HomeKit Secure Video für 50 Euro
Ausprobiert: Die HomeKit-Kamera Aqara G2H
Die HomeKit-Kamera Aqara G2H ist zwar noch nicht offiziell in Deutschland erhältlich, wir haben vorab aber schon mal einen Blick darauf geworfen. Immerhin bietet der Hersteller hier für derzeit 50 Euro (wir rechnen mit einem offiziellen EU-Preis von knapp 80 Euro) nicht nur eine von Apple zertifizierte Kamera mit Unterstützung von HomeKit Secure Video, sondern gleichzeitig auch einen Hub für die Integration seiner Zigbee-Komponenten für HomeKit an.
Zunächst zur Kamera selbst. Die Innenraumkamera Aqara G2H kommt im günstigen aber ordentlichen, in verschiedenen Farben erhältlichen Kunststoffgehäuse mit erfreulich flexiblem Standfuß. Ihr könnt die Kamera so wie sie ist ins Regal stellen, oder aber den Fuß ausziehen und mithilfe der integrierten Gelenke und Drehscheibe in eine beliebige Position bringen. Praktisch ist dabei der starke, in den Standfuß integrierte Magnet. Zusätzlich finden sich im Lieferumfang noch eine Metallplatte für die Wandmontage sowie ein Klebepad für sonstige Oberflächen. Die Stromversorgung erfolgt über Micro-USB und im Lieferumfang ist ein zwei Meter langes Kabel von USB-A auf Micro-USB enthalten.
HomeKit-Einbindung durch QR-Code-Scan
Auf der Unterseite der Aqara G2H findet sich ein HomeKit-Code, mit dessen Hilfe sich die Kamera direkt in HomeKit integrieren lässt. Dort erscheint das Gerät dann als Paket aus Sicherheitskamera und Bewegungssensor. Beides wird wie gewohnt nach Belieben benannt und einem Raum zugewiesen, wer möchte, kann Kamera und Sensor auch als einzelne Felder in HomeKit anzeigen.
Die Aqara-Kamera G2H unterstützt HomeKit Secure Video. Damit verfügt man also über die im Zusammenhang mit dieser Apple-Funktion verfügbaren Optionen, muss aber ein iCloud-Abo für mindestens 2,99 Euro pro Monat abschließen, um den vollen Leistungsumfang wie die automatische Aufzeichnung von Clips und Meldungen dazu zu erhalten. Ansonsten steht die Kamera in HomeKit lediglich zum Live-Zugriff bereit.
Aqara-App bietet erweiterten Funktionsumfang
Ergänzende Funktionen bietet die App des Herstellers. Hier noch kurz ein Hinweis von unserer Seite: Die derzeit nur verfügbare China-Version der Kamera lässt sich nicht mit den von Aqara bereits angebotenen europäischen Servern koppeln. Die Nutzung ist momentan nur über die China-Server von Aqara möglich. Wir haben noch keine Informationen zum offiziellen Europastart.
Wer sich für die Nutzung der Aqara-App entscheidet, hat nicht nur Zugriff auf weitere Funktionen sowie die Möglichkeit, die Firmware der Kamera auf dem Laufenden zu halten, sondern kann auch die Hub-Funktion der Kamera nutzen. Wir habe das kurz mit einer Komponente getestet. Ein Temperatur- und Luftsensor von Aqara ließ sich problemlos zum G2H-Hub hinzufügen und erscheint darüber dann auch in HomeKit.
In der Aqara-App finden sich darüber hinaus noch umfassende weitere Einstellungen für die Kamera und deren Nutzung. So kann man hier Feineinstellungen für den Bewegungssensor vornehmen und wenn nötig auch Aktivitätszonen definieren. Die Kamera kann automatisiert bei erkannten Bewegungen und/oder bei ungewöhnlichen Geräuschen automatische Aufzeichnungen starten und wenn gewünscht auch per Push-Mitteilung über solche Ereignisse informieren.
Lokaler Videospeicher auf Micro-SD
Auf der Unterseite der Kamera kann eine MicroSD-Karte eingeschoben werden. Damit verbunden aktiviert ihr eine lokale Aufnahmefunktion und habt zudem die Möglichkeit, eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung zu starten. Die Speicherkarte wird dann sobald sie voll ist automatisch wieder überschrieben. Für die Videoqualität stehen drei verschiedene Aufnahmestufen zur Verfügung.
Achtet beim Einlegen der Speicherkarte darauf, dass diese FAT-32 formatiert ist, also für Windows bzw. MS-DOS. Die Formatierungsfunktion in der App selbst hat bei uns nicht zuverlässig funktioniert.
Ein Hinweis zu den Videoaufnahmen ohne eingelegte Speicherkarte. Diese werden wohl auf einem externen Server in China abgelegt. Darauf sei hingewiesen, wir erhoffen uns mit der Bereitstellung der offiziellen Europa-Version der Kamera hier auch ausführliche Informationen zum Speicherplatz und dessen Schutz.
Abschließend noch ein Wort zur Bildqualität und dem integrierten Mikrofon und Lautsprecher. Erwartet hier keine Wunder, doch die Aufnahmequalität der Kamera im 140-Grad-Weitwinkel darf man abhängig von den Lichtverhältnissen als ordentlich bis gut bezeichnen. Die Nachtsicht dank integriertem Infrarot erscheint uns durchweg gut. Die Auflösung der Kamera wird mit 1080p, also dem derzeitigen Maximum für HomeKit angegeben. Die integrierte Gegensprechfunktion ist bescheiden, erfüllt aber ihren Zweck.
In Deutschland ist die China-Version der Kamera derzeit ab 48 Euro erhältlich. Achtet beim Kauf aber unbedingt auf den HomeKit-Hinweis in der Produktbeschreibung. Es gibt auch eine mehr oder weniger baugleiche Kamera, die zwar günstiger ist, aber ohne HomeKit kommt.