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Technische Problem und Ausnahmeregelungen

Neuer Ausweis? Keine eigenen Bilder und Datenträger mehr

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35 Kommentare 35

Wenn ihr neue Ausweise oder andere mit einem Lichtbild versehene Ausweisdokumente beantragt, müsst ihr seit diesem Monat eine wichtige Regeländerung beachten. Laut Gesetz dürfen die hierfür benötigten Passbilder nicht mehr in klassischer Form, sondern nur noch digital bei den Bürgerbüros und sonstigen ausstellenden Behörden eingereicht werden.

Diese Vorgabe nicht nur den Ablauf der Ausweiserstellung effizienter gestalten, sondern zudem Manipulationen erschweren. Durch die digitale Erfassung der Lichtbilder wird den Behörden zufolge außerdem eine genauere Gesichtserkennung ermöglicht. Gleichzeitig könne die direkte elektronische Übermittlung der Fotos den Prozess für Bürgerinnen und Bürger vereinfachen.

Digitales Passbild Automat Bund

Foto- und Fingerabdruckmaschine der Behörden

Spezielle Data-Matrix-Codes nötig

Das klingt erstmal alles prima, wäre da nicht eine gravierende Einschränkung hinsichtlich der Form der digitalen Einreichung. Die Behörden akzeptieren nämlich keine selbst erstellten oder auch professionell aufgenommenen, aber auf einem Datenträger oder per E-Mail eingereichten Bilder mehr. Es wird zwingend vorausgesetzt, dass die Bilder in Form eines sogenannten Data-Matrix-Codes eingereicht werden. Stellt euch hier einfach einen QR-Code vor, der nach Entschlüsselung euer Passbild beinhaltet.

Solche Bilder bekommt ihr derzeit entweder bei DM oder mit entsprechender Technik ausgestatteten Fotografen. Für die Suche nach solchen verweisen die Behörden in der Regel auf die Alfo-Passbildsuche.

Technische Probleme und Ausnahmen

Grundsätzlich sollten künftig auch alle Bürgerbüros in der Lage sein, zum Preis von 6 Euro entsprechende Bilder anzufertigen. Hier gibt – wen wundert’s – aber Probleme mit der Bereitstellung der Technik. Laut dem Bundesinnenministerium kommt es sowohl bei der Auslieferung der sogenannten Point-ID-Systeme als auch bei der technischen Umsetzung zu Schwierigkeiten. Darüber hinaus könne nicht garantiert werden, dass auch überall schon die neuen Data-Matrix-Codes eingelesen werden können. Im Rahmen einer bis zum 31. Juli geltenden Übergangsfrist dürfen die Behörden in Ausnahmefällen daher weiterhin auch Papierfotos akzeptieren.

Doch damit nicht genug. Der Führerschein wird auch weiterhin mithilfe eines Papierfotos beantragt. Hier hat der Gesetzgeber nämlich kein digitales Foto vorgesehen.

06. Mai 2025 um 12:24 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    35 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Freue mich wenn wir 2026/27 endlich das EUDI-Wallet haben.

    Damit sollte es nicht nur effizienter gehen sondern es findet auch eine sinvolle Kontrolle statt.

    • Ob die weiter ausgebaute Kontrolle/Überwachung wirklich von Vorteil für die Bürger! Ist wird sich zeigen.

      • Gibt den Bürgerinnen und Bürger Selbst-Souveränität und Sicherheit. Da man die Kontrolle behält insofern in meinen Augen sinnvoll.

        Niemand zwingt einen sich auszuweisen, aber wenn dann hat man zumindest etwas Sicherheit und weniger Betrugsfälle.

