FTTH-Kooperation gestartet
1&1 vermarktet Glasfaser-Hausanschlüsse der Telekom
Dank einer Übereinkunft mit der Telekom kann 1&1 seinen Kunden jetzt auch direkten Internetzugang über das Glasfasernetz der Telekom anbieten. Die beiden Unternehmen haben sich diesbezüglich vertraglich geeinigt, sodass 1&1 die Glasfaseranschlüsse der Telekom seinerseits zeitlich mit der Telekom und in vollem Umfang vermarkten kann. Im besten Fall resultiert daraus eine für den Kunden vorteilhafte Wettbewerbssituation.
Bilder: Telekom
Einer gemeinsamen Stellungnahme der beiden Unternehmen zufolge nutzt somit erstmals ein bundesweiter Partner die FTTH-Infrastruktur der Telekom. FTTH steht für „Fiber To The Home“ und bezeichnet die Glasfaser-Hausanschlüsse des Unternehmens. Die Kooperation soll für bessere Netzauslastung, größere Reichweite und mehr Anbietervielfalt sorgen.
Dieser Vertrag ist erneut ein deutliches Signal an den Markt. Wir einigen uns ohne Regulierung und schaffen faire Bedingungen. Wir stehen für den freien Zugang zu unseren Netzen. Und wir erwarten, dass andere Unternehmen sich zu diesem Prinzip des Open Access ebenso bekennen wie die Telekom. Millionen Menschen und Unternehmen profitieren von einer gemeinsamen Nutzung unseres Netzes. Das ist gut für Deutschland. Die Telekom ist das Glasfaserunternehmen Deutschlands. Bundesweite Kooperationen sind eine tragende Säule unserer Strategie. Von dieser Partnerschaft profitieren alle Seiten: Wir lasten unser Netz stärker aus, unser Vermarktungspartner bekommt eine höhere Reichweite und die Kunden haben die Anbietervielfalt.
-Kerstin Baumgart, Telekom
Die Tatsache, dass die beiden Anbieter in diesem Zusammenhang betonen, dass die Einigung ohne Regulierung erzielt wurde, dürfte nicht von ungefähr kommen. So haben die zuständigen Behörden schon mit Blick auf den Ausbau der Mobilfunknetze verstärkt darauf gepocht, dass die Anbieter trotz ihrer konkurrierenden Stellung kooperieren und vorhandene Infrastrukturen nach Möglichkeit gemeinsam nutzen.
Die Telekom betreibt eigenen Angaben zufolge mit mehr als 650.000 Kilometern das derzeit größte Glasfasernetz in Europa und hat sich auf die Fahnen geschrieben, bis in acht Jahren jedem Haushalt und jedem Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, einen Glasfaseranschluss zu erhalten. Dafür werden laut Telekom derzeit 5,5 Milliarden Euro pro Jahr investiert, bei der weiteren Produktentwicklung wolle man Vertragspartner wie 1&1 aktiv einbinden.