UVP statt tatsächlichem Vergleichspreis
„Tricksereien bei Preisangaben“: Amazon unterliegt vor Gericht
Das Landgericht München I hat die Preisgestaltung von Amazon bei den sogenannten Prime Deal Days als rechtswidrig eingestuft. Im Mittelpunkt des Verfahrens (Az. 4 HK O 13950/24) stand die Frage, ob Rabatte zulässig auf unverbindliche Preisempfehlungen bezogen werden dürfen, wenn diese nicht dem niedrigsten Verkaufspreis der vergangenen 30 Tage entsprechen.
Nach Auffassung des Gerichts verstoßen Amazons Angaben gegen die Preisangabenverordnung sowie gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig.
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hatte Klage eingereicht, weil Amazon bei Rabattaktionen mit Prozentangaben wie „-19 %“ in Verbindung mit durchgestrichenen UVP-Preisen warb, die nicht auf den eigenen früheren Preis des Händlers zurückgingen. In mehreren Fällen war stattdessen ein sogenannter „mittlerer Verkaufspreis“ oder eine nicht näher erläuterte Durchschnittsangabe Grundlage für die Preisvergleiche.
- PDF-Download: Urteil des LG München I
Die Richter stellten klar, dass solche Praktiken den Eindruck erwecken, Kunden würden einen echten Preisvorteil erhalten, obwohl dies tatsächlich nicht der Fall sei.
Verstoß gegen Transparenzpflichten
Das Gericht sieht in diesen Preisangaben eine Irreführung von Verbrauchern. Der relevante Maßstab für Preisvergleiche sei laut aktueller EU-Rechtsprechung der niedrigste Preis der vergangenen 30 Tage. Dieser müsse als Vergleichswert herangezogen werden, um eine Preisreduktion glaubhaft darzustellen. Die Nutzung alternativer Referenzwerte wie UVP oder Durchschnittspreise genüge den gesetzlichen Anforderungen nicht.
Die Verbraucherzentrale kündigte an, auch weiterhin gegen ähnliche Fälle juristisch vorzugehen. Vergleichbare Verfahren laufen aktuell gegen Media Markt, Saturn, Penny und Aldi. Ziel sei es, klare und nachvollziehbare Preisangaben im Onlinehandel durchzusetzen und Verbraucher besser vor irreführenden Werbeversprechen zu schützen.
Sehr gut.
Davon ab, ich kaufe bei zu Prime Days oder Black Friday nur Dinge, von denen ich den Preis vorher schon ausgiebig beobachtet habe und die dann tatsächlich günstiger sind. Mündig eben.
Dito!
Gilt pauschal aber für alle Shops. Preise von Wunschprodukten beobachte ich meist vorher und schaue auch bei keepa / idealo nach den Preisverläufen
Letztendlich muss man selbst die Preise vergleichen und nie den Verkäufern glauben , das war schon früher beim SSV so . Es wird immer getrickst .
Das stimmt.
Nur weil Amazon Prime day draufsteht ist es auch nicht gleich günstig.. getrickst wird immer. Trotzdem frech, das diese Taktiken genutzt werden.
Ein Vergleich mit mindestens idealo ist in meinen Augen immer angebracht
Prime Day ist aber trotzdem. Zumindest für Amazon.
Warum benutzt Ihr immer solche „Weich“ Worte wie „getrickst“?
Würde mich echt interessieren.
Da wird nicht getrickst, es wird gelogen und Beschissen das sich die Balken biegen.
Oder sie brechen bewusst etabliertes Recht. Das nennt man kriminell.
Komm mal runter… wer sich nicht informiert und die Impulskaufkontrolle im Hirn versagt, dann ist das nicht allein die Schuld von Händlern, sondern auch von gierigen Verbrauchern. Zumal die Preisentwicklungsinfos auch zig Jahre rückblickend zur Verfügung stehen.
Prime kann man folglich auch mit Primat übersetzen… und so bekommen Konsumprimaten ihre eigenen Einkaufstage… why not? Uga uga :-)
Es wird sich über Mechanismen des marketing beschwert, aber kaum einer (insb. die mit Kindern und Erziehungsverantwortung) geben ihr Wissen in Form von bewussten konsumentscheidungen nicht weiter und gehen nestle und co. durch tradiertes Verhalten auf den Leim.
Allein im Supermarkt kann man das beobachten…
Bestes Beispiel gesehen….
Batterien wurde bei den Primedays mit -47% beworben zu einem Preis von 9,95
Primeday ist vorbei und der Preis liegt bei 9,99
Da hast du aber doch gespart!
Man muss sich immer klar sein, dass kein Händler einen was schenkt. Die wollen alle Geld verdienen. Und sie wollen immer nur unser Bestes, nämlich unser Geld!
Gerade passiert: Saugroboter von MOVA (wurde hier empfohlen, tolles Teil!) für 699 Primedaypreis gekauft. Kostet jetzt 649!!!
Retour und zum niedrigeren Preis neu kaufen… find ich da schon legitim.
Traurig aber wahr
+1
Einfach bei Amazon anrufen statt direkt zu retournieren und fragen, ob man eine Erstattung der Differenz bekommt.
Mal vorher nachdenken und nachfragen hilft manchmal! Traurig, aber wahr.
