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Deutschland: 15.234 Anträge in 6 Monaten

Regierungsanfragen: Apple veröffentlicht neuen Transparenzbericht

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Apple hat seinen Transparenzbericht aktualisiert. Das Unternehmen veröffentlicht hier regelmäßig Details zur Zahl der behördlichen Anfragen in Bezug auf Kundendaten. Jetzt liegen die Informationen für das erste Halbjahr 2018 vor. Deutsche Behörden haben in diesem Zeitraum insgesamt 15.234 Mal bei Apple um Unterstützung gebeten und dabei 11.843 Mal Auskunft erhalten. Im Halbjahr zuvor lag die Summe dieser Anfragen noch bei 13.708.

Der größte Teil dieser Anfragen hängt eher unspektakulär mit Verlust und Diebstahl von Geräten oder Betrugsfällen zusammen. In 13.704 Fällen wurde Apple um Mithilfe beim der Aufklärung solcher Delikte gebeten, beispielsweise wenn der rechtmäßige Eigentümer eines Geräts gesucht wird. Als Basis hierfür kann beispielsweise die Seriennummer der Geräte dienen. Etwas mehr als acht Prozent der Anfragen betrafen den Finanzbereich, hier wurde beispielsweise wegen Betrugs mit Kreditkarten oder iTunes-Gutscheinen ermittelt.

Apple Transparenzbericht Deutschland Januar Bis Juni 2018

Delikater wird es bei sogenannten Kontenanfragen. In 292 Fällen haben deutsche Behörden bei Apple angeklopft, um Informationen rund um Benutzerkonten zu erhalten, beispielsweise Name und Adresse des Kontoinhabers und Kontoverbindungen zu Apple-Diensten. Hier wurden 203 Anfragen beantwortet, dabei werden laut Apple möglicherweise auch Inhaltsdaten von Kunden wie Fotos, E-Mails, Sicherungen von iOS-Geräten, Kontakte oder Kalender abgerufen.

Bei den neun Notfallanfragen in Deutschland wurden Umstände geltend gemacht, die eine unmittelbare Todesgefahr oder das Risiko einer schweren Körperverletzung einschließen. Hier kommen nicht nur pauschal Gewaltverbrechen, sondern auch Vermisstenfälle in Frage.

Apple stellt diese Zahlen nach Ländern sortiert zum Abruf bereit. Die Übersicht für Deutschland findet sich hier, in vollem Umfang kann der Transparenzbericht hier als PDF eingesehen werden.

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21. Dez 2018 um 10:28 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Deutschland stellt tatsächlich an meisten Anfragen an Apple, mehr als die USA, UK und Frankreich zusammen? Hätte ich jetzt nicht gedacht

    • Die USA können aber auch mehr machen ohne den Provider erst fragen zu müssen.

      Noch dazu muss man schauen ob es woanders auch den Strafverfolgungszwang gibt. In Deutschland muss jedem Hinweis nachgegangen werden. Woanders erst ab Schadenssumme X oder sonstigen Kriterien.

      • Ach ja, das weißt du aus wie vielen Jahren beim amerikanischen Geheimdienst? Oder heil Snowden über alles?

      • @George Das könnte er dir zwar verraten, dann müsste er dich aber liquidieren. ;)

  • Ich hoffe das Apple irgendwann aufhört den Schlüssel für das iCloud Backup zu behalten. Das ist momentan wirklich noch eine gravierende Schwachstelle. Die Geräte sind aktuell ja eigentlich top verschlüsselt…wenn man allerdings iCloud Backups macht, könnten Behörden trotzdem über die iCloud Backups auf Daten zugreifen -.-

  • Demnach hat Deutschland mehr Anfragen an Apple gestellt als alle anderen (aufgeführten) Länder zusammen. Was soll uns das sagen?

      • Nein, definitiv nicht. Die Polizei interessiert es absolut nicht wenn dein iPhone geklaut wird. Das hatten wir vor 4 Jahren schon bei meiner Schwester und vor 3 Jahren bei meiner Mutter.

      • Unsinn. Diebstahl ist ein Offizialdelikt. Wenn es sich nicht um eine geringwertige Sache handelt, MUSS ermittelt werden.

      • Doch. Woanders wird der Diebstahl gar nicht erst verfolgt. Hier wird die Anfrage gestellt, selbst wenn die Erfolgsaussichten gering sind.

