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Irreführende Ratenzahlungs-Angebote

Apple Card irreführend: Millionenstrafen gegen Apple und Goldman Sachs

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Die US-Verbraucherschutzbehörde CFPB hat Apple und den Finanzdienstleister Goldman Sachs zu Strafzahlungen von über 82 Millionen Euro verurteilt. Grund dafür sind Mängel im Umgang mit Besitzern der Apple Card in Streitfällen und irreführende Informationen zu zinsfreien Zahlungsoptionen. Die Apple Card ist eine über das iPhone verwaltete Kreditkarte, die Apple in Kooperation mit Goldman Sachs seit 2019 in den USA anbietet.

Apple Card

Versäumnisse bei Streitfällen

Apple Card-Nutzer, die Transaktionen reklamiert haben, mussten häufig lange auf eine Klärung warten. Die CFPB stellte fest, dass Apple viele dieser Fälle gar nicht erst an Goldman Sachs weitergeleitet hat. Selbst wenn dies geschehen ist, hat die Bank in vielen Fällen nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen durchgeführt. So blieb es für viele Kunden unklar, ob ihre Beschwerden über fehlerhafte oder unautorisierte Abbuchungen überhaupt bearbeitet wurden.

Trotz Warnungen vor technischen Problemen haben Apple und Goldman Sachs die Apple Card 2019 auf den Markt gebracht. Diese Mängel führten dazu, dass betroffene Nutzer nicht nur fehlerhafte Transaktionen begleichen mussten, sondern auch negative Einträge in der Bewertung ihrer Kreditwürdigkeit in Kauf nehmen mussten.

Apple Card Vorstellung Jennifer Bailey

Irreführende Ratenzahlungs-Angebote

Ein weiteres Problem betraf die zinsfreien Ratenzahlungen für Apple-Produkte, die Apple Card-Nutzer bei Käufen erwartet hatten. In vielen Fällen wurde diese Optionen nicht korrekt angezeigt beziehungsweise angewendet, sodass Kunden unerwartet Zinsen zahlen mussten. Dies geschah teils aufgrund von Fehlern auf der Apple-Website, auf der die zinsfreie Option nur in bestimmten Browsern sichtbar war.

Goldman Sachs wird zudem vorgeworfen, Rückzahlungen falsch verbucht zu haben, was für einige Kunden zu zusätzlichen Zinszahlungen führte.

Die CFPB verhängte daraufhin Strafzahlungen gegen beide Unternehmen. Apple muss 25 Millionen US-Dollar zahlen, während Goldman Sachs neben einer Strafe von 45 Millionen US-Dollar auch mindestens 19,8 Millionen US-Dollar an betroffene Verbraucher zurückerstatten muss. Bevor Goldman Sachs in Zukunft neue Kreditkartenprodukte anbieten darf, muss die Bank der CFPB nachweisen, dass diese den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

24. Okt 2024 um 15:38 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Käpt'n Blaschke

    Hmmm dieses Mal nicht die pösen Purchen von der EU…die Amerikaner können auch Strafen für Mauschelei verhängen ;-)

  • …und viele haben es wahrscheinlich noch nicht mal bemerkt :-/

  • Apple macht neuerdings mehr Schlagzeilen mit Klagen, Kartellrechtsverfahren und Bußgeldern als mit neuen Features und Produkten.

    Das ist halt das Ergebnis, wenn BWLer das Ruder übernommen haben und meinen „koste es, was es wolle“ überall noch ein bißchen mehr an der Gewinnschraube zu drehen.

    Bald werden dann wohl nur noch die Juristen das Sagen haben, die Konkurrenz abmahnen und am besten die eigenen Produkte verklagen.

    • Oder es ist einfach die Medienlandschaft die gerne negative Schlagzeilen bevorzugt. Apple hat noch nie so gut gewirtschaftet wie unter Tim Cook.

      • Das ist halt der Nachteil vom Internet. Die Realität und das was man hier wahrnimmt gehen weit auseinander. Meistens nur wegen Geld.

