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Multiroom Soundsystem auf Airplay-Basis mit Airfoil, Reemote und SpotRemote

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Der Mac mini hat sich bei uns längst als Media-Center Lösung neben dem Fernseher etabliert, nicht zuletzt aufgrund seiner geringen Größe und den vielen Möglichkeiten, beispielsweise als Plex Media Server und Client (hier vorgestellt).

Die Tatsache, dass es sich beim Mac mini um einen vollwertigen Rechner handelt kann in einigen Situationen von Vorteil sein gegenüber einer reinen NAS-Lösung. Heute wollen wir euch zeigen, wie man unter Verwendung der richtigen Software und iOS Apps eine Multiroom-Musik-Streaminglösung auf AirPlay Basis realisieren kann. Am Ende sind wir in der Lage, sämtliche (AirPlay-fähigen) Lautsprecher zu Hause mit beliebiger Musik zu beschallen unter Verwendung eines iPhones/iPods als Fernbedienung. Wir können bequem via App einzelne Boxen bzw. Räume hinzu- und abschalten sowie die jeweilige Lautstärke separat regulieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Musikquelle lokal auf dem Mac mini läuft oder über ein iOS-Gerät zum Mac mini gelangt. Darüber hinaus zeigen wir euch, wie wir einen Spotify-Client auf dem Mac mini remote bedienen und damit ebenfalls unsere Multiroom-Soundlösung beschallen können.

Der Reihe nach… – Was wir benötigen:

Airfoil und Airfoil Speakers für Mac

Bei Airfoil handelt es sich um ein Programm, das es möglich macht, jegliche Audio-Signale eines Macs an beliebig viele Airplay-fähige Lautsprecher bzw. HiFi-Receiver zu streamen. Jeder Lautsprecher kann individuell ein- und ausgeschaltet werden und zudem lässt sich die Lautstärke separat regulieren. Airfoil kann aber nicht nur an Airplay-Geräte streamen, sondern auch an Airfoil Speakers Geräte.

Airfoil Speakers (touch) ist ein Programm, das vorhandene Geräte zu Airfoil Lautsprechern macht. Hierzu zählen Macs, Windows- & Linux-PCs, iOS- sowie Android Devices. Wer also noch einen alten iPod touch, ein übriges Android Smartphone (mind. 2.3 Gingerbread) oder ein betagtes Notebook zu Hause hat, kann dies mittels der kostenlosen App Airfoil Speakers in einen AirFoil Empfänger verwandeln. Weitere kompatible Ausgabegeräte sind hier einzusehen. Neben iTunes bietet Airfoil native Unterstützung für Anwendungen wie Spotify, Rdio, VLC und viele andere. Als Mehrwert wird bei diesen Programmen nicht nur die reine Musik, sondern zusätzliche Infos wie Titel, Interpret und ein Album Cover übertragen. Ferner lassen sich diese Anwendungen direkt mit den integrierten Player-Controls von Airfoil Speakers mit grundlegenden Funktionen fernbedienen (Start, Pause, Vor/Zurück).

Wir installieren also im ersten Schritt die Anwendung Airfoil auf dem Mac mini. Für einen Testlauf steht eine kostenlose Version zur Verfügung, die jeweils 10 Minuten lang benutzt werden kann. Die Airfoil Anwendung beinhaltet automatisch auch „Airfoil Speakers“. Damit wird der Mac (mini) automatisch zu einem Airplay-Empfänger. Dies benötigen wir später, um auch von iOS Geräten Musik an den Mac mini schicken zu können. Letzterer reicht die empfangene Musik dann per Airfoil automatisch weiter an alle Airplay-fähigen Boxen im lokalen Netz. Normalerweise kann man von einem iOS Gerät nur an einen Airplay-Empfänger gleichzeitig senden. Über den kleinen Umweg iOS-Device > Airfoil Speaker > Airfoil haben wir diese Limitierung aufgehoben und uns stehen jetzt beliebig viele Boxen als Empfänger zur Verfügung.

Damit hätten wir den ersten Schritt geschafft. Wir können mittels Airfoil nun alle lokalen Soundquellen vom Mac mini an alle unsere Airplay-Lautsprecher senden. Darüber hinaus können wir sämtliche Soundquellen unserer iOS-Geräte an den Mac mini schicken (Airplay-Ziel: Airfoil Speakers) und dort weiter verbreiten. Neben nativen Mac Anwendungen (Spotify, Rdio) können auch Soundquellen aus dem Browser oder sogar externe Quellen via Line-In Eingang des Macs gestreamt werden. Man könnte z.B. einen digitalen Sat-/Kabelreceiver am Line-In Anschluss des mini anschließen und damit Radioprogramme via Airfoil an alle Lautsprecher senden. Natürlich funktioniert das auch mit DVD/CD/BluRay-Playern und allen Sound-Devices mit Line-Ausgang.

Airfoil-Fernbedienung vom iOS-Gerät aus

Was uns an der bisherigen Lösung noch nicht gefällt ist die Tatsache, dass man für die Bedienung von Airfoil am Mac Tastatur, Maus und Monitor/TV benötigt. Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Mac mini nur in Ausnahmefällen remote zu administrieren, aber für den täglichen Gebrauch soll alles im Hintergrund ablaufen. Hierfür gibt es Abhilfe mittels der Third Party Anwendung „Reemote für Airfoil“. Dazu müssen wir zunächst eine kleine Server-Anwendung (reemote Server) am Mac mini installieren. Sie wird beim Systemstart des minis automatisch geladen und dient als Gegenstelle der iOS App „Reemote for iPhone/iPad“. Man muss hier in der Regel nichts konfigurieren, die iOS App findet ihre Gegenstelle am Mac mini automatisch. Reemote bietet uns nun die Möglichkeit, Airfoil komplett via iPhone/iPad fernzubedienen. Genau wie in der Mac App können wir in der oberen Leiste der iOS App eine Soundquelle auswählen, die gestreamt werden soll. Darüber hinaus können wir alle Ziellautsprecher selektieren und deren Lautstärke individuell regulieren. Bei einigen Mac Anwendungen wird zudem Songinfo, Interpret und Cover auf dem iPhone angezeigt und grundlegende Bedienelemente wie Start, Pause, Vor und Zurück.

