iRobot Roomba: Staubsauger für technikbegeisterte Putzmuffel
Staubsaugen gehört ja eher zu den unbeliebten Tätigkeiten im Haushalt aber das lässt sich glücklicherweise ändern. Hier kommt unser Last-Minute-Geschenktipp für technikaffine Putzmuffel: Der Staubsauger-Roboter mit Qualitäten als Entertainer für Mensch und Haustier.
Selbständig arbeitende Staubsauger werden inzwischen zwar von diversen Herstellern angeboten, vom Massenprodukt scheinen die kleinen runden Haushaltshilfen jedoch noch ein ganzes Stück entfernt – vielleicht fehlt einfach nur die Möglichkeit, die Dinger mit dem iPhone zu steuern? Das US-Unternehmen iRobot, wohl der renommierteste Anbieter in diesem Bereich, denkt aber laut eigenen Aussagen darüber zumindest schon mal darüber nach.
Vor acht Jahren brachte die Firma ihren ersten autonomen Staubsaugerroboter auf den Markt. Rein äußerlich hat sich der kreisrunde Roomba seither nicht wesentlich verändert, die zugrunde liegende Technik und damit auch die Funktionsvielfalt und Zuverlässigkeit entwickelt sich jedoch stetig weiter. Aktuell umfasst das Angebot sieben verschiedene Staugsaugerroboter und einen Bodenreiniger mit Wischfunktion. Wir haben uns die Roomba Staubsauger von iRobot näher angesehen.
Die verschiedenen Modellvarianten des Roomba unterscheiden hauptsächlich durch das mitgelieferte Zubehör. Darüber hinaus sind die Roboter teils auch programmierbar, können also so eingestellt werden, dass sie ihren Dienst von ganz alleine versehen wenn der Rest der Familie außer Haus ist. Die Bodenreinigung erfolgt mittel zwei Gegenläufigen Bürsten, die grobe Schmutzpartikel in einen Auffangbehälter wirbeln, zudem wird feiner Schmutz und Staub mittels Saugluft in einen Filter gesaugt.
Einmal gestartet, verrichtet der Roomba seine Aufgabe völlig autonom und fährt den zu reinigenden Raum auf den ersten Blick völlig chaotisch, letztendlich aber nach einem aufwändig entwickelten Programmschema ab. Der Roboter erkennt Möbel, umkreist Tischbeine und fährt an Wänden entlang um die Ränder des Bodens zu reinigen.
Mit Hindernissen kommt der Roomba in der Regel ganz gut zurecht, so sind Bodenschwellen in der Regel kein Problem für ihn, an Treppen macht er automatisch kehrt und eine Teppichfransenerkennung sorgt dafür, dass sich die rotierenden Bürsten abschalten und der Roboter nicht versucht, den Teppich zu fressen.
Dennoch kommt es ab und an zu Pannen: Mit dem MagSafe-Kabel der MacBooks kann sich man beispielsweise hervorragend einen Roboter angeln. Der kleine Magnet flutscht durch die Walzen und schon hängt der Roomba am Haken. In solch einem Fall schalten alle Maschinen auf Stopp und der Roboter ruft lautstark um Hilfe. Die „Reparatur“ ist dann dank des unkomplizierte aufgebauten und gut zugänglichen Bürstensystems in der Regel Sache von ein paar Sekunden.
Der integrierte Akku gibt dem Roomba ausreichend Power für die Reinigung von ein bis zwei größeren Räumen, bei Bedarf fährt der Sauger selbständig zu seiner Ladestation zurück und tankt dort neue Energie.
Macht der wirklich sauber?
Ihr dürft keinesfalls erwarten, dass die derzeit erhältlichen Staubsaugerroboter das Saugen mit einem herkömmlichen Staubsauger (und den damit verbundenen Aufwand) vollständig ersetzen. Dies liegt einerseits daran, dass der Robbie letztendlich doch nicht so gut in alle Ecken und Kanten kommt, wie es mit dem Schlauch in der Hand gelingt, manchmal ist auch einfach nur die Saugleistung zu gering. Unbestritten ist allerdings, dass der kleine Roboter die Notwendigkeit des „richtigen“ Saugens deutlich reduziert. Vor allem Haustierbesitzer schätzen diese zusätzliche Unterstützung im Haushalt, gleichzeitig eignet sich der Roomba hervorragend zur Unterhaltung der vierbeinigen Genossen. Er wird zwar anfangs skeptisch beäugt, erntet allerdings bei weitem nicht den Respekt, den Hund und Katze in der Regel einem klassischen Staubsauger entgegen bringen. Eine Youtube-Suche nach Cat + Roomba fördert diesbezüglich beinahe abendfüllende Unterhaltung zu Tage.