      • Genau das ist das Problem! Ja, Apple hat unter Tim Cook (kurzfristig) gute Gewinne erzielt, aber Tim Cook verkauft auch mehr und mehr die ‚Seele‘ des Unternehmens! Steve Jobs hat Apple langfristige Strategien und Visionen verschafft und es geschafft eine Apple Community aufzubauen (Fan Boys ;-) ) die hat Apple Produkte gekauft, weil sie an das Unternehmen geglaubt hat, letztlich eben weil es Apple war. Davon entfernt sich Cook immer mehr, Apple wird immer mehr zu e8nem ’normalen‘ Unternehmen, für viele unterscheidet sich Android und IOS nicht mehr. Einen größeren Gefallen konnte Cook Samsung und Co. Nicht machen!

    • Käpt'n Blaschke

      Ahhh da mag jemand keine BWLler. Wer soll denn das Ruder übernehmen? Fleischereifachverkäufer? BWLler an sich sind nicht das Problem. Gierige und ignorante BWLler sind das Problem. Außerdem gibt es auch unfähige Juristen und Informatiker, die von Unternehmensführung auch keine Ahnung haben

    • …und wie Ungelernte ein ganzes Land in den Abgrund ziehen sehen wir an unserer Regierung.

      Okay, kleiner Seitenhieb. Aber zum Thema: Erschreckend, mit welcher Ignoranz Apple und ne Bank da eine – in meinen Augen – gewünschte Abzocke durchführen. Wirklich schlimm!

      Der Gesetzgeber sollte es großen Firmen erst erlauben auf den Markt zu gehen, wenn auch ein funktionierender Kundenservice nachgewiesen wird. Also nicht in Form eines Sprachbausteinbots, sondern echte Menschen.

      Ich war mal voller Apple-Fanboy, aber seit der Butterflytastatur nimmt das monatlich ab

  • Und dann wundert man sich das Firmen immer vorsichtiger werden und erstmal klären bevor etwas ausgerollt wird. Siehe Apple Intelligence.

    • Wenn man die Zeit verschlafen hat, kann man es auch „erst mal klären“ nennen.

    • :) haha ja ganz besonders Apple :) das Unternehmen das mal ursprünglich nur pc und Laptops verkauft hat, ist inzwischen ein Unternehmen das überall seine Griffel reinhalten muss! Selbst schuld und voll verdient noch mehr Strafzahlungen damit sowas auch nie wieder vor kommt. Hier wurde mal über Apple car schnabuliert, Ur mal so nebenbei Hansi!!! Aber ja Apple macht doch keine Fehler lag sicher nur und einzig an Goldman Sachs

      • Es ist doch völlig egal wer Schuld hat. Aber die Konsequenz daraus ist doch logisch.

      • Okay, blenden wir mal aus, dass Apple schon in den Neunzigern Displays, Drucker, PDAs (Newton), einen Fernseher (Macintosh TV), eine Spielekonsole (Pippin), Digitalkameras (Quicktake), etc. im Portfolio hatte.

  • Schon wieder die böse EU….irgendwann werden alle US Firmen einfach Europa ignorieren……
    Hoppla, Moment mal……

    Es ist offensichtlich das überall in der Welt Apples Gebaren nun an Grenzen stösst – sehr gut !!

  • Für die beschriebenen Versäumnisse aber vergleichsweise niedrige Strafen. Für europäische Firmen wäre wohl Faktor 10 fällig gewesen.

  • Dann waren möglicherweise diese Streitfälle der Grund dafür, dass Apple und Goldman Sach nicht mehr zusammenarbeiten wollen?

  • … da fällt mir ein Spruch meines seligen Vaters ein:

    Junge, merkt Dir das für’s Leben: „Banken und Versicherungen sind organisiertes Verbrechen“

    Wie recht er doch hatte!

  • Das sind ja Unmengen an Vorwürfen, mir scheint es das Apple und Goldman Sachs hier zurecht gewiesen werden. Nur bringt es wieder den Kunden nichts, die warten wohl weiterhin auf Rückantwort und haben Folgen teils selbst zu tragen. Apple scheint seit geraumer Zeit nur noch mit Negativzeilen zu punkten, ich denke immer mehr Kunden fangen an zu überlegen, ob Apple noch der richtige Anbieter ist, ich jedenfalls tue es.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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