht auf eine Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands zurück und ist nicht mehr anfechtbar.
Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 konnten Spar- und Supersparpreis-Tickets ausschließlich digital erworben werden. ifun.de berichtete:
- Nach Kritik: Bahn wird wieder etwas analoger
Auch beim Kauf am Schalter mussten Kundinnen und Kunden eine E-Mail-Adresse oder Mobilnummer angeben, um das Ticket oder die Auftragsnummer zu erhalten. Ein Erwerb am Automaten war nicht möglich. Laut Gericht war diese Praxis nicht mit der Datenschutzgrundverordnung vereinbar.
Gericht sieht keine freiwillige Einwilligung
Der zuständige Senat kritisierte vor allem, dass Verbraucher keine echte Wahl hatten. Die Bahn habe die Vertragserfüllung an die Preisgabe persönlicher Daten geknüpft. Dies sei mit der geltenden Rechtslage unvereinbar, da eine freiwillige Einwilligung unter diesen Umständen nicht vorliege. Auch die marktbeherrschende Stellung der Deutschen Bahn im Fernverkehr wirke sich dabei negativ auf die Bewertung aus.
Für die Erfüllung des Beförderungsvertrags sei die Verarbeitung der Daten nicht erforderlich gewesen. Der Zweck des Tickets liege im Nachweis der Zahlung und der Vereinbarung zur Beförderung. Die digitale Form diene vorrangig internen Interessen der Bahn, etwa der Kundenbindung oder Analyse des Nutzungsverhaltens. Die Richter stellten klar, dass Unternehmen den datensparsamsten Weg wählen müssen, um ihre Leistungen anzubieten.
Mit dem Urteil wird die Bahn verpflichtet, auch für vergünstigte Ticketangebote wieder analoge Kaufmöglichkeiten bereitzustellen, ohne Zwang zur Angabe persönlicher Daten.
Hoffentlich kommen da nicht auch so „coole“ Reseller wie bei Konzerttickets, die dann günstige Tickets abräumen und zu teuren Preisen weiterverkaufen
Ja nee is klar… und wie soll fas praktisch funktionieren??
Ich find auch interessant inwiefern es rechtens ist, dass das Deutschlandticket nur digital erhältlich ist. Ich kenn mehrere ältere Personen die das Ticket deshalb nicht nutzen können.
Auch die können sich zumindest diese Chipkarte in die Tasche stecken.
Es gibt die Möglichkeiten ohne App Zwang.
Schau mal hier:
https://digitalcourage.de/blog/2025/uebersicht-deutschlandticket-ohne-app-zwang
Das Deutschlandticket ist zB im HVV (Hamburg) auch als chipkarte verfügbar. Wenn euer Verkehrsverbund das nicht anbietet, bestell doch das HVV Deutschlandticket.
Ja! Und dann dennoch Perso oder Führerschein brauchen, weil DB keine Verifizierung in der App anbietet. Was es weder vollständig digital noch analog macht.
Digital bedeutet nicht, dass ein Ticket auf dem Handy sein muss. Eine Chipkarte hat auch einen kleinen Computer drin (daher kommt das „Chip“ in dem Wort) und kann wunderbar digitale Daten speichern und verwerten.
Dass man allerdings keine ausgedruckten QR-Codes oder so gelten lässt finde ich auch komisch. Nur weil die auf Papier gedruckt sind sind enthalten sie ja trotzdem dieselbe gültige digitale Signatur wie als wenn ich sie auf einem Gerät mit Bildschirm vorzeige.
Vielen Dank für die Hinweise. Das werde ich direkt mal an betreffene Personen weiterleiten!:)
*betroffene
Seit wann ist es nur digital erhältlich? Oder nennt man Chipkarten auch so?
Könnte ein EU Bürger gleich die SSB verklagen? Wäre nett! Danke! Die will noch viel mehr wissen. Vorher gibts keine Fahrkarte. Monopol hat sie auch noch auf den Hauptstrecken.
Scheint doch in anderen Ländern nicht alles besser zu sein wie viele immer behaupten.
+1
Seit wann gehört die Schweiz zur EU ??
Seit wann ist die Schweiz der EU zugehörig ???
Super, wenn Digitalisierung zusätzliche Kosten verursacht, da analoge Wege parallel aufrecht erhalten werden müssen, dann werden wir in Rekordzeit dem Fortschritt hinterherschleichen.
wenn sie denn mal Digitalisierung könnten.
Solange ich beim Deutschlandticket meine Personalausweis rauskramen muss hat das null Komma null mit digital zu tun !!!!!
Analoge Wege müssen aufrecht erhalten werden, damit Leute ohne Smartphone (ja, die gibt es aus nachvollziehbaren Gründen) ebenfalls an die Tickets kommen!
Attraktive Frau sitzt lächelnd mit MacBook im leeren Zug. Typische DB-Situation!
/s
Da es diesen oben gezeigten ICE noch nicht gibt, passt das doch.
doch, ist die neueste ICE Generation. sitze grad drin ^^
Da es aber ein ICE L Design ist, dürftest du nicht drin sitzen. Den gibt es noch nicht in freier Wildbahn.
Da kann man alle Betreiber anklagen! Alle sammeln DATEN die sie NICHT BRAUCHEN aber verarbeiten.
Haben die anderen Betreiber auch eine marktbeherrschende Rolle? Wenn die gleichen Randbedingungen vorliegen, ja sollte klappen.
Ob das für die E-Säulenbetreiber auch gilt?
Was ist das für ein Bild mit dem iPad? In welchem ICE schaut es so aus?