"Nächste große Produktkategorie"
Apple-Brille: Vorstandspräsentation als Zeichen für baldige Ankündigung?
Die Diskussion um ein Mixed-Reality-Headset von Apple schlägt aktuell wieder hohe Wellen. Der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg berichtet, dass die Brille in der vergangenen Woche den Apple-Vorstandsmitgliedern präsentiert wurde und wertet dies als Bestätigung dafür, dass mit einer baldigen Ankündigung zu rechnen ist.
Symbolbilder: depositphotos.com
Aufgebracht hat das Thema bereits vor ein paar Tagen das Magazin The Information mit einem Hintergrundbericht zu den Bemühungen Apples in diesem Bereich. Dem zufolge haben Apple-Vorstandsmitglieder, darunter der Disney-Chef Bob Iger und der ehemalige amerikanische Vizepräsident Al Gore, bereits vor sechs Jahren verschiedene Präsentationen diesbezüglich gesehen. Eine davon ließ beispielsweise ein Nashorn auf einem Tisch erscheinen, auf Lebensgröße anwachsen und verwandelte das restliche Umfeld in einen virtuellen Urwald. Apple hatte sich dem Bericht zufolge hier auch von anderen Herstellern inspirieren lassen und für die Umsetzung teils modifizierte Geräte und Anwendungen von diesen genutzt.
Die bei Apple über die Jahre hinweg diskutierten Ideen aus diesem Bereich wirken teils auch sehr skurril. So sah beispielsweise ein Konzept eine Brille vor, die mithilfe von Kameras die Augen und den Gesichtsausdruck des Trägers für andere sichtbar auf ein außenliegendes Display projiziert, wohl um der damit verbundenen Abschottung des Trägers nach außen hin entgegenzuwirken.
Als eine der größten Herausforderungen mit Blick auf die Entwicklung beschreiben die in dem Artikel zitierten Personen aus dem Apple-Umfeld die Frage nach Anwendungszweck und Nutzen, um ein konkretes Interesse beim Käufer zu wecken. Ein Problem, das wohl bis heute existent ist.
„Präsentation schon in wenigen Monaten“
Bloomberg wettet jedenfalls auf ein AR/VR-Headset von Apple und sieht dies als die erste neue Produktkategorie des Herstellers seit der Einführung der Apple Watch im Jahr 2014. Aktuell habe man dem aus acht unabhängigen Mitgliedern und Apple-Chef Tim Cook bestehenden Unternehmensvorstand während seines letzten Treffens eine Version des Geräts vorgeführt. Zugleich habe Apple seine Anstrengungen hinsichtlich der Entwickler der zugehörigen Software „rOS“ (realityOS) deutlich intensiviert. Bloomberg sieht dies als Zeichen dafür, dass eine Ankündigungen in den nächsten Monaten möglich ist.
Eigentlich habe Apple fest auf eine Ankündigung im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni hingearbeitet, doch wird davon geredet, das sich die Vorstellung aufgrund von unerwarteten Problemen bis zum Jahresende oder gar bis ins nächste Jahr hinein verschieben kann.
Ein paar technische Details zur Apple-Brille finden sich in dem aktuellen Bericht auch. So sollen aktuelle Apple-Prozessoren für ausreichend Leistung sorgen. Apples erstes Modell mit dem Produktcode N301 unterstütze sowohl VR (Virtuelle Realität) als auch AR (Erweiterte Realität), allerdings arbeite Apple auch einer unter der Kennung N421 geführten weiteren Variante, die ausschließlich AR unterstützt. Damit würden Nutzer dann nicht in eine komplett künstliche Welt eintauchen, sondern könnten beispielsweise in Echtzeit ergänzende Informationen zu ihrer Umwelt angezeigt bekommen.