  • Das passiert wenn Gesetze die Realität überholen! Halt Deutschland

  • Gerade der letzte Absatz ist wieder witzig. Zunächst mal wurde ein Entschluss als Reaktionismus gefasst etwas ändern zu müssen, weil man es jahrzehntelang verpennt hat. Dann wurde dieser Beschluss aber nicht mit der Technik abgestimmt, die zum Gültigkeitsdatum noch nicht bereit ist. Eventuelle Hinweise dass man es doch am besten einheitlich auch für den Führerschein so machen sollte, wurden entweder ignoriert oder aufgrund von Kompetenzgerangel nicht abgestimmt oder der schlimmste Fall: die Angestellten/Beamten sind so gefrustet, dass sie mittlerweile den Hinweis überhaupt nicht mehr geben, weil es eh nicht beachtet wird…

    Das lässt sich leider 1zu1 komplett auf jegliche Digitalisierungsvorhaben auf Bundes oder Landesebene übertragen. Ich bin nämlich einer derjenigen, die im Rechenzentrum solche Hinweise und Probleme immer wieder aufzeigt, die dann von Vorgesetzten und deren Vorgesetzten ignoriert werden, die später zu Problemen und Kopfschütteln führen. Und irgendwann lässt jegliche Motivation nach weitere Hinweise für die Tonne zu geben, da ja auch externe Berater zum gleichen Ergebnis kommen und dann deren Berichte und Ergebnisse genauso ignoriert werden…

  • Kann ruhig mal die EU dagegen klagen. Freie und eigene Fotos. Hahaha.

  • Ich konnte schon letztes Jahr in unserer Gemeinde für Reisepass das Foto vor Ort so erstellen. Ich fand das Super!

  • Während Corona waren die Fotoläden zu. Kein Problem, mit dem iPhone ein Foto vor der weißen Wand, mit Photoshop richtig zuschneiden, in der Drogerie für 60ct ausdrucken, fertig. So habe ich in der Familie jetzt schon mehrere Persos und Reisepässe beantragt und mich gefreut keine 20 EUR mehr für unnütze Bilder zu bezahlen.

    Beim Reisepass im Januar habe ich mich gefreut, dass schon fast alles digital war, und noch mehr, dass ab Mai auch die Bilder digital sein sollen. Prima, als auch noch die 60ct für den Fotodruck gespart.

    Denkste! Jetzt darf es nur noch ein Bild aus einem „Bundespassbildautomaten“ sein und ich darf wieder dafür bezahlen. Was ist das bitte für ein beknackter Rückschritt? Das war doch endlich mal eine tolle Möglichkeit für weniger Bürokratie und mehr Komfort. Was soll der Quatsch mit den Automaten? Als Option im Amt gerne. Aber als Pflicht?

  • Ein befreundete Fotografin hat knapp 10.000 aufbringen müssen um diese Technik in Ihrem Fotostudio einzuführen. Absurd. Technik funktioniert aber nicht, Techniker war mehrmals da….

    • Absurd ist, dass Fotografen sich das antun, wenn es im Bürgerbüro sowieso gemacht werden kann.

      • Passfotos dürften bei vielen Studios deren Haupteinnahmequelle sein.

      • Ist schon richtig, aber bei 10000 € überlege ich es mir dreimal, ob ich als Konkurrent zum Bürgerbüro und DM eine Chance habe, mein Geld wieder rein zu kriegen. Zumal die Folgekosten (IT-Support) auch nicht ohne sind.

    • Geschäftsmann muss im laufe der Zeit Investitionen tätigen. Breaking News.

      • Das ist aber wieder der Wahnsinn worauf die Leute keinen Bock haben. Man zahlt viel Geld für eine Sache die nicht funktioniert obwohl das alte System gut funktionierte. Als ob dadurch irgendwelche Fälschungen verhindert werden. Die Fotos welche man vor Ort beim Amt machen kann sind total schrecklich. Da sieht man wirklich wie der letzte Mensch aus im Vergleich zum Fotographen…

      • @Rich, du schreibst hier: „Die Fotos welche man vor Ort beim Amt machen kann sind total schrecklich.“
        Hmm, es liegt wohl dann dir, denn weiter unten schreibst du zu der Aufnahme, die du vor Ort auf dem Amt hast machen lassen: „Natürlich schön unrasiert, Haare länger als normal, Augen zugekniffen beim Foto. Foto sieht total schrecklich und nicht nach mir aus …“

        Aber Hauptsache erstmal alles doof finden und jammern.

