Adonit Jot touch: Touchscreen-Stylus mit drucksensitiver Spitze
Mit dem Jot touch hat Adonit den unseres Wissens ersten Touchscreen-Stylus mit drucksensitiver Spitze im Angebot.
Wie funktioniert das? Generell reagiert ein Touchscreen ja auf Berührung – ja oder nein – und ist nicht in der Lage, die Stärke dieses Kontakts zu analysieren. Adonit bedient sich nun einer parallelen Bluetooth-Verbindung, die unter anderem den aktuellen Anpressdruck an die genutzte App überträgt. Wichtig ist hierbei, dass das iPad selbst mit dieser Information noch nichts anzufangen weiß, sondern es einer mit dem Stift kompatiblen App bedarf. Hier hat Adonit aber bereits gute Partner mit im Boot, darunter die Zeichen- und Mal-Flaggschiffe Proreate, Sketchbook Pro oder ArtRage.
Aber zunächst lässt sich der Jot touch erstmal wie ein ganz gewöhnlicher Stylus in jedem Programm nutzen. Bereits hier kommt die kleine Klarsichtscheibe um seine ausgesprochen feine Spitze positiv zum Tragen. Der Stift lässt sich damit flexibel und wendig führen, deutlich angenehmer als mit einem gewöhnlichen Stylus.
Um den vollen Leistungsumfang des Stiftes zu nutzen, muss dann zunächst der integrierte Akku geladen werden. Adonit liefert hierzu ein praktisches USB-Dock mit, das dank Magnethalterung sowohl vertikal als auch horizontal verwendet werden kann. Anschließend wird der Stift einmalig mit dem iPad gekoppelt und es kann losgehen.
In den kompatiblen Apps muss möglicherweise noch die Unterstützung für den Jot touch aktiviert werden, im von uns verwendeten Procreate findet sich ein entsprechender Schalter in den Einstellungen der App.
In wieweit sich der Andruck-Effekt nun bemerkbar macht, hängt natürlich stark von der App sowie der gewählten Spitze ab. In Procreate erzielten wir beispielsweise mit der Pinselform „Gesinski Ink“ sehr gute Ergebnisse. Mit etwas Übung lässt sich die Linienstärke hier sehr dynamisch verändert.
Als zusätzliches Feature finden sich am Jot touch zwei kleine Tasten in Zeigefingernähe, die als Kurzbefehl für wichtige Funktionen belegt werden können. In Procreate ist sind beispielsweise die Befehle „Rückgängig“ und „Wiederherstellen“ hinterlegt. Das Wegfallen des mühsamen Wechsels zwischen Radiergummi und Pinsel über das Werkzeugmenü vereinfacht und beschleunigt das Arbeiten in der Zeichen-App deutlich.
(Direktlink zum Video)
Eine feine Sache also, die allerdings auch ihren Preis hat. Für 89 Euro ist der Jot touch von Adonit momentan in Deutschland erhältlich und kostet damit rund 60 Euro mehr als ein kleiner Bruder Jot Pro, der zwar ebenfalls die feine Spitze mit der Klarsichtscheibe aufweist, aber auf die Drucksensitivität verzichten muss.
Für kreative iPad-Menschen, die bestenfalls sowieso schon mit einer der Jot-touch-kompatiblen Apps arbeiten, könnte der Stift aber eine geniale Erweiterung sein.