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Neue Hardware mit weniger Bildschirmzeit

Mit OpenAI: Jobs-Witwe unterstützt Jony Ives KI-Hardware

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30 Kommentare 30

Laurene Powell Jobs, die Witwe des Apple-Mitbegründers Steve Jobs, und Jony Ive, langjähriger Chefdesigner bei Apple, haben über Jahre hinweg das technologische Selbstverständnis eines ganzen Unternehmens geprägt, direkt und indirekt.

Ive Jobs

Auch nach dem Tod von Steve Jobs im Jahr 2011 ist der enge Kontakt der beiden geblieben. Gemeinsame Projekte, Gespräche über Arbeit und gesellschaftliche Verantwortung begleiten ihre Beziehung bis heute – so zumindest die Selbstdarstellung der beiden Jobs-Wegbegleiter, die den Apple-Chef so gut gekannt haben, wie sonst nur ganz wenige Menschen.

Zwischen Rückblick und Neuanfang

In einem aktuellen Interview mit der Financial Times sprechen Powell Jobs und Ive über ihren Werdegang, ihre fortdauernde Freundschaft und ihre wachsende Skepsis gegenüber der heutigen Tech-Industrie. Beide äußern sich kritisch zur allgegenwärtigen Bildschirmzeit und den sozialen Auswirkungen aktueller Technologien. Besonders bei jungen Menschen sehen sie eine Zunahme psychischer Belastungen – ausgelöst durch ständige digitale Reizüberflutung und soziale Medien.

Die ursprüngliche Idee, dass Technologie inspirieren und den Alltag erleichtern soll, sei aus dem Blick geraten, so Ive.

If you make something new, if you innovate, there will be consequences unforeseen, and some will be wonderful and some will be harmful. While some of the less positive consequences were unintentional, I still feel responsibility. And the manifestation of that is a determination to try and be useful.

Vor diesem Hintergrund ordnet sich ein aktuelles Vorhaben ein, das Ive gemeinsam mit OpenAI verfolgt. Der Designer, der sich seit seinem Abschied von Apple auf seine eigene Firma LoveFrom konzentriert, arbeitet inzwischen mit Sam Altman an einem neuen Hardware-Projekt.

Unterstützt wird er dabei auch finanziell von Powell Jobs, deren Vermögen auf rund 14 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Ziel ist ein sprachgesteuertes, tragbares Gerät ohne Display, das im Alltag möglichst wenig ablenkt und dennoch eine direkte KI-Interaktion ermöglicht. Erste Gerüchte sprechen von einem Gerät in iPod-Größe mit Mikrofon und Kamera, das drahtlos mit anderen Geräten verbunden ist – eine bewusste Abkehr vom klassischen Smartphone-Prinzip.

Mit dem Einstieg in die Hardware-Entwicklung schlägt auch OpenAI einen neuen Kurs ein. Der Rückblick auf die bereits früher gestartete Zusammenarbeit von Ive und Altman zeigt: Die Idee ist nicht neu, aber nun konkreter. Beobachter vergleichen das Projekt bereits mit dem Beginn der iPhone-Ära – auch weil Ive selbst Parallelen zu seiner Zeit vor dem iPod zieht.

Konkrete Details bleiben allerdings rar. Weder ein Erscheinungstermin noch ein endgültiger Produktname wurden genannt. Klar ist lediglich: Die beiden Akteure wollen an eine Zeit anknüpfen, in der Technologie als Werkzeug verstanden wurde – nicht als Selbstzweck.

03. Juni 2025 um 15:40 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    30 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Menschen sind sehr visuell. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen das sie sich auf etwas nur sprachgestütztes einlassen. Da sind schon 2 Produkte gefloppt.

  • Dass bereits 2 Produkte geflopt sind bedeutet nicht, dass der Ansatz nicht funktioniert. Es könnte schlicht an einer schlechten Umsetzung gescheitert sein (schlechtes KI-Modell, zu langsame Reaktionszeit, etc.).

  • Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich allen Beteiligten in dieser Sache viel Erfolg wünsche. Ich sehne mich ganz furchtbar nach den Zeiten, als iPhones und Macs noch Features erhielten, die aus Nutzerbedürfnissen kondensiert wurden. Also bevor der farblose Buchhalter damit angefangen hat, Apple Stück für Stück in das Microsoft von 1995 zu verwandeln. Vielleicht ist das hier ja der Anfang von etwas neuem. Man wird ja noch träumen dürfen.

    • „Ich sehne mich ganz furchtbar nach den Zeiten, als iPhones und Macs noch Features erhielten, die aus Nutzerbedürfnissen kondensiert wurden.“

      Würdest Du dazu kurz ein (paar) Beispiele geben? Also ich bin wirklich interessiert und will nicht argumentieren sondern erfahren was Du genau vermisst. Oder von was genau Du träumst etc. Tausend Dank!

