Samsung Smart TVs zeigen Werbung in privaten Videos
Wer einen Samsung-Fernseher besitzt und private Urlaubsvideos oder Videos über Plex oder andere lokale Medienserver schaut, sollte sich nicht wundern, wenn er eine Werbeeinblendung zu sehen bekommt. Anwenderberichten zufolge spielen die Smart TVs des Herstellers derzeit vermehrt und teils sogar in regelmäßigen Abständen eigenmächtig Werbeclips ein.
Auch wenn die Herkunft dieser Werbeclips noch nicht eindeutig geklärt ist, so scheint die Anzeige direkt mit einer in den Einstellungen der Geräte vorhandenen Vorgabe zu tun haben. Bei den betroffenen Nutzern findet sich dort im Bereich „Smart Hub – Geschäftsbedingungen & Datenschutz“ ein Hinweis auf Yahoo-Datenschutzbestimmungen, denen zuvor offenbar zugestimmt wurde. Soweit wir dies bislang überblicken können, sind jedoch nur Samsung-Nutzer in den USA betroffen.
Bei der Anzeige der Werbeclips handelt es sich somit offenbar um eine erweiterte Stufe eines schon etwas älteren Experiments frei nach dem Motto „Wie weite können wir gehen“: Vor einem Jahr machten Berichte von Anwendern die Runde, auf deren Smart TVs plötzlich Werbebanner angezeigt wurden.
Samsung hier alleine an den Pranger zu stellen wäre allerdings ungerecht, denn auch andere Smart-TV-Hersteller sorgen für unrühmliche Schlagzeilen. So hat auch Panasonic bereits mit Werbebannern auf TV-Geräten experimentiert, LG hat die TV-Gewohnheiten der Nutzer protokolliert und Philips neugierige Nachbarn zum Stöbern und Spielen eingeladen.
Samsung Spracherkennung ebenfalls in der Kritik
Samsung war mit den hauseigenen Smart TVs erst vor wenigen Tagen in den Schlagzeilen, allerdings muss man den Konzern in dieser Angelegenheit eher in Schutz nehmen. Aus einem eher sachlichen Hinweis in den Datenschutzrichtlinien wurde der Vorwurf permanenten Audioüberwachung konstruiert:
If your spoken words include personal or other sensitive information, that information will be among the data captured and transmitted to a third party through your use of voice recognition.
Zumindest offiziellen Statements zufolge bezieht sich dies Funktion jedoch nur auf die erweiterte Spracherkennung der Geräte und dürfte somit nur als Hinweis auf eine wohlbekannte Tatsache sein – Siri oder diverse Google-Dienste funktionieren genau nach dem gleichen Prinzip.
Für die Grundlegende Sprachsteuerung baut Samsung nach eigenem Bekunden dagegen keinerlei Internetverbindung auf.