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Andere Abgaben als "Ersatz"

EU-Digitalsteuer soll offenbar doch nicht kommen

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34 Kommentare 34

Die Europäische Kommission will offenbar auf die Einführung einer Digitalsteuer für große Technologiekonzerne verzichten. Dies geht aus einem internen Papier hervor, das das Magazin Politico einsehen konnte. Stattdessen sollen andere Einnahmequellen erschlossen werden, darunter eine neue Steuer, die allgemein für umsatzstarke Unternehmen gilt.

Die ursprünglich von der EU geplante Digitalabgabe für große Technologiekonzerne wie Apple und Meta steht demzufolge nicht mehr auf dem Plan. Allerdings dürften die beiden Unternehmen auch von der neu angedachten Regelung erfasst werden. Vermutlich allerdings in geringerem Umfang, dafür fallen die zusätzlichen Abgaben wohl künftig deutlich mehr Unternehmen insgesamt an.

Geld Und Boerse Pexels

Erfolg für Donald Trump

Die Entscheidung markiert dennoch eine Kehrtwende in der europäischen Steuerpolitik. Bislang hatten die Verantwortlichen konsequent daran festgehalten, dass die Besteuerung unter anderem auch nötig sei, um die in den Corona-Jahren aufgenommenen gemeinsamen Schulden zu tilgen.

Wenn sich der Sachverhalt so bestätigt, lässt sich wohl kaum abstreiten, dass die derzeit laufenden Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit den USA massiven Einfluss auf diese Entscheidung genommen haben. Der US-Präsident Donald Trump hat mehrfach Strafzölle für Länder angekündigt, die digitale Konzerne besteuern. Trump dürfte eine solche Entwicklung als Erfolg für seine von Drohungen und unkalkulierbaren Entscheidungen geprägte Politik verbuchen.

Neuer Steuermix statt Digitalsteuer

Die EU will die wegfallenden Einnahmen offenbar durch einen neuen Steuermix ausgleichen. Neben der bereits angesprochenen Zusatzbesteuerung großer Unternehmen – hier sollen alle Unternehmen mit einem Umsatz über 50 Millionen Euro innerhalb der EU betroffen sein – sind offenbar auch eine Abgabe auf Elektroschrott und eine EU-Steuer auf Tabakprodukte geplant. Insgesamt wolle man auf diesem Weg Einnahmen von 25 bis 30 Milliarden Euro pro Jahr generieren.

Der entsprechende Haushaltsvorschlag soll am morgigen Mittwoch offiziell vorgestellt werden.

15. Juli 2025 um 07:46 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    34 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Die beste Ideen von den besten Politikern, sind noch mehr Steuern.
    Davon haben wir grundsätzlich zu wenig.

    • Die Frage ist immer WER besteuert wird. Ich denke in dien Fällen trifft es durchaus die richtigen !
      Persönlich finde ich sehr schade das keine Digitalsteuer kommt. Apple & Co. verdienen mit ihren digitalen Diensten Milliarden.

      • Korrekt!!

      • Ja. Keine Angst. Wenn der Vollpfosten