      • Ich wurde zwar nicht gefragt:
        Ich fände es toll, wenn ich z.B. unterwegs zu Fuß meine Smartphonefunktionen nutzen kann (Inhalte hören, Inhalte schreiben) ohne mit Handynacken rumzurennen, im Winter die Handschuhe auszuziehen, vom Verkehrsgeschehen abgelenkt zu werden und bei Sonnenlicht das Display nicht ablesen zu können. Z.B. über eine Sprachsteuerung, die der heutigen (Siri, hahaha) weit überlegen ist.
        Klar….spontane Reaktion bestimmt, dass es die Umwelt nervt, wenn alle z.B. vor sich leise hinplappern. Aber früher hat man sich z.B. im Bus tatsächlich auch unterhalten und nicht nur nach unten gestarrt. Ist halt etwas, was erst einen Aufschrei auslöst, aber vielleicht auch diejenigen inspiriert, für die ein iPhone „ausentwickelt“ ist und ja nichts Neues mehr kommen kann. Also quasi die heutige Boomer-Generation von Morgen ;-)

      • Danke motzekatze, sehr interessant und vieles kann ich nachvollziehen und würde mir teilweise auch wünschen. Bezüglich „Plappern in der Öffentlichkeit“ – ja, sehr befremdlich aber ich glaube, dass sich so etwas auch schnell ändern kann. (Nicht muss, aber kann.)

      • Motzekatze, falls Dich das Thema Sprache & AI interessiert, dann schau Dir mal die aktuellen Demos zu Gemini 2.5 an (Google: „Advanced audio dialog and generation with Gemini 2.5“), wurden heute veröffentlicht und sind wirklich beeindruckend…

      • Ich nutze im Haus für Rollläden, Licht, Lüftungsanlage meist nur Siri. Kurz drei Worte gesagt, schwups ist es erledigt. So stelle ich mir das vor. Im iPhone dafür herumzuwischen nervt nur. Physische Schalter sind die zweite Wahl. Im Laufen alles in demRaum vorzubereiten in den Ich erst gleich noch kommen werde finde Ich besser. Am besten finde ich Vollautomatik, was teilweise auch läuft und immer besser wird, aber für jede Situation alles zu automatisieren ist schlicht nicht möglich.

        Bei dem KI-Dings stelle ich mir vor, man hätte den imaginären Freund bei sich, von dem wohl die meisten Kinder geträumt haben. Jemand mit magischen Kräften oder so. Ein Assistent, dem ich Aufgaben übertragen kann. Traumhaft.

  • Warum wohl waren alle bisherigen stand-alone AI Geräte Rohrkrepierer?

    Warum wohl?!?

    ^^

  • Ich nutze bis heute keine Sprachassistenten und halte das Konzept für nicht markttauglich.
    Abgesehen von der Abneigung vieler, mit einem Gerät per Sprache zu kommunizieren, wie soll das gehen, 200 Leute im Bus die statt still auf einem Display zu tippen und zu lesen wild durcheinanderquatschen? Oder auf dem Fahrrad? Und Kameras die wie eine Bodycam potenziell die Umgebung aufnehmen?
    Text plus Bild sehen ist auch deutlich effizienter, man kann viel Information auf einmal erfassen, das geht per Audio nicht.
    Sowas kann nur ein neues Nischen-Gadget sein, erinnert mich stark an den revolutionären Seqway, das vermeintliche Transportmittel der Zukunft.

    • Ich sehe das prinzipiell ähnlich aber ich sehe auch Chancen.

      Mal kurz eine Idee: stell Dir einen „Persönlichen Assistenten“ vor, den Du selbst gestalten kannst; von Name über Aussehen, Stimme, Verhalten, Fähigkeiten usw. Also eine Art sehr individueller, guter Freund, der genauso viel weiß wie ein guter Freund, der Dir ständig und überall zur Seite steht, auf allen Geräten, die Du so nutzt ob nun per Sprachkommando oder als Avatar auf dem Phone/Mac/TV/Glasses/Auto/… oder oder.

      Und nun stell Dir vor, der würde alles so erleben wie Du tagtäglich. Also würde genau das gleiche sehen & hören wie Du und würde sich das alles merken und könnte dann darauf zugreifen und auch Dinge für Dich erledigen. Das wäre das „neue Gerät“ welches alles sieht/hört/erlebt und dies könnte Deine anderen Geräte als zusätzliche Ausgabe (oder auch Eingabe) verwenden; die Daten stecken sowieso in der „KI-Cloud“.

