Lokale Anbindung an Claude
Musik-App Longplay jetzt mit eindrucksvoller KI-Integration auf dem Mac
Die Musik-App Longplay werdet ihr vielleicht von iOS kennen. Wir haben bereits vor fünf Jahren über den Start der bislang nur für iPhone und iPad optimierten Anwendung des Entwicklers Adrian Schönig berichtet. Jetzt ist die App auch in einer Mac-Version verfügbar.
Longplay richtet sich an Nutzer, die vornehmlich ganze Alben hören und dabei gezielt auf visuelle und organisatorische Aspekte ihrer Musiksammlung Wert legen. Die Anwendung zeigt ausschließlich die in der persönlichen Musiksammlung vorhandenen Alben an, diese können dann in eigenen Sammlungen organisiert werden. Statistiken über das eigene Hörverhalten sollen zusätzlich helfen, insbesondere wenig beachtete oder gar nie gespielte Inhalte wiederzuentdecken.
Longplay filtert bei der Analyse der persönlichen Musiksammlung Alben mit nur wenigen Titeln automatisch heraus und zeigt – wenn vom Nutzer nicht anders gewünscht – nur die vollständigen oder zumindest nahezu vollständigen Alben an. Bei der Wiedergabe steht dann auch das komplette Album im Vordergrund. Die Vor- und Zurück-Tasten wechseln nicht zwischen den einzelnen Songs, sondern direkt zum nächsten oder vorigen Album.
Von anderen, vom Konzept her vergleichbaren Apps hebt sich Longplay durch die integrierten Automatisierungsmöglichkeiten ab. Die AppleScript-Unterstützung erlaubt es Nutzern, Alben über Programme wie Alfred aufzurufen und die Wiedergabe zu starten. Unsere besondere Aufmerksamkeit zieht allerdings der integrierte MCP-Server auf sich, mit dessen Hilfe sich Longplay mit KI-Anwendungen wie Claude Desktop verknüpfen lässt. MCP ist ein offener Standard, auf dessen Basis KI-Modelle sicher mit Apps und Systemen verbunden werden können.
Lokale KI eröffnet ungeahnte Möglichkeiten
Dies öffnet völlig neue Möglichkeiten für den Umgang mit der persönlichen Musiksammlung. Die KI-Integration verknüpft Allgemeinwissen mit dem Musikgeschmack des Nutzers und ermöglicht die direkte Wiedergabe oder das Erstellen von Wiedergabeliste auf Basis von detaillierten Vorgaben und Verknüpfungen. Die hierfür vom Entwickler aufgeführten Beispiele sprechen für sich:
- Ist heute der internationale Tag von etwas? Wähle ein passendes Album aus meiner Bibliothek aus.
- Schau dir mein kürzlich gespieltes Album an, beschreibe ein Thema dafür und stelle ein anderes Album in die Warteschlange, das zu diesem Thema passt.
- Schaue dir Alben an, die noch nicht in den Sammlungen enthalten sind, und schlage Sammlungen für sie vor.
- Erstelle eine clevere Sammlung von 90er-Jahre-Rockalben.
- Was sind meine drei Lieblings- und/oder meistgespielten Alben von Radiohead? Wie sind damit verglichen die anderen Alben? Rate mal, warum ich sie bevorzuge.
- Spiel das Album von xyz, das ich wirklich mag.
Eigene Musiksammlungen werden unterstützt
Longplay greift standardmäßig auf die in Apples Musik-App integrierte Musiksammlung zu. Etwas versteckt findet sich allerdings auch die Möglichkeit, eine lokal oder im Netzwerk gespeicherte Musiksammlung in die App einzubinden. Ein Terminal-Kommando sorgt dafür, dass sich über die Einstellungen der App auch eigene, vom Standardordner für Musik unter macOS unabhängige Verzeichnisse integrieren lassen.
Longplay lässt sich auf der Webseite des Entwicklers kostenlos laden und von der Funktionalität her testen – allerdings ist die Musikwiedergabe nur mit der Vollversion der App möglich, die zum Preis von 29,99 Euro über den Mac App Store oder etwas günstiger direkt beim Entwickler erhältlich ist.
Wenn man das ganze noch auf die physische Musiksammlung ausweiten könnte (ggf. über Discogs), wäre das ein Traum.
Gut, dass auch auf Musik zurückgegriffen werden kann, die sich auf einem NAS befindet. Schade finde ich, dass die entsprechende iOS-App (die sogar CarPlay unterstützt) dies scheinbar leider noch nicht kann.
Genau. Ein Zugriff vom iPhone zur Synology wäre super.