Für Mobilgeräte: Direktlink zum Video
Im Großen und Ganzen verrichtet der Roomba seinen Job jedenfalls ziemlich akkurat und säubert nicht nur Hartböden, sondern ist durchaus auch in der Lage, einen Teppich von störrischen Katzenhaaren zu befreien. Der aufgenommene Unrat landet in einer kleinen Plastikbox, die regelmäßig von Hand geleert werden muss. Dies ist dank dem gut erreichbaren Klickverschluss kein großer Aufwand, sollte allerdings auch nach jedem Saugvorgang getan werden. All zu viel Platz findet sich hier bei der Standardausführung nämlich nicht und auch der mit in der Box angebrachte Saugfilter will regelmäßig ausgeklopft werden. Für Haustierhalter bietet iRobot daher eine „Pet“-Ausführung mit größerer Aufnahmebox an, die auf den Saugfilter verzichtet.
Auch die Bürsten an der Unterseite des Saugers erfordern regelmäßige Wartung. Hier wickeln sich mit Vorliebe Haare oder Fäden herum, die sich dank des unkompliziert aufgebauten Systems jedoch gut wieder entfernen lassen.
Im Video unten seht ihr die „Dirt Detect“-Funktion. Der Roboter erkennt das Katzenstreu als starke Verunreinigung und dreht an der betreffenden Stelle ein paar Extrarunden.
Mit den kleineren Roomba-Modellen werden sogenannte „virtuelle Wände“ geliefert. Die virtuelle Wand ist nichts weiter als ein Infrarotstrahl, den der Roboter nicht „überschreitet“. Somit lässt sich der Arbeitsbereich des Roomba klar definieren. Der Roomba 581 kommt dagegen mit drei „virtuellen Leuchttürmen“, diese eignet sich dazu, einzelne Räume zu definieren. In einen Türdurchgang gestellt, hindert das „Lighthouse“ den Roboter solange an der Durchfahrt, bis der erste Raum gründlich gereinigt wurde. Danach wird die virtuelle Tür geöffnet und gibt den nächsten Raum zu Reinigung frei.
Fazit
Wie oben bereits beschrieben, ersetzt ein Roomba den herkömmlichen Staubsauger keinesfalls komplett, kann jedoch einen ungeliebten Teil der Hausarbeit zumindest teilweise übernehmen und hat für technikbegeisterte Menschen zudem hohes Unterhaltungspotenzial. Wir versprechen euch, dass ihr die ersten Saugfahrten mit dem Gerät genüsslich vom Sofa aus beobachten werdet oder damit (sofern Vorhanden) per Fernbedienung die Hauskatze auf Trab haltet.
Wer nebenher etwas anderes tun will muss allerdings wissen, dass der Roomba seinen Job nicht unbedingt leise verrichtet. Er kommt zwar lange nicht an die Dezibel-Zahlen eines herkömmlichen Staubsaugers heran, kann beim Telefonieren und dergleichen dann aber doch auch nerven. Hier empfiehlt sich also „Dienst nach Vorschrift“ – man lässt den Roboter arbeiten während man aus dem Haus ist.
Preislich bewegen sich die Geräte von iRobot mittlerweile zwischen 300 und 500 Euro, und damit verglichen mit den ersten Modellen sowie verschiedenen Angeboten konkurrierender Hersteller im absolut akzeptablen Bereich. Sollte mal was nicht so laufen wie gewünscht, bietet iRobot inzwischen auch einen deutschsprachigen Kundendienst an, zudem lassen sich Ersatzteile zu vernünftigen Preisen online beziehen und problemlos selbst tauschen.
Weitere Infos gibt es hier bei iRobot, dort lässt sich der Sauger auch mit 30-Tage-Geld-zurück-Garantie ordern. Bei Amazon finden sich alle aktuellen Modelle des Roomba ein ganzes Stück unter der Preisempfehlung des Herstellers.