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Rückzug nach ambitionierten Ankündigungen

Apple-Manager im Interview: „Nie ein Chatbot geplant“

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Apple hat sich im Rahmen der Ankündigung der kommenden Versionen seiner Betriebssysteme auffällig zurückgehalten, wenn es um das Thema künstliche Intelligenz geht. Das Debakel um die zurückgestellten Siri-Funktionen scheint eine generelle Kehrtwende eingeläutet zu haben. Das Unternehmen vermeidet es tunlichst, sich auf Versprechungen einzulassen, die es möglicherweise nicht erfüllen kann.

Apple Intelligence Siri Verschiebung

Mit diesem Strategiewechsel ist allerdings nicht vom Tisch, was Apple vor einem Jahr auf seiner Entwicklerkonferenz versprochen und nicht wie angekündigt umgesetzt hat. Das Management des Mac- und iPhone-Herstellers hat zwar versucht, kritischen Diskussionen in der Öffentlichkeit nach Möglichkeit auszuweichen. Die Teilnahme am traditionellen Talk-Show-Podcast wurde abgesagt und Apple stellt sich im Anschluss an den Auftakt der diesjährigen WWDC lieber den Fragen von weniger kritischen Gesprächspartnern, etwa der YouTuberin iJustine. Um einen Termin mit dem Wall Street Journal kam das Unternehmen allerdings nicht herum.

Apple-Sprecher tun sich bei kritischen Fragen schwer

Die für das Wall Street Journal tätige Journalistin Joanna Stern ist für ihre sachliche Haltung und kritisches Nachfragen bekannt. Sicherlich auch deswegen ist Apples Software-Chef Craig Federighi bei diesem Interview nicht alleine, sondern im Verbund mit seinem Marketing-Chef Greg Joswiak aufgetreten. Doch auch zu zweit tun sich die beiden Manager sichtlich schwer, den großen Rückschritt beim Thema „Apple Intelligence“ schön zu reden.

Aus den Antworten der Apple-Manager lassen sich zumindest teilweise interessante Rückschlüsse ziehen.. Beispielsweise lässt Federighi durchblicken, dass Apple keinen eigenen Chatbot plane und dies auch niemals vorgehabt habe. Vielmehr legt der Manager es so dar so dar, dass Apple zu keiner Zeit geplant hatte, mit Anbietern wie OpenAI zu konkurrieren – schließlich biete man auch kein eigenes Online-Kaufhaus an, nur weil einige Kunden gerne Amazon nutzen.

Apple steht weiterhin in der Pflicht

Die im vergangenen Jahr gemachten und bislang nicht erfüllten Versprechungen lassen sich allerdings nicht wegdiskutieren. Apple vertritt hier den Standpunkt, dass die Qualität des Produkts den eigenen Standards bislang nicht genüge, die erweiterten Siri-Funktionen allerdings weiterhin in Arbeit seien. Vehement wehren sich die beiden Apple-Manager gegen die Theorie, dass die Präsentation im vergangenen Jahr lediglich eine Art ein vorproduziertes Video ohne tatsächliche technische Grundlage gewesen sei.

11. Juni 2025 um 12:12 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Ich kenne ein ganz anderes Interview wo die sachlich erklärt haben wie es dazu kam. Aber man kann ja auswählen worüber man berichtet.

  • Einen Vorteil hat es ja ich komme nicht in die Versuchung ein neues iPhone zu kaufen :D

    Hardware seitig ist ja Stillstand und Software aktuell auch.

  • Ja das iPhone 16 wurde auch explizit als AI Phone vermarktet, weil sonst kann es ja nicht viel neues…

  • Siri einstellen und durch ChatGPT ersetzen. Fertig. Die Kunden wollen mit der KI reden können, wie mit einem normalen Menschen. Siri kann das nicht. Aber da man eben Siri hat, muss in der Richtung eben etwas kommen.

    • ChatGPT alles wissen lassen? Oder nur allgemeine Anfragen? Dann geht das bereits jetzt mit iOS 18.