      • Vor einigen Jahren wurde mir mein altes Handy entwendet.

        Ich hatte sogar eine Funktion aktiv, die eine SMS bei neuen Informationen an eine von mir definierte Nummer schickt. So bekam ich am 5. Tag eine SMS an mein Zweithandy, dass in das geklaute / verlorene Handy eine neue SIM-Karte eingelegt wurde. Die Polizei meinte auch auf diesen Einwand hin, sie dürften nicht die Eigentümerdaten der neuen SIM-Karte erfragen, weil es sich nicht um einen Notfall handelt.

        Ich könnte nur durch einen Zufall hoffen, hieß es. Eine Anzeige gegen unbekannt sei nicht empfehlenswert, wegen geringer Erfolgsaussichten.

        Letztendlich war jemand so nett und hat das Handy beim Fundbüro abgegeben. Wurde in einem anderen Ortsteil, den ich nie besucht habe, gefunden.

        Ich kam mir ein wenig dumm vor. Da bin ich ihnen schon zuvorgekommen und konnte ihnen die Telefonnummer des Diebes / Finders geben und sie haben es pauschal als irrelevante Information abgestempelt, weil sie rechtlich nicht dazu befugt seien, den Eigentümer zu ermitteln.

  • „Dabei werden laut Apple möglicherweise auch Inhaltsdaten von Kunden wie Fotos, E-Mails, Sicherungen von iOS-Geräten, Kontakte oder Kalender abgerufen.“

    Mit anderen Worten: meine Daten sind bei Apple überhaupt nicht sicher vor sogenannten Behörden oder Apple selbst.

    • Sieht es bei Google besser aus?
      Die Frage ist ernst gemeint.

      • Nein. Sogar noch schlimmer da das OS Diebe oder Hacker „leichter reinlässt“.

      • Angesichtsdessen, dass bei Google viele Dienste vereint sind (Suche, YouTube, Drive, …) und standardmäßig das Suchverlaufsprotokoll und Standortprotokoll aktiviert ist, halte ich Google für schlimmer.

        War ziemlich erschrocken, als ich auf dem Smartphone meiner Mutter tagesaktuell ihre Standorte gesehen habe. Den Suchverlauf habe ich schon erwartet, aber trotzdem verrückt, wenn man das objektiv betrachtet. Ein Konzern weiß alles über einen. Wann man wo war, was man zu der Zeit am Smartphone gesucht / angeschaut hat, wann man welche Apps installiert und wie oft man sie benutzt. Bei Apple natürlich auch nicht komplett besser, aber Apple ist wenigstens nicht zeitgleich Anbieter einer Suchmaschine und Videoplattform ;-)

    • Mit anderen Worten: Doch, sind sie, solange kein richterlicher Beschluss dazu vorliegt. Und wenn du den gegen dich hast, hast du ein anderes Problem, als dein Backup.

    • Wenn es ein richterlichen Beschluss dazu gibt hat man kaum Möglichkeiten :-) das selbe gilt für dein Eigentum wie z.b deine Wohnung mit einem richterlichen Beschluss kommen die auch da rein .

      Vllt mal den ganzen Bereicht lesen wird auch im Artikel erwähnt das diese Daten nur rausgehen wenn Gefahr im Verzug ist also leben in Gefahr sind z.b Terroranschlag oder vermisste

    • Was sollen denn „sogenannte Behörden“ sein?!

      Und wer lesen kann, ist ja oft im Vorteil, sagt man:
      • High volume of device requests predominantly due to stolen devices investigations.
      • High number of financial identifier requests predominantly due to iTunes Gift Card and credit card fraud investigations.

      Also, Aluhut /o\ bitte absetzen und auf Vernunftsmodus umschalten.

