Greenpeace aktualisiert den „Guide to Greener Electronics“ – Apple verbessert sich von Platz 8 auf Platz 4
Die weltweit agierende Umweltschutz-Organisation Greenpeace hat ihr Ranking „Guide to Greener Electronics“ den Entwicklungen des letzten Jahres angepasst. Die 2006 eingeführte Rangliste bewertet die größten Elektronikkonzerne nach der Umweltbelastung durch ihre Produktion und Produkte. Die Bewertungen der Firmen findet nach einer Mängelliste statt, die eine Vielzahl von Punkten, wie verwendete Chemikalien und Schadstoffemissionen, aber ebenso die Langlebigkeit der Produkte, umfasst.
Besonders verbessert haben sich über das letzte Jahr die Firmen Dell, Lenovo und Apple. Ebenso hat HP einen Platz gewonnen und konnte Nokia vom Thron für das grünste Unternehmen stoßen. Das finnische Unternehmen reiht sich nun zwischen Dell und Apple auf Platz 3 ein. Schlusslicht bildet auf Platz 15 der Blackberry-Hersteller RIM.
Neben der hohen Energieeffizienz ihrer Produkte, wurde Apple dafür gelobt, dass sie als bisher einziger der gelisteten Konzerne komplett auf den Einsatz von PVC und bromierten Flammschutzmitteln verzichten. Hier hat die Konkurrenz noch einiges aufzuholen.
Viele Punkte verliert der Konzern aus Cupertino jedoch bei dem „Grundsatz der Befürwortung sauberer Energien“. Hierzu konnte Greenpeace keine Informationen finden, weshalb entsprechend null Punkte verteilt wurden. Gleiches gilt bei der Verwertung recycelter Kunststoffe. Auch bei Apples Emission von Treibhausgasen kritisierte Greenpeace unzureichende Informationen durch das kalifornische Unternehmen, was zu schlechten Ergebnissen führte. Zwar möchte Apple seine Treibhausgas-Emissionen möglichst gering halten, sagt aber nicht in welchem Umfang, weshalb es von Greenpeace auch hier schlechte Noten hagelt. Ein wenig mehr Transparenz könnte Apple also scheinbar nicht schaden.
Allerdings solltet ihr beim Lesen des Guide im Hinterkopf behalten, dass es sich nicht um eine wissenschaftlich fundierte Ökobilanz der Konzerne handelt. Die Fakten die Greenpeace nennt bestehen aus Selbstauskünften der Firmen, die nur in wenigen Fällen von Dritten überprüft wurden. Weiterhin verteilt Greenpeace auch Punkte für die Ankündigungen von Änderungen und Verbesserungen. Hat ein Konzern seine Ankündigungen nicht umgesetzt macht sich dies also erst nach der nächsten Aktualisierung im Guide bemerkbar.
Dennoch finden wir es gut, dass die Umweltaktivisten von Greenpeace diese Einschätzungen der Konzerne veröffentlichen. Dadurch entsteht weiterer Druck auf die Firmen sich zu bessern, transparenter zu werden und weniger umweltschädlich zu produzieren. Weiterhin hat Greenpeace versprochen, das Ranking von nun an alle sechs Monate zu aktualisieren. Hersteller wie Acer, Dell und Lenovo, die versprochen haben in Zukunft ebenso auf PVC und bromierte Flammschutzmittel zu verzichten, sollten sich also nicht all zu viel Zeit mit der Umsetzung lassen.