      • Chat GPT bräuchte ja dann auch kompletten Zugriff was es derzeit nunmal nicht hat. Und lokal und privacy ist da ja auch Fehlanzeige.

    • Die Chatbot-Funktionen sind m.E. nur eine Durchgangsstation der KI, da die Leute – wie Du schreibst – die KI-Funktionen in normaler Sprache und nicht mit Fachvokabular nutzen wollen. Apple versucht auch dabei wieder, das vorhandene Defizit zu kaschieren. Ganz ehrlich, die Bedienung von iPhone & Co. mit Siri ist doch – wenn man sich nicht auf wenige Funktionen beschränkt – eine Katastrophe.

    • Meerschweinchen

      Stand heute kann Siri nicht das, was ChatGPT kann – und ChatGPT kann genausowenig das, was Siri kann (=alles mit privaten Daten). Also kann man es nciht einfach austauschen, da es sich ergänzt, aber nicht ersetzt (kann in Zukunft natürlich anders aussehen)

    • So, so. „Die Kunden wollen mit der KI reden“

      Endlich erfahre ich, dass ich kein Kunde bin. Ich will mit der KI nicht reden; sie soll unterstützen und aus meinem Verhalten lernen. Aber auf meinem Gerät. Alles andere ist für mich nicht akzeptabel. Die Mengen an abgeschnorchelten Informationen sind weder privat und schon garnicht im Geschäftsleben vorstellbar. Imho wäre eine solche „Offenheit“ der Todestoß für ein Businessgerät.

    • Es gibt einen Unterschied zwischen KI Chatbots und Sprachassistenten.

      Dies ist nicht 1:1 austauschbar.

      Auch Gemini kann bzw konnte (bin da nicht 100% aktuell) immer noch nicht alles im System, was der Google Assistent konnte.

    • Stimmt. Habe ChatGPT auf der Aktion Taste. Dann kann ich direkt reden und bekomme Antwort. Klappt super, wenn auch nicht immer perfekt. Ob jetzt beim Rewe oder allgemein Unterwegs über Kopfhörer. Wünscht, mit Siri würde es auch so funktionieren. Aber die habe ich ja gegenüber auf der Taste, auch wenn ich sie kaum noch nutze. Eigentlich nur für Smart Home Steuerung aber daran arbeitet OpenAI ja gerade, dass das auch noch kommt. Ich habe das Plus Abo und komme dennoch fast jeden Tag an das dortige Limit.

    • Muss Siri vielleicht auch nicht können. Ich brauche nicht noch nen Chatbot oder Suchmaschinen-Klon, den ich selbst mit allem möglichen Kram befüllen muss und der dann Antworten gibt, die ich erst mal prüfen muss.

      Der von Apple gewählte Weg der tiefen und sinnvollen Integration in vorhandene Lösungen, um gezielt an diversen Stellen mit der KI direkt interagieren zu können, oder dass sich die lokale KI um meine Daten kümmert, ohne dass ich überhaupt was tun muss, finde ich deutlich sinnvoller, weil es echten Mehrwert bieten kann.

  • ich bin mit meinem iPhone 15 Pro MAX noch sehr zufrieden und werde es wohl auch noch im nächsten Jahr sein.
    Hardwaremäßig erwarte ich keine nennenswerten Änderungen, was für mich auch ok ist.
    Ich schaue mir jetzt das Update auf iPadOS 26 an, ob es endlich doch einen Mac besser ersetzten kann. Wenn nicht, kommt in den nächsten Monaten doch wieder ein MacBook her.
    Grundsätzlich finde ich die neuen Versionen 26 auf allen Devices aber sehr gut und freue mich schon auf den September.

  • So erklärt man Dinge ohne zu lügen. Dass Apple vor der letzten WWDC nichts in Richtung AI geplant hat, ist ja offensichtlich.
    Ich hoffe, dass Apple bald mächtig aufholt. Aber solange mir nur die Wahl zwischen der Datenkrake und Apple bleibt, lebe ich lieber mit dem schlechteren System.

