Abfrage weckt falsch Erwartungen
Ärgernis auf Webseiten: Keine Artikelanzeige trotz Werbe-Einverständnis
Schon seit Monaten laufen hier immer wieder Leserzuschriften ein, in denen wir auf ein besonderes Ärgernis im Zusammenhang mit den Bezahlsperren hingewiesen werden. Eine Tracking-Abfrage erweckt zunächst den Eindruck, man könne den gewünschten Artikel lesen, sofern man der Anzeige von Werbung und der Erfassung von Tracking-Daten zustimmt. Einen Klick weiter sieht man sich dann allerdings mit der Anzeige konfrontiert, dass man die gewünschte Seite auch dann nur im Abo lesen kann.
Diese Praxis ist ganz besonders bei online verfügbaren Zeitungen und Magazinen verbreitet und man kann es keinem Internetnutzer verübeln, wenn er sich hier von den Seitenbetreibern getäuscht fühlt. Man muss zumindest auch davon ausgehen, dass die Verantwortlichen die Besucher ihrer Seite bewusst darüber im Unklaren lassen, dass die mit einer Tracking-Erlaubnis verbundene Zustimmung zur Anzeige von Werbung nicht zwangsläufig dazu berechtigt, den aufgerufenen Artikel auch tatsächlich zu lesen.
Aus rechtlicher Sicht scheint diese Praxis nicht angreifbar. Die Betreiber halten sich mit der Anzeige der Tracking- und Werbeabfrage vielmehr sogar an die gesetzlichen Vorgaben. Wer Wert auf einen ehrlichen und positiven Umgang mit aktuellen und potenziellen Kunden legt, sollte unserer Meinung nach aber zumindest ein Interesse daran haben, die Seitenbesucher deutlich darüber aufzuklären, dass die Einwilligung nicht zwangsläufig auch zum Lesen der Artikel berechtigt.
Verbraucherschützer sehen keinen konkreten Handlungsbedarf
Nachdem es sich hier allgemein um ein für Verbraucher relevantes Thema handelt, haben wir auch den Bundesverband der Verbraucherzentralen vzbv um eine Stellungnahme gebeten. Deren Antwort ist überraschend einsilbig ausgefallen: „Der vzbv kann zu dem Thema keine Aussagen treffen.“ Auf weitere Nachfrage hin haben wir dann die ausweichende Antwort erhalten, dass sich der Verbraucherzentrale Bundesverband seit Jahren dafür einsetzt, dass Tracking und Profilbildung zu Werbezwecken grundsätzlich verboten werden.
Genau das ärgert mich auch schon länger. Ich bekomme per Google Links zu interessanten Artikeln und soll dann bezahlen
Du willst sicher auch für deine Arbeit bezahlt werden.
Naja, ich verdiene kein Geld durch Werbung dazu.
Und in jeder Zeitung, in jedem Magazin war immer Werbung. Obwohl du dafür bezahlt hast. Ich bin davon überzeugt, dass die „Zeitungen“ heute nicht so einen Driss schreiben plus von Agenturen abschreiben müssten, wenn nicht alle der Meinung wären, Nachrichten umsonst zu bekommen.
Ich finde, dass bereits auf der Google Suchergebnisseite ein Hinweis sein sollte, dass man den Inhalt nur mit Abo bzw. gegen Bezahlung sehen kann.
Dann könnte man diesen Mist direkt überspringen.
Ja, das ist mir auch schon übel aufgestoßen. Erst Daten abgreifen, aber dann nichts weiter liefern. Finde das auch nicht fair.
Welche Daten außer der öffentlichen IP, dem Browser und der windowsversion werden denn überhaupt bei sowas abgegriffen?
Persönliche Daten doch wohl kaum, oder?
Willkommen im „Neuland“!
Danke, dass Ihr solche Themen aufgreift!
Einfach nicht lesen….
Artikel gelesen und verstanden?
Ne, sein Motto ist ja „einfach nicht lesen “ :-)))
Nein. Hat er doch geschrieben
@Mik11:
+1
Gibt doch genügend Möglichkeiten die Artikel kostenlos zu lesen…
Adblocker?? Fertig aus. Dann wird Nix getrackt, auch wenn ihr auf zustimmen geklickt habt.
Ändert aber nichts an der Paywall, die dann trotzdem auftaucht.
Das ist natürlich falsch.
Werbe- und Tracking-Einverständnisse jucken mich nicht, wird im Hintergrund eh alles blockiert.
Und Paywalls lassen sich auch umgehen, wenn man denn will.
Naja, die brauchen wahrscheinlich die Einwilligung, weil die Paywall die Daten schon sonst wohin überträgt.