@Scoo
Genau das hat früher Amazon nie mitgemacht. Die wollten das man zurück sendet und neu bestellt.
Ich nehme mal an das war pure Absicht um den Aufwand zu erhöhen das die Kunden das doch nicht machen.
Keine Ahnung wie es heute ist.
In dem Fall kannst du aber Amazon schreiben und/oder von deinem Rückgaberecht gebrauch machen. Die werden dir das erstatten
Sowas hatte ich mal mit einem anderen elektronischen Artikel.
Damals war die Antwort vom Kundenservice auf meine Anfrage, nachträglich den günstigeren Preis zu bekommen, folgende:
Artikel nochmal zum neuen Preis kaufen und dann als Retoure der teureren Bestellung zurückschicken…….
Toll, anschließend wird die Retoure verschrottet. :-(
Jepp, genau das hat Amazon mir auch gesagt… echt nachhaltig!!!
Das Problem mit den Streichpreisen und Prime- oder Sonderverkaufspreisen ist jetzt eigentlich nicht die zugrunde liegende UVP sondern ein anderer Grund.
Ein Artikel kostet laut Hersteller Betrag x als UVP. Bei Amazon wird er 30 % günstiger anbeboten. Jetzt kommt ein Sonderverkauf, wie z. B. die Prime-Deals oder Black Friday. Und schwupp steht dort der UVP durchgestrichen (der vorher nicht angezeigt wurde) und der damals „echte“ Preis als „Sonderpreis“ mit 30 % Rabatt. Das erweckt den Anschein, man würde 30 % während des Sonderverkaufs sparen, gegenüber dem regulären Preis. In Realität hätte man vorher (und auch nachher) auch den gleichen Preis gezahlt, also kein wirklicher Sonderpreis.
Solche Tricksereien fallen nur auf, wenn man sich für ein Produkt interessiert und dann bemerkt, daß am Black Friday das Produkt den gleichen Preis hat.
Der UVP wird nur herangezogen damit man einen hohen Rabatt anzeigen kann, den es eigentlich generell gibt.
Das wissen wir und ist auch so bekannt und wird auch hier beschrieben. Die Erklärung hättest dir sparen können.
Genau darum und sicherlich weitere Tricks geht es ja. ;o)
Danke für die lange Zusammenfassung des Artikels!
Flackert das Artikelbild auf eurem iPhone auch beim scrollen?
Ja das macht es
Ja, das tut es.
Ja, ich finde das maximal faszinierend! Vielleicht könnte dazu mal ein Artikel erscheinen?
Wenn man langsam scrollt, wird das Bild langsam heller und dunkler im Wechel. Sehr spannend! Bisher noch nie so gesehen.
Bei mir ist es ein 16 Pro Max.
Bei mir auch 16Pro Max
Welche Farbe? ;-)
Flackert Nix
Muss mit dem feinen hell und dunklen Linien zu tun haben. Irgendwie provoziert dass wohl irgendeinen Edge-Case…
14pro, gleicher Effekt, auch im Stromsparmodus
+1
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Moiré-Effekt
Wollte gerade das gleiche fragen :D
Nennt sich Moiré-Effekt
Habe mich darüber auch gewundert. iPhone 13.
Das ist bei mir auch. iPhone 15 Pro Max.
Sehe bei Amazon gar nicht mehr den niedrigsten Preis der letzen 30 Tage? War kurz mal da.
Sehr gut! Jetzt muss das nur noch nachhaltig überprüft werden. Bitte die Pönalen nicht vergessen!
Bei der Gelegenheit wünsche ich mir im Supermarkt dicke, fette Preisangaben je 100g oder 1kg und kleiner daneben dann den tatsächlichen Preis für das jeweilige Produkt.
Dann würde die Schrumpflation direkt ins Auge stechen und die Käufer ein wenig zum Nachdenken animiert.
Ich weiß, eine sehr romantische Vorstellung …
Die 100g etc. Angaben gibt es ja. Größe natürlich umgekehrt aber es können doch wohl die meisten lesen. Finde eher dass das viel zu oft online fehlt. Und wenn bei Amazon Angaben stehen dann sind sie oft nicht vergleichbar. Bei einem Produkt steht dann x€/100g und beim anderen dann x€/stück auch wenn es derselbe Artikel in einer andern Packungseinheit ist.
Ich hoffe doch, dass sich das Prime-Abo für viele lohnt. /Ironie off
Dieser Primeday war tatsächlich nur Werbung. Vieles was ich schon lange beobachte war überhaupt nicht runtergesetzt. Amazon wurde zurecht verklagt.
Offtopic
Mich würd ja mal interessieren, wie sich das bei den Möbelhäusern auswirken würde weil die ja auch ihre rotstiftpreise haben. In der Regel sind das ja auch die uvp Preise … wird da ja auch angegeben 50% Rabatt auf ….
Ist es auch bei anderen so, dass in der Kleinanzeigen App die Amazon Angebote immer um den Faktor 10 reduziert angezeigt werden und damit fast immer die günstigsten sind?
Habe das mal beim Kleinanzeigen Support gemeldet und die meinten, dass das der Anbieter der Werbeanzeigen verantwortet.