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Ausnahme für das MacBook Pro 16"

Pro Display XDR: Darum bringen es die USB-C-Ports nur auf USB 2.0

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33 Kommentare 33

Der Buchautor, Softwareentwickler und Google-Mitarbeiter Fabien Sanglard hat einen lesenswerten Blogeintrag über die Evolution des Thunderbolt-Standards verfasst und geht dort unter anderem auf die Verbindungsmöglichkeiten des von Apple angebotenen Pro Display XDR ein.

Apple Pro Display Xdr

Der High-End-Monitor, für den zusammen mit dem extra berechneten Standfuß mindestens 6.598 Euro fällig werden, verfügt bekanntlich über eine beeindruckende technische Spezifikation. Apple selbst stellt mit dem „Pro Display XDR White Paper“ sogar ein 24-seitiges PDF zum Download zur Verfügung, das nichts anderes macht als die technischen Eckdaten des Referenzmonitors bekömmlich aufzubereiten.

Dem Paper lässt sich unter anderem entnehmen, dass sich die USB-C-Ports auf der Rückseite des Pro Display XDR signifikant voneinander unterscheiden. Neben einem Thunderbolt-3 Speckplatz handelt es sich bei den drei anderen USB-C-Buchsen um reguläre USB-Steckplätze, die zum Laden und zur Datensynchronisierung genutzt werden können, es allerdings nur auf USB 2.0-Geschwindigkeiten bringen.

Also nur auf 480 Mbps, was umgerechnet einem Datendurchsatz von gerade mal 60 Megabyte pro Sekunde entspricht. Zum Vergleich: USB 3.2 Gen 2 bringt es auf 10 Gbps, also auf 1,25 Gigabyte pro Sekunde. Was ist hier los?

Usb Geschwindigkeiten

Infografik: Mac Performance Guide

Bildsignal nutzt fast die volle Bandbreite

Die Antwort ist so einfach wie interessant: mit den üppigen Bildspezifikationen nutzt Apple fast die gesamte Bandbreite des verbauten Thunderbolt-3-Chips aus.

Die hochauflösenden 6.016 x 3.384 Pixel, die mit einer Bildwiederholrate von 60Hz ausgegeben werden, HDR und den P3 Wide Gamut unterstützen, benötigen rechnerisch etwa 38,2 Gbps der zur Verfügung stehenden 40 Gbps. Dies lässt nur noch 1.8Gbps übrig, zu wenig für die 5 Gbps von USB 3.1 Gen 1 und erst recht zu wenig für die 10 Gbps von USB 3.2 Gen 2. Also liefern die zusätzlichen USB-Ports des Displays nur USB 2.0 mit mickrigen 480 Mbps.

Xdr Spezifikationen

Ausnahme für das MacBook Pro 16″

Es sei denn… Anwender verbinden das 16 Zoll große MacBook Pro mit dem Pro Display XDR. Da dieses in der Lage ist, das Bildsignal zu komprimieren, bieten die Ports des Pro Display XDR beim Einsatz in Kombination mit dem MacBook-Flaggschiff alle USB 3.1 Gen 1 mit entsprechenden Datengeschwindigkeiten von 5 Gbps an.

27. Nov 2023 um 18:57 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Der interessanter Beitrag, danke!

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  • Habe das Display und soweit ich das damals mitbekommen habe liegt es an der Grafikkarte vom Mac Pro. hätte ich 1-2 Monate mit dem Mac Pro gewartet – hätte ich die Option gehabt.

  • Technisch nachvollziehbar, aber nicht bei einem Preis von rund 6.500 €

      • Vlt meint er ja, dass das Display durchaus günstiger sein dürfte. Also vlt …

      • Warum soll lesen nicht seine Stärke sein? Bei 6.500€ für einen Profimonitor kann man schon etwas mehr erwarten, vielleicht das die Ports auch möglichst schnelle Datenübertragung ermöglichen.

      • Was willst denn da hinten anschliessen? Ne Webcam? Ehrlich, ich hab die zusätzlichen USB Anschlüsse dahinten noch nie genutzt.

      • Frager: bei dir könnte man auch vermuten, du hast den Artikel nicht gelesen. Die Begründung, warum dies so ist, steht im Text. Da ändert auch der Preis oder was du bei dem Preis erwartest nix dran.

      • Ich nutze sie auch nie

      • Zu @frager meinte ich.
        Also noch einmal: RICHTIG!!

