Einkauf ohne Kassenschlangen
Amazon Go: Jeder vierte „Supermarkt der Zukunft“ wird geschlossen
Der Online-Händler Amazon hat angekündigt mehr als ein Viertel seiner so genannten Amazon Go-Filialen zu schließen. Im Jahr 2018 erstmals an den Start gegangen, hatte Amazon unter der Überschrift „Amazon Go“ versucht eine eigene Kette von kleinen Supermärkten zu etablieren, die vollständig auf Kassen und damit auch auf Kassenschlangen verzichteten.
Stattdessen setzten die Selbstbedienungsläden auf intelligente Überwachungssysteme, die Auslage, Regale und Kundenbewegungen im Blick behielten und den Einkauf vollautomatisch über die App der Kunden in Rechnung stellten, während diese lediglich durch die Go-Filialen spazieren und die gewünschten Produkte direkt greifen, in Tüte oder Korb verstauen und anschließend einfach mitnehmen konnten.
8 von 31 Filialen schließen
Ein Konzept, das offenbar zu wenig Nachfrage generiert hat. So hat Amazon nun angegeben zum 1. April 8 der insgesamt 31 Amazon Go Filialen schließend zu wollen. Betroffen von den Filialschließungen sind zwei Standorte in Seattle, zwei in New York City und ganze vier in San Francisco.
Auf Nachfrage des Fachmagazins C-Store Dive, will Amazon den Filialschließungen keine zu all zu große Bedeutung beigemessen wissen. Wie alle Einzelhändler überprüfe man das hauseigene Filial-Portfolio regelmäßig und hätte hier lediglich Optimierungsentscheidungen getroffen.
Dass sich der Online-Händler dabei jedoch gleich von mehr als jeder vierten Filiale verabschiedet, lässt aufhorchen.
REWE und NETTO mit ähnlichen Experimenten
Hierzulande haben zuletzt der Lebensmittelhändler REWE und der Discounter NETTO mit ähnlichen Projekten auf sich aufmerksam gemacht. REWE präsentierte den Smartphone-Einkauf im Mai 2021 in in Köln. NETTO eröffnete seine erste „Pick&Go“-Filiale im Dezember 2021 in München.
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