      Wenn man sich mal gedanklich darauf einlässt und die technologischen Problematiken/Datenschutz usw. alles beiseite lässt, dann wäre das schon ein sehr interessantes Produkt, welches eben genau nicht ein Nischenprodukt sondern ein allumfassendes, allzeit & auf allen Geräten verfügbares Produkt welches komplett individualisiert ist und für Dich „arbeiten“ kann.

      • Sehr schöner Kommentar. Ich mag die Idee

      • Und dann kommst du irgendwann in der Realität an, und merkst, dass deine persönlichsten Daten und Geheimnisse in der KI landen und zu Geld gemacht werden, über geschicktes prompten von jedermann abgefragt werden können. Leute wie Trump die Daten auswerten und dir das Leben schwer machen. Und die KI dich anlügt (halluziniert) und das so souverän und glaubhaft tut, dass du voll drauf reinfällst…

  • Ein Gerät das man dann zusätzlich zum Handy in die Hosentasche stecken muss?
    Kann ich mir nicht vorstellen. Kann mir auch nicht vorstellen, dass viele dann auf ein Handy verzichten würden. Wenn die neue Hardware allerdings in einer Uhr stecken würde, könnte es ein Erfolg werden.

    • Da hast du auf jeden Fall Recht. Kopfhörer mit Kamera wäre das gleiche Konzept. Die Idee dahinter ist aber gar nicht doof. Du sprichst wie mit einem anderen Menschen ohne das Smartphone rausholen zu müssen und bekommst Informationen. Klassisches Bespiel, du läufst den Baumarkt ab und findest nicht, was du suchst. „Dein Begleiter“ hat aber wahrscheinlich schon „gesehen“, wo du hinmusst. Anderes Beispiel, du bist im Urlaub und jemand erklärt dir irgendwas zu irgendwas. Du kannst deine „Begleiter“ fragen, was gesagt wurde oder Fragen dazu stellen. Der größte Vorteil an dem Konzept ist auch der größte Nachteil. Du zeichnest und wertest dauerhaft die Umgebung aus, ohne dass das ersichtlich ist und interagierst ohne aktives Zutun des Smartphones. Im Prinzip jedes Googlen oder App nachfragen zu deiner Umgebung wäre nicht mehr nötig. Noch ein anderes Beispiel, ich müsste nur fragen, wie ich von hier per ÖPNV woanders hinkomme. Kein Haltestellen suchen in der App, keine Zeitangabe, kein Smartphone in die Hand nehmen etc.

      • Exakt! Und nun stell Dir vor, dass dieses neue Gerät nur ein Teil eines kompletten Ökosystems wäre welches Du auf allen Geräten nutzen könntest. Das „neue Ding“ wäre also eine Art Sensor wie Deine Augen & Ohren und würde das alles in seinem Hirn in der Cloud speichern und ständig für Dich bereitstehen, siehe meine Ausführungen oben…

      • Du beschreibst gerade den absoluten Albtraum

      • cashondelivery, da stimme ich Dir zu aber genau dies würde eben perfekt zu Altman passen. Ich bin kein Sympathisant von ihm, ganz im Gegenteil: ich halte ihn tatsächlich für den gefährlichsten Menschen auf diesem Planeten momentan. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Hoffe es klappt. Bin froh wenn ich mein iPhone los werden könnte. Dachte ja, die Apple Watch würde mal entsprechend weiterentwickeln aber naja. Mir würde es sehr zusagen, kein Riesendisplay mehr rumschleppen zu müssen.

  • Am interessantesten am Beitrag finde ich eigentlich, dass Johnny Ive sich verantwortlich fühlt für die ganze Misere. Also speziell die negativen Auswirkungen der Smartphones. Dieses Zitat ist doch das entscheidende hier. Und jetzt möchte er etwas tun, das hilft, uns da wieder raus zu holen? Ein wirklich ehrenwerter Gedanke, aber ich fürchte, dass das nicht mit neuer und mehr Technik, sondern nur mit natürlichen Dingen möglich ist. ;-)
    Da passt das alte Sprichwort „den Teufel mit dem Belzebub austreiben“ ganz gut.

  • Vielleicht ist es aber auch ein bisschen wie bei Steve Jobs – möglicherweise machen Sie ein so hervorragendes Produkt und so kommt Johnny Ive wieder zu Apple zurück und bringt die Zukunft aufgegleist

  • Der Newton ist seinerzeit gefloppt, weil er zu früh kam und seiner Zeit voraus war. Vielleicht gilt das so auch für die bislang vorgestellten KI-Geräte?

  • Ich freue mich wirklich außerordentlich, dass Jony Ive wieder Hardware macht! Ich bin jedoch etwas pessimistisch, nach dem Flop von HUMANA und ihrem Ai Pin. Ich bin aber wirklich gespannt, was daraus wird. Es könnte auf jeden Fall sehr interessant werden.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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