Apple reagiert auf offenen Brief
Final Cut Pro lebt: Apple will Expertenrat etablieren
Mitte April haben über 100 Filmschaffende einen offenen Brief an Apple-Chef Tim Cook veröffentlicht und in diesem die Hoffnung formuliert, Apple könnte der Videoschnitt-Applikation Final Cut Pro etwas mehr Aufmerksamkeit als bislang gönnen.
In dem Schreiben haben die unterzeichnenden Kreativen Apple zum einen für die professionelle Anwendung gelobt, zum anderen aber auch ihrem Unmut darüber Luft gemacht, dass Final Cut Pro noch immer viele der schon seit langer Zeit nachgefragten Funktionen vermissen lässt.
Angst vor Apples Desinteresse
Markbeobachter werteten das Schreiben als Wunsch der Kreativ-Industrie an Apple, öffentlich zu bestätigen, dass die hauseigene Videoschnitt-Anwendung langfristig weiterentwickelt werden wird und nicht dem Schicksal der von Apple eingestellten Fotoverwaltung Aperture entgegensteuert. Diese hatte Apple nach zehn Jahren am Markt, im März 2015, ohne großartige Vorankündigung eingestellt.
In einer seltenen Stellungnahme hat Apple nun auf den offenen Brief der Kreativen reagiert und sich für das Feedback der Community bedankt. Man habe bereits Pläne gemacht, um auf wichtige Funktionswünsche einzugehen und zudem drei ehrgeizige Ziele formuliert, die offenbar unterstreichen sollen, dass Apple nach wie vor am Fortbestand der Videoschnitt-Anwendung interessiert ist.
Apple will Expertenrat etablieren
Unter anderem will Apple noch in diesem Sommer einen Expertenrat etablieren, der regelmäßige Konsultationen mit Branchenvertretern ermöglichen soll, die so die Zukunft von Final Cut Pro mit beeinflussen können.
Zudem wird Apple neue Workshops für professioneller Anwender entwickeln und neue Trainingsangebote zur Verfügung stellen, die es Final Cut Pro-Anwendern erlauben wird sich für Workshops zu registrieren, für deren Abschluss offiziell von Apple autorisierte Zertifizierungen bereitgestellt werden.
Kurz: Auch nach über zehn Jahren am Markt wird Final Cut Pro nicht plötzlich in der Versenkung verschwinden. Apple scheint nach wie vor Interesse an einer Weiterentwicklung zu haben.