Spotify auf dem Mac fernbedienen

Im letzten Schritt möchten wir noch zeigen, wie wir die Spotify Mac Anwendung ebenfalls auf dem Mac mini im Hintergrund laufen lassen, allerdings via iOS Device fernbedienen. Natürlich könnten wir bereits jetzt schon mit der mobilen Spotify iOS App unsere Musik an Airfoil Speakers auf dem Mac schicken und dort dann via Airfoil an unsere gewünschten Ziellautsprecher. Allerdings wollen wir unser iPhone zu Hause nicht permanent als Sender missbrauchen. Bei Spielen kann das störend sein, bei einkommenden Anrufen würde die Musik abbrechen und sonderlich effizient ist es auch nicht, die Musik erst per Internet auf das iPhone zu laden, von dort per Airplay an den Mac mini und von dort wiederum an unsere Lautsprecher zu schicken. Ein weiterer Vorteil der Spotify Mac Anwendung ist die Tatsache, dass hierfür kein Spotify Premium Account notwendig ist. Mit der Anwendung „Spot Remote“ können wir den Fernzugriff vom iOS Gerät zur Mac-Anwendung realisieren. Auch hierfür muss zunächst eine kleine Server-Anwendung auf dem Mac installiert werden. Die iOS Anwendung ist selbsterklärend, die beiden Parteien finden sich im Idealfall automatisch. Wer seine Spotify-Zugangsdaten in der SpotRemote iOS App einträgt, erhält den vollen Funktionsumfang, inklusive Einsicht in alle Playlists usw. (Premium-Account vorausgesetzt, ansonsten mit den üblichen Einschränkungen). Leider ist die iPhone app noch nicht für das große Display des iPhone 5 angepasst. Per twitter wurde die Anpassung allerdings für das nächste Update von SpotRemote angekündigt.

Fertig: Multi-Room auf Mac-mini-Basis

Damit sind wir am Ziel. Wir können jetzt unser Heim vom iPhone aus mit Sound beschallen, egal von welcher Quelle die Musik auch kommen mag (Mac Anwendungen, externe Soundquellen, iOS Apps usw.). Primär soll unser Mac mini die Soundquelle sein. Er hält sowohl die iTunes Bibliothek lokal vor als auch die native Anwendung für Spotify. Dennoch haben wir dank Airfoil Speakers die Flexibilität, Musik auch vom iOS-Gerät in allen unseren Räumen zu verbreiten, beispielsweise für Podcasts, die wir ausschließlich am iPhone vorhalten. Unser Soundsetup kann jederzeit erweitert werden, z.B. mit airplayfähigen Lautsprechern oder auch mittels der App „Airfoil Speakers (touch)“ und entsprechenden Endgeräten. Im Badezimmer verwenden wir beispielsweise ein JBL Sounddock, das noch keine integrierte Airplay-Funktionalität bietet. Mit einem älteren iPod touch im JBL Sounddock und der kostenlosen Anwendung Airfoil Speakers touch rüsten wir das einfach nach. Sofort taucht das JBL System in der Airfoil/Reemote Anwendung auf und kann ebenfalls als Ziel ausgewählt werden.

Das von uns schön häufiger vorgestellte Sonos-System bietet noch einen Tick mehr Flexibilität. Beispielsweise könnte man dort unterschiedliche Musik in unterschiedlichen Räumen wiedergeben. Dies bleibt unserer hier vorgestellten Airfoil-Lösung leider vorenthalten. Die Sonos-Lösung ist auch etwas einfacher zu konfigurieren und weniger fehleranfällig. Wer allerdings bereits einige Lautsprecher oder Sounddocks besitzt und diese gerne weiterverwenden würde, ist mit der Airfoil Lösung ebenfalls gut bedient. Je nachdem, welche Hardware bereits vorhanden ist, kann dies die deutlich kostengünstigere Lösung sein. In unserem einwöchigen Dauereinsatz konnten wir bisher wenig Probleme feststellen. Als Airplay-Ziele nutzten wir sowohl einen zertifizierten Pioneer HiFi-Receiver, einen Apple TV, mehrere Airport Express Stationen als auch ein iPad mit der App „Aifroil Speakers touch“. Einzig unser Raspberry Pi, der mittels XBMC ebenfalls als Airplay-Empfänger zur Verfügung stand, erzeugte ein großes Delay von etwa 2-3 Sekunden. Leider bietet die Airfoil Anwendung bisher keine Möglichkeit, ein solches Delay zu korrigieren. Vermutlich liegt es daran, dass es sich bei der XBMC-Airplay-Lösung um keine offizielle Anwendung, sondern einen Hack handelt. Alle anderen Devices liefen in unserem Test synchron. Einmal kam es vor, dass zwei Räume leicht auseinander liefen. Abhilfe brachte das de- und reaktivieren des jeweiligen Lautsprechers via Airfoil Reemote.

Auf eure Erfahrungen sind wir in den Kommentaren gespannt.

 

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29. Jan 2013 um 18:23 Uhr von Marco Fehler gefunden?


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