      • Vernunft ist vielleicht der falsche Begriff:
        Der Begriff der Vernunft bezeichnet in seiner modernen Verwendung ein durch Denken bestimmtes geistiges menschliches Vermögen zur Erkenntnis. In Anlehnung an die terminologische Verwendung bei Christian Wolff wird sie vom Verstand abgegrenzt, der durch Beobachtung und Erfahrung Sachverhalt erfasst und ihr die Funktion verliehen, allgemein gültige Zusammenhänge durch Schlussfolgerungen zu erschließen, ihre Bedeutung zu erkennen, Regeln und Prinzipien aufzustellen.
        Quelle: Wikipedia, Vernunft
        ;)

  • So viel zum Thema, bei Apple bezahle ich mehr und meine Daten sind sicher. Wer es glaubt, lebt folglich in einem Märchen… Also kann man auch durchaus Android-Telefonen nutzen. Somit wurde wieder eine Lüge, sogar offiziell von Apple selbst aufgedeckt, die neuen Polizei Durchführungsgesetze werden die Anfragen noch signifikant erhöhen. Und nicht nur im Fall des Terrorverdachts. Und ja, auch Google hat solche Anfragen, da zahle ich aber deutlich weniger für die Leistung.

    • Das ist seit jeher bekannt das sind nicht die ersten Transparenzberichte. Die Behörden dürfen überall in jedes System der Welt rein. Apple wird bevorzugt weil keine dritten an deine Daten kommen. Hacker, Diebe etc. Das ist bei Android eine große Schwachstelle. Im Netz gibt es genug solcher Fälle und derailierte Anleitungen

    • Das ist seit jeher bekannt das sind nicht die ersten Transparenzberichte. Die Behörden dürfen überall in jedes System der Welt rein. Apple wird bevorzugt weil keine dritten an deine Daten kommen. Hacker, Diebe etc. Das ist bei Android eine große Schwachstelle. Im Netz gibt es genug solcher Fälle und derailierte Anleitungen…

    • Absolute Quatsch was du da erzählst. Erstmal kennst du keine Zahlen von Google, und nur weil es so viele Anfragen gibt, heißt es doch auch nicht das immer sensible Daten heraus gegeben werden. Ich glaube du wärst froh, wenn dein Handy geklaut wird, und über solche Wege es möglich ist, den Banditen zu fassen.

    • Ich denke Apple sagt, sie leben nicht vom Verkauf der Kundendaten. Bei GMAIL zB werden eben sämtliche E-Mails gelesen um passende Werbung einblenden zu können. Das macht Apple nicht. Dass Apple mit Strafverfolgungsbehörden kooperieren muss und es auch tut, ist doch klar. Wer so etwas nicht möchte, der muss sich an die Regierung wenden, nicht an Apple.

    • Bevor man pauschaliert sollte man hinterfragen, welche Daten weiter gegeben werden können:

      Unverschlüsselt:
      – Eigentümer eines Geräts (aus Kauf, Registrierung, Garantie etc.)
      – Kundendaten und Einkaufsverhalten aus iTunes
      – Kalenderdaten (CalDAV Protokoll) Hier kann nur die Übertragung zum Server verschlüsselt werden. Ohne Klartext sind die Serverfunktionen nicht möglich.
      – Adressbuch (CardDAV) Gleiche Situation wie Kalenderdaten, die hier hinterlegten Fotos sind natürlich auch unverschlüsselt
      – Fotos in geteilten Alben

      Verschlüsselt:
      – alles andere, dass bei iCloud gespeichert wird

      Apple selbst hat keine Möglichkeit, die Daten auf iCloud zu entschlüsseln.
      (Jemand hatte das hier in den Raum gestellt: nein, Apple besitzt keine Schlüsselkopie)
      Es gibt Schlüssel, die zwischen den eigenen Geräten ausgetauscht werden können (sonst würde der gemeinsame Schlüsselbund nicht funktionieren). Diese werden normalerweise via 2-Faktor Authentifizierung und Einmal-Schlüssel direkt zwischen den Geräten ausgetauscht. Ein Abgreifen der Daten ist aus technischer Sicht nur durch Manipulation/Fehler des Betriebssystems auf den Kundengeräten (iPhone, iPad, Mac) möglich.

      Wer Kalender und Adressbuch schützen möchte, kommt um einen eigenen CalDAV und CardDAV Server nicht herum, da die Serverfunktionalität eine unverschlüsselte Speicherung notwendig macht.

  • Kurze Korrektur: Bei Kontoanfragen wurden laut Bericht 205 und nicht wie im Artikel angegeben 203 Anfragen beantwortet.

    Ansonsten bin ich auch echt überrascht, das Deutschland am meisten Anfragen an Apple sendet und damit ja doch sehr erfolgreich ist.

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