Und da die meisten Seiten generisch sind, investiert natürlich auch keiner mehr Geld in den text des Cookiebanners.
Nachrichtenseiten möchten, dass Google ihre Inhalte indexiert, damit sie in den Suchergebnissen angezeigt werden. Sie zeigen dem Google-Crawler also keine Paywall an. Das lässt sich ausnutzen informiert euch.
Es wäre nett, wenn Du uns informieren würdest (Link?)
byebyepaywall bei Google eingeben
Ostsee-Zeitung
Was ist mit der Zeitung?
Die OZ gehört zum RND (RedaktionsNetzwerk Deutschland). Alle Zeitungen, die diesem Netzwerk angehören, handhaben das so.
Auf den Seiten wo es nur mit Tracking weitergeht da lese ich erst gar nicht weiter
Das sollte vom Verbraucherschutz mal angegangen werden. Wir leben doch im Datenschutz Deutschland wo die DSGVo das Highlight der Evolution darstellt. Da sollte man mMn. Immer die Option haben Tracking oder Cookies aufs mindeste zu reduzieren
Der erste Schritt bei dem man tracking zustimmt wenn man nicht zahlt, auch bekannt als Pay or Ok, ist sehr wohl rechtlich problematisch. noyb hat da jetzt sogar die Behörde in Deutschland angeklagt, weil sie seit Jahren nicht entscheidet. In Österreich wurde es schon als illegal betitelt aber wird vermutlich zum EuGH gehen müssen.
Und alle Seiten die das nutzen haben Printprodukte und wissen demnach, dass sich Werbung von Tracking trennen lässt. Zahle oder wir geben deine Daten weiter – das hat schon ein bisschen was von Mafiamethodik. Mal abgesehen davon, dass mit Tracking die Werbung trotzdem nicht besser getargeted wird als wäre sie kontextsensitiv zum Artikel.
So.
Dass man bestimmte Artikel hinter einer Paywall versteckt, kann ich schon verstehen. Die Medienhäuser müssen ja auch Geld verdienen. Das gedruckte Magazin / Zeitung bzw. die elektronische Form verkauft sich nicht mehr wie früher. Und ob Werbung so viel einbringt? Aber klar, dass erstmal die Einwilligung zur Werbung kommt und dann sieht man die Paywall, geht auch nicht.
@ifun: Habt ihr mal den Spiegel angeschrieben und um Kommentar gebeten?
Das stimmt so nicht und ist sogar stark umstritten. Oft werden Fantasiepreise verwendet die in keinem Verhältnis zu den potenziellen Werbeeinnahmen stehen oder eine Monopolstellung ausgenutzt. Bei fehlender echter Wahlmöglichkeit bzw. Freiwilligkeit oder unzureichenden Informationen im Zustimmungs-Dialog ist die Einwilligung sogar ohnehin unwirksam.
Im Grunde ist ohnehin auszugehen, dass viele Zustimmungen gar nicht gültig sind, weil nicht freiwillig, informiert oder eindeutig. Das geht schon damit los, dass oft Ablehnen komplizierter ist als allem zuzustimmen.
Aber das hat nichts damit zu tun, dass Artikel hinter einer Paywall sind!
Der eigentliche Punkt ist doch, dass bei allen deutschen Nachrichtenseiten Werbung (abschaltbar mit Pur/Werbefrei-Abo) und Bezahlartikel (Zugriff mit Plus-Abo) zwei unterschiedliche Einnahmequellen sind. Selbst wenn man mit einem Plus-Abo Zugriff auf den Pay-Artikel hat, bekommt man trotzdem Werbung bzw. muss für den Zugriff darauf zur Werbung zustimmen, wenn man nicht zusätzlich ein Pur-Abo hat.
Domain kopieren, in pihole, in der fritzbox oder im adblocker als blacklist Eintrag speichern und Ruhe ist dauerhaft mit solchen Seiten, die einen bewusst versuchen zu täuschen…
! THIS!
Genau so ist es bei der märkischen Oder Zeitung(MOZ) das, was man am Banner vorbei lesen kann. Steht dann am Ende, auch wenn man Tracking erlaubt. Des Weiteren hab ich bei solchen Angeboten den Eindruck, dass die Texte alle mit KI geschrieben sind.
Aus meiner Sicht ist das schlichtweg irreführend ?
Des Weiteren erlebe ich bei solchen Seiten oftmals auch, dass man den Widerspruch der Tracking Zusage, nur ganz tief, wenn überhaupt im Archiv findet.
