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Lokale KI trifft Retro-Design: Clippy für macOS im Stil der 90er

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Mit Clippy steht eine Desktop-Anwendung für Mac-Nutzer zur Verfügung, die große KI-Sprachmodelle lokal auf dem eigenen Rechner ausführt – verpackt in eine Benutzeroberfläche, die sich optisch stark an die Windows-Welt der 1990er-Jahre anlehnt.

Clippy

Keine Anmeldung, keine Cloud

Die Open-Source-Anwendung erinnert namentlich und grafisch an den in Deutschland Karl Klammer genannten, animierten Büroassistenten aus Microsoft Office 97, ist jedoch weder offiziell lizenziert noch von Microsoft unterstützt. Ziel des Projekts ist laut Entwickler nicht die Entwicklung des besten Chatbots, sondern ein brauchbares Experiment im Spannungsfeld zwischen Nostalgie und aktueller Technik.

Im Kern nutzt Clippy die quelloffene Bibliothek „llama.cpp“, um gängige Sprachmodelle im GGUF-Format lokal auszuführen. Unterstützt werden etwa Googles Gemma3, Metas Llama 3.2, Microsofts Phi-4 oder Qwen3 von Alibaba. Diese technische Grundlage erlaubt es, vorhandene Hardware effizient zu nutzen – je nach System etwa über Metal oder Vulkan. Auf eine Cloud-Anbindung wird weitgehend verzichtet. Die Anwendung funktioniert komplett offline und sendet standardmäßig nur Update-Anfragen, die sich auf Wunsch aber deaktivieren lassen.

Kartoffelbrei

Lokale KI-Chats ohne Limits

Clippy richtet sich an Nutzer, die mit lokal ausgeführten Sprachmodellen experimentieren möchten, ohne sich durch komplexe Setups arbeiten zu müssen. Die Installation ausgewählter KI-Modelle erfolgt mit wenigen Klicks, danach steht eine einfache Chat-Oberfläche zur Verfügung. Eingetippte Nachrichten werden direkt vom gewählten Modell beantwortet. Zusätzliche Modelle lassen sich nach Belieben einbinden, auch eigene Vorgaben und Parameter können konfiguriert werden.

Die Anwendung dient auch als Referenz für die neue Electron-Bibliothek @electron/llm, mit der sich Sprachmodelle in Electron-Apps integrieren lassen. Entwicklern bietet Clippy somit nicht nur eine funktionierende Anwendung, sondern auch ein Beispiel für den praktischen Einsatz entsprechender Komponenten.

Ob sich Clippy im Alltagseinsatz bewähren kann, probiert ihr am besten in Eigenregie aus. Die App wiegt lediglich 130 Megabyte, Googles Gemma3-Modell ist knapp 800 MB groß und versteht sich auch auf deutschsprachige Konversationen.

07. Mai 2025 um 11:42 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    19 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Da ich schon uralt bin, geht mir derart der Puls, wenn ich Karl Klammer/Clippy sehen. Das Ding hat soooo hart genervt damals. Sorry, das könnte die tollste KI der Welt sein, mit dieser Benutzeroberfläche würde ich innerhalb von 1 Woche einen Herzinfarkt erleiden.

  • Ich habe gestern aufgrund der fast identischen Aussagen die App SideKick installiert. Angeblich soll alles mit ein paar Klicks laufen. Ich bekomme es nicht hin. Entweder kommt die Meldung, ich müsse noch Modelle installieren oder der Server sei nicht erreichbar.
    Beides trifft nicht zu.
    Also ganz so einfach ist es dann doch nicht ohne IT Know-how.

    • Hat bei mir auch was gedauert aber läuft jetzt nach dem ein oder anderen Update.
      Check ob Sidekick auch genug rechte auf deinem Mac hat, das war bei mir die Ursache warum das Overlay nicht ging.

      • Danke für den Tipp. Wenn ich irgendwo Hinweise finde, wo ich welche Rechte freigeben muss, könnte das helfen. ;-)

        Bei den Installationsanweisungen steht dazu leider nichts.

  • Damals konnte man das wenigstens noch direkt bei der benutzerdefinierten Installation abwählen und hat dann auch tatsächlich Festplattenplatz gespart. Mittlerweile bekommt man durch automatische Updates Microsoft Copilot untergejubelt, und sobald man ein neues Dokument öffnet, blockiert erstmal ein entsprechender Schriftzug, der einem Hilfe beim erstellen des Dokuments verspricht, die Sicht auf das Blatt, Icons platzieren sich ungefragt in der Symbolleiste und können teils nicht mal ausgeblendet werden. Irgendwie hat sich da in den vergangenen 30 Jahren nichts geändert, nur dass es damals noch nicht „KI“ hieß…

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