Festplatten im Dauertest: Hitachi vor Seagate und Western Digital
Auf knapp 35.000 Festplatten hat der Online-Backup-Dienst Backblaze rund 100 Petabyte an Kundendaten in seinen Servern gespeichert (das sind 100 Millionen Gigabyte). Dementsprechend groß ist der Erfahrungsschatz des Unternehmens mit Blick auf die Qualität von Festplatten im Dauerbetrieb. Backblaze teilt dieses Wissen nun per Blogeintrag mit interessierten Nutzern.
Wer traditionell auf die Hersteller Seagate oder Western Digital setzt, wird darüber überrascht sein, dass die beiden Unternehmen sich hinter Hitachi mit den Plätzen 2 und 3 begnügen müssen. Die Festplatten des japanischen Elektrokonzerns zeigen durch die Bank gute Werte, während Seagate insbesondere bei Festplatten mit 3 und weniger Terabyte und WD vor allem bei den 3-TB-Laufwerken deutlich höhere Ausfallquoten verzeichnet.
Aber egal ob 1 oder 15 Prozent Ausfallquote, die Statistik sollte euch dringend daran erinnern, dass regelmäßige Datensicherungen unerlässlich sind. Der Kaufpreis für eine neue Festplatte ist in der Regel zu verschmerzen, der Verlust wichtiger Daten fällt dagegen meist viel stärker ins Gewicht.
Lohnt sich der Kauf von Enterprise-Platten?
Backblaze beantwortet im Weiteren auch die Frage, ob es sinnvoll ist, sogenannte „Enterprise-Festplatten“ zu kaufen. Diese für intensive Nutzung im Unternehmensbereich angebotenen Laufwerke kosten in der Regel doppelt oder dreimal so viel wie eine Standardfestplatte, müssen also deutlich länger laufen, um die Anschaffung zu rechtfertigen. Eine 3TB-Seagate-Enterprise-Platte liegt beispielsweise bei etwa 230 Euro, die normale Barracuda gibt es mit dieser Kapazität schon für 100 Euro. Zumal auch die Enterprise-Festplatten nicht zu 100 Prozent zuverlässig laufen dürften, lohnt sich die Anschaffung rechnerisch erst nach rund 10 Jahren und damit einer für Festplatten eher außergewöhnlichen Laufzeit.
Die Erfahrungen von Backblaze dürften insbesondere für jene Leser interessant sein, die zuhause ein NAS-System betreiben. Allerdings solltet ihr bei der Auswahl der dafür verwendeten Platten stets auch die von den Herstellern angebotenen Zeritizierungslisten berücksichtigen (hier z.B. die von Synology und QNAP).