  • Meine Frau war gestern auf dem Bürgeramt um den ersten Ausweis für unsere Tochter zu beantragen. Vorher bei DM die Passbilder mit dem QE Code machen lassen.
    Oh – sie sind die ersten mit der neuen Technik… Nach 3 Versuchen hat es die Dame aufgegeben – der Server sei nicht erreichbar.
    Beantragt wurde der Ausweis dann mit den beiden Papierbildern von DM

    • Omg Deutschland 2025. Nichts klappt aber es kostet viel Geld…

      • @Rich, dann lese bitte mal ein paar andere Kommentare, denn dann wirst du auch lesen, dass es auch klappt (also nichts mit “ Nichts klappt …“).
        Alles negativ zu sehen (und das positive zu ignorieren) tut nicht gut.

      • SonneUndRegen: sich seit Jahrzehnten jeden Fail schönzureden tut aber auch nicht gut – nein, es ist total daneben und eine Erklärung dafür warum der komplette Westen mit seinem Gesellschaftsmodell am Ende ist.

        Schau in alle relevanten Länder des Westens: von den USA bis Japan, von Schweden bis Südkorea, von Kanada bis Australien – überall das gleiche Bild. Es wird alles schlechter und teurer, die Menschen sind überall verärgert, die Gesellschaften gespalten. Nur eine Gruppe findet es toll und verdient sich dabei eine goldene Nase, bzw. Unmengen an Milliarden jedes Jahr. Tja, da gibt es einen Zusammenhang…

  • Hab meinen Perso neu machen lassen und musste das Foto vor Ort beim Amt machen. Natürlich schön unrasiert, Haare länger als normal, Augen zugekniffen beim Foto. Foto sieht total schrecklich und nicht nach mir aus aber wird akzeptiert. Total lächerlich das ganze Prozedere. Der Fotograph hat das immer gut gemacht aber das will man nicht. Geliefert wie bestellt :D

    • Und ich konnte beim Ausländeramt beobachten wie reihenweise biometrische Fotos für die Aufenthaltstitel gemacht wurden. Da hat keiner Faxen gemacht und Grimassen gezogen. Und alles klappte zügig und problemlos. Die müssen halt noch viel lernen bis sie „richtige“ Deutsche werden können.

  • Kein Problem – Bürgeramt Heidelberg. Konnte letzten Sommer vor Ort Bilder erstellen und die sind dann gleich bei der Sachbearbeiterin gelandet. Und vor einigen Monaten wurde eines dieser im Sommer gemachten Bilder für den Reisepass verwendet.

  • Wie funktioniert das bei DM? Muss man da Passfotos vor Ort erstellen lassen oder kann man dorthin auch Passbilder digital mitbringen?

    • Der Sinn ist ja fälschungssichere Aufnahmen zu machen. Wenn du deine eigenen Fotos mitbringst kannst du ja irgendwas abliefern. Du musst da Vorort das Foto machen und die Daten gehen direkt zur Behörde. Den Papierabzug kriegst du dann nur als Backup zusätzlich.

      • Naja … da sitzt ja immer noch ein bearbeitender Mensch, der beurteilen könnte ob das Bild zur beantragenden Person passt. Insofern sollte „Fälschungen“ bis jetzt auch schon erkannt worden sein.

      • Das System ist so angelegt, dass das Foto aufgenommen werden muss und nur dieses aufgenommene Foto im begrenztem Maße nachbearbeitet werden darf. Nichts mit Foto hochladen oder so. Wie hier geschrieben wurde, Sinn und Zweck ist, dass da keine manipulierten Bilder verwendet werden sollen. Stichwort Morphing, bei dem mehrere Bilder übereinander gelegt werden. Außerhalb der Bürgerämter nur digital und nur neue Bilder, übergangsweise beim Bürgeramt noch mit „analogen“ Fotos.

  • Das eigentliche Problem ist, dass politisch bestimmt wird, wer als Fotograf überhaupt eine Lizenz dafür bekommt, digitale Bilder für Ausweisdokumente überhaupt anliefern zu dürfen.
    Die freie Wahl, wenns nur einen Fotografen im Ort gibt, während der im nachbarort für eine andere Ausweis-Ausstellbehörde zugewiesen ist, ist somit total unterwandert worden. Für die Fotoknipser natürlich leicht verdientes Geld…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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