    • Meinst du mit der Datenkrake jetzt, Windows? Da wäre die Konkurrenz doch macOS, und macOS ist ja eigentlich eines der einzigen Systeme, dass Apple gerade nicht kaputt fährt. Finde ich zumindest. Falls du bei der Datenkrake Android meinst, Kauf dir doch einfach ein gutes Pixel und mach eine Custom Rom drauf. Da gibt es sehr gute von.

  • Dies glaube ich sogar.

    KI systemunterstütztend ja, Chatbot nein.

    Was nicht ausschließt, Siri durch KI Unterstützung zu verbessern.

    Und dies macht meiner Meinung nach auch Sinn. KI sollte so in die Systeme integriert werden, dass man quasi gar nicht mitbekommt, dass da KI am werkeln ist. Was erstmal nicht so passieren wird. Da man ja damit werben „muss“

    Bisher schafft es keiner OpenAI (bzw. deren Modelle) nahe zu kommen und dies wird sich aktuell wohl auch nicht so schnell ändern. Dementsprechend macht es auch Sinn, ChatGPT unterstützend einzubauen, statt einen Konkurrenten versuchen aufzubauen.

    Dies haben auch viele Firmen bei Suchmaschinen versucht und sind quasi alle krachend gescheitert, mit entsprechendem viel verbrannten Geld.

    Und dann gibt es auch andere Aspekte. Die KI Chatbots werden aktuell eher dümmer als schlauer, wenn es um Informationsabfrage geht. Da immer mehr Fake-News nicht erkannt werden und mit in die Antworten als richtige Antworten fließen. Und dies wird aktuell gefühlt einfach so hingenommen. Bei einer Apple KI wäre dies vermutlich ein riesen Skandal, was es bei der falschen Zusammenfassung von News Artikeln auch war.

    • Sehe ich auch so.
      Es geht darum das ganze Gerät intelligent lebendig werden zu lassen.
      Ein Chatbot ist eine neue Ebene, die wie künstlich über das Gerät gezogen wird.
      Ki ist intelligent wenn es mich proaktiv versteht und ich nicht einen warscheinlichkeitsrechner mit Befehlen füttern muss.

      Es macht aus meiner Sicht keinen unterschied ob ich zb ChatGPT nach etwas fragen muss, ne Google Suche bediene oder ein Buch aufschlage.
      Es ist aber schon ein Unterschied wenn mich das System darauf hinweist das auf meiner Route heute ein Stau ist, meine Eltern gerade im Café um die Ecke sitzen oder heut Abend im Urlaubsort ein Feuerwerk stattfindet.

    • Fast jede Spam Mail, die es durch dien Filter schafft, wird mir als wichtig angezeigt. Da gibt es auch keinen großen Skandal.
      Die Frage ist, was man will. Einen Spielplatz wie Image Playground, oder ernstzunehmende KI. Letzteres natürlich mit allen Folgen. Die von uns geforderten Kompetenzen ändern sich. Früher wissen wichtig. Heute muss man wissen, wo man Informationen findet und wie man diese bewertet. In Zukunft muss man feststellen, wenn die KI halluziniert oder Fake News verbreitet.
      Da sollte Apple jetzt nicht unsere Köpfe in den Sand stecken.

    • ACK! Finde den Apple-Ansatz MICH auf Basis MEINER Daten zu unterstützen, auch sinnvoller. Ich brauche nicht noch ne weitere moderne Eliza…

  • Wo ist es den ein Rückschritt?
    Apple Intelligence ist nach wie vor und immer mehr im System enthalten selbst wenn man es nicht sieht.
    Und klar wollen sie nicht mehr was ankündigen was sie nicht raus bringen können.
    Aber deswegen ist es kein Rückschritt.
    Und ein Chatbot von Apple wollte auch niemand. Wir wollen eine KI Assistentin die uns hilft die Arbeit zu erledigen.
    Und daran arbeiten sie. Das im Management jemand saß der Däumchen gedreht hat und alles verschlafen hat, ist nun mal schlecht gelaufen.

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