    • Was willst du denn als Hersteller machen? Es gibt keine andere technische Lösung außer ein extra Kabel vom MacBook zum Display, um diese Hardware Problematik zu lösen.

      • Und nein, ein komprimiertes bildsignal ist keine anehmbare alternative

      • Och…. man könnte einen zweiten Thunderbolt Chip verwenden ….oder was auch immer. Für ein Profimonitor sollte das sicher nötig sein. Alle pro Geräte aus dem abhaust Apple verfügen doch über die bessere Technik. Und hier nicht?

      • Der zweite Chip müsste aber auch bespielt werden. Also wäre ein zweites Kabel nötig. Das gäbe erst recht wieder ein Gezeter

      • Ja aber dann musst du auch 2 Kabel legen vom Mac zum Monitor… da hilft der extra Chip allein nix im Monitor, wenn durch den einen Port nicht mehr zum Mac gehen KANN.

      • Das mit den 2 Kabel von Mac zum Monitor wäre wohl das kleinste Problem für Apple, die hätten da ein entsprechendes Kabel für sagen wir mal 100€ angeboten, wo dann eben beide Kabel schön in einen einzigen vereint und fertig.

        Son Dual Kabel sollte wirklich nicht das Problem sein, hat die Docking Station meines Dell Notebook auch.

    • @Gacheto Was jetzt? Nachvollziehbar oder doch nicht nachvollziehbar?
      Zu dem Preis ist diese Lösung möglich! Bestimmt ist auch eine Lösung bei der alle USB-Ports den 3.2 Standard erfüllen möglich. Dann frage ich mich zum einen weshalb ich das brauche und zum anderen wie teuer das ohnehin schon nicht günstige Display dann wäre.
      Auch wenn es jetzt tatsächlich jemanden gibt der ein konkretes Beispiel für ein entsprechendes Anwendungsszenario nennen kann, bin ich mir sicher es ist eher ein Einzelfall.
      Und da das Display ohnehin schon eher einen sehr kleinen und illustren Kreis von Käufern anspricht, wird es sich nicht lohnen ein noch teureres Display anzubieten.

      • Nein ist nicht möglich. Außer du hängst 2 Kabel vom Mac zum Monitor. Um einmal Bild zu versorgen und mit zweitem Chip dann alle weiteren Ports durch zu schleifen. Aber oft brauchst du da ja nur Strom für weitere Geräte und kein 4K webcam signal.
        Sowas geht halt wirklich nur mit 2 Kabeln!

  • @Gacheto: Welches andere Display am Markt, bietet den hier einen technischen Vorteil?

  • Spannend, dass das mbp 16 das Signal komprimiert, aber es dennoch solche Einschränkungen und Probleme mit den Thunderbolt 4 Docks gibt.

  • Nur mal so am Rande; um von MBps auf Megabyte pro Sekunde umzurechnen, teilt man nicht durch 8, sondern durch 10. Es wird nämlich nicht parallel ein ganzes Byte auf einmal übertragen, sondern seriell, d.h. Bit für Bit hintereinander. Und dazu gehören noch ein Start- und ein Stopbit. Somit ist der Teiler 10.
    Übertragungstechnik, erstes Jahr ;-)

    10GBps entsprechen 1 Gigabyte pro Sekunde, nicht 1,25

    Antworten moderated
    • Ui, hat es da nicht einen Fehler drin? MBps sind ja schon MegaBytes! Dann ist die Umrechnung korrekt mit Faktor 8. Der Datendurchsatz ist dann was Anderes. Oder liege ich jetzt falsch?

      Antworten moderated
      • @Pat genau und @Josi beim Klugscheißen achte auf das große B und das kleine b, denn um von MBps auf Megabyte pro Sekunde umzurechnen teile durch 1 ;-)

        Jedoch bezogen auf den Transport von nutzbaren „Data“ bit in Byte müsste man durch 10 teilen.

        Habe ich also 480 Megabit Übertragungslimit sind das 480.000.000 bit. Da in einem Byte nur 8 Data bit transportiert werden können, und es 10 bit in oben gemeinter serieller Übertragung belegt, brauch ich dazu 48.000.000 Byte / 46.875 Kilobyte / 45,8 Megabyte (wg. 1024 Byte = 1 Kilobyte usw.).

        Somit lautet die richtige Antwort eigentlich auf die Rechnung:

        „durch 10,48 Teilen“ also 45,8 Megabyte und nicht wie im Text 60 Megabyte und auch nicht laut @Josi 48 Megabyte.