Läden wie der vzbv werden nur bei Gesetzesänderungen aktiv. Da ist bei Massenabmahnungen am meisten Kasse zu machen. Und da braucht mir keiner mit Gemeinnützigkeit zu kommen, da verdienen sich ein paar Anwälte dumm und dusselig.
Mit ein Grund, warum ich immer seltener suche und immer häufiger die KI frage: Keine Cookie-Banner, keine Paywalls, keine Werbeeinblendungen, kein SEO-Bullshit-Bingo (künstlich aufgeblähte Texte, die möglichst viele Keywords abarbeiten) …
Wer den Spiegel liest, ist sowieso ein Propaganda-Opfer.
Und du ließt lieber Compact, oder wie soll man deinen Kommentar interpretieren?
Nein, ich lese hauptsächlich die Primärquellen wie Policy Papers von Think Tanks, Reden von Politikern, das Grünbuch zur Aufrüstung oder auch Frontberichte BEIDER Seiten anstatt mich auf die Aussagen eines Polit-Magazins zu verlassen, welches in den letzten Jahren nachweislich Propaganda betreibt und man dies schon an der Wortwahl erkennen kann: „Putins Bombenterror tötet drei Zivilisten“ vs. „40 Tote in palästinensischem Flüchtlingslager“ – die Sprache verrät schon das Framing, von Dämonisierung, über Personalisierung, passiver Sprache zur Verschleierung usw. alles bekannte Methoden der Propaganda.
Ebenso lese ich Experten, die nicht im medialen Mainstream erwähnt werden und dies eben auch sehr breit gestreut. Ob Politikwissenschaftler aus Singapur, einem Botschafter aus Indien oder ehemalige US-Militärangehörige usw. Ich höre also nicht nur Massala im TV sondern lese auch Kujat im Netz. Ich lese nicht nur Südekum im Handelsblatt sondern auch Flassbeck auf seinem Blog. Ich höre nicht nur, was die Tagesschau sagt was Xi gesagt hätte, nein, ich besorge mir die Rede und schaue nach was er wirklich gesagt hat und dies unterscheidet sich eben massiv.
Ich höre mir auch an welche Meinung pakistanische Studenten zu Deutschland haben oder diskutiere mit einem afrikanischen Entwicklungshelfer um mir die direkte Meinung von Betroffenen zu holen anstatt mich auf die mediale Begleitung „der Guten“ zu verlassen.
Aber schön zu sehen, dass Du so einfach gestrickt bist und mich direkt versuchst zu diffamieren und mir eine rechte Gesinnung zu unterstellen. Sagt nichts über mich, aber sehr viel über Dich.
Ach, und ich lese sogar Studien und vergleiche dann die Berichterstattung hierüber und auch dort sind heftigste Manipulationen festzustellen: vor einiger Zeit gab es mal wieder eine Studie zur Handynutzung in Schulen mit Ergebnis, dass die private Nutzung während der Schulzeit ein Problem mit gravierenden Auswirkungen darstellt, aber die gezielte Nutzung von digitalen Geräten im Schulunterricht zu befürworten sei.
Der Spiegel und andere Konzernmedien unterschlugen dann einfach den ersten Teil und konzentrierten sich vollständig auf die Nutzung im Unterricht. Klar, ergibt ja auch Sinn wenn man als Konzern in digitale Schulplattformen investiert ist. Es ist eben keine objektive und umfassende Berichterstattung sondern eben interessengeleitet.
Ähnlich wenn z.B. zig Artikel oder Diskussionsrunden zum Thema Reformen im Gesundheitswesen bei NTV, RTL, etc. diskutiert werden und nur eine Seite beleuchten – klar, dem Bertelsmann-Konzern gehören zig. Kliniken usw. und daher überrascht es nicht, wenn sie einseitig und zu ihrem Vorteil informieren. Daher konsultiere ich bei solchen Fragen eben auch die andere Seite, wie z.B. Blogs von Gewerkschaftsvertretern aus diesem Bereich.
Genauso schaue ich mir an wer die Personen sind, die eine Meinung vertreten. Ich recherchiere mal nach deren Hintergründen und häufig stellt sich dann eben ein „Experte“ als ein simpler Interessenvertreter heraus.
Du kennst vielleicht Holznagel vom Bund der Steuerzahler? Hört sich immer alles toll an was er so sagt aber in wessen Namen spricht er denn wirklich? Für uns alle oder vielleicht doch nur für einen kleinen Teil, die sehr gerne sehr wenige Steuern bezahlen?
Tip hierzu in der ARD Mediathek: „Lobbyismus für Besserverdienende: Die Show vom Bund der Steuerzahler“…
Tja…
1+
Mee too…. S**bande !