        . . . Übertragungstechnik, zweites Jahr ;-)

      • Megagut :-)

      • Die Meldung und der Kommentar ist zwar alt, aber ich möchte nicht, dass Leute, die nicht savvy bzgl. Technik sind, einen Bären aufgebunden bekommen (aber klar, verhindern kann ich das nicht, da ich nicht die Zeit habe alle Artikel rechtzeitig zu lesen und auf allen Kommentaren, die einen Bären aufbinden, anzuworten).

        Also @Pat und @HotFire sind natürlich korrekt, das „MBps“ nichts anderes als für „Megabytes per second“ steht und deshalb nichts umgerechnet werden muss. Bei @Pat vermute ich, dass er einen Leichtsinnsfehler gemacht hat und als Faktor 1 statt 8 hätte nennen müssen. @HotFire merkt dies zwar an, was zwar natürlich richtig ist, aber moralisch hätte ich dies nicht breit getreten, sondern nur beiläufig erwähnt, denn absolut jedem können Leichtsinnsfehler passieren (Erarre humanum est!).

        Es stimmt natürlich, dass technisch etwas mehr Daten übertragen werden als per Datenblatt angegeben. Aber in diesen Datenlättern für die Käufer werden als Übertragungsrate die Nutzdaten angegeben und nicht die „Rohdaten“. Somit spielt es keine Rolle, dass z.B. bei der Übertragung eines Bytes noch ein Start- und Stopbit übertragen werden. Nebenbei frage ich mich gerade, was passiert, wenn 4 Bytes übertragen werden. Dann braucht man nur ein Startbit vor dem ersten Byte und ein Stopbit nach dem 4. Byte. Somit werden bei 4 Bytes 4 1/4 Bytes übertragen. Und umso mehr Bytes dazwischen liegen, desto unwichtier werden diese technischen Bits. ;)

        Zudem muss man noch beachten, dass bei seriellen Übertragungen weiterhin noch Fehlerkorrekturen und anderes übertragen werden, um die Stabilität der Übertragung zu erhöhen, also wäre laut eurer Aussage nicht 100 Bit für ein Byte, sondern durchaus mehr übertragen! Somit reichen noch nicht einmal 2 Jahre Übertragunstechnik. :)

        Aber all dies ist nicht relevant und spielt überhaupt keine Rolle, denn auf Datenblättern wird den Laymans nur angegeben, was sie an Nutzdaten übertragen können. Somit bleibt bei 1 Byte weiterhin 8 Bit, auch wenn technisch im Hintergrund mehr übertragen wird.

        Einzig und allein das „Besondere“ ist, dass zwischen Einheiten wie „keine Mengeneinheit“ zu Kilo, zu Mega, zu Giga, zu Tera, zu Peta, zu Exa, zu Yotta u.s.w. nicht mehr in 1024er Schritten eingeteilt sind, sondern in 1000er Schritten, weil anscheinend viele Leute, die technisch nicht savvy sind, sich verrechneten und das 10-adische System wie aus Algera in der Grundschule und später in Gymnasium, Oberschule, Gesamtschule u.s.w. weiterhin verwendeten, da man dort eigentlich nur Analysis lernt. Wer aber wie früher üblich weiterhin die 1024er Schritte nutzen möchte, muss nun diese als Bibytes bezeichnen (z.B. statt Megabyte nun Mebibyte und in Kurzform statt MB nun MiB … analog zu allen anderen wie GiB, kiB, TiB …). Gerade in älterer Literatur wird von z.B. MB gesprochen, obwohl dort MiB gemeint war u.s.w..

        Also zwischen Bit und Byte umzurechnen, nutzt man weiterhin den Faktor 8, weil es irrelevant ist, was technisch tatsächlich gebraucht wird. Was Software und Hardware anbelangt, müssen sie lediglich gut zusammenarbeiten können, aber sind sonst zwei unabhängige Bereiche. Es ist ein Undin, wenn ein Spezialist in Software gleichzeitig ein Spezialist in Hardware sein muss und viceversa, weshalb dies nicht so ehandhabt wird.

        Weil ihr denkt, die Ausbildungszeit sei relevant, setze ich euch entgegen: B.Sc. Informatiker aus einer Uni. Habe ich nun gewonnen? ;)

      • Bei mir hat auch der Fehlerteufel gewütet. Ich meinte mehr als 10 Bit pro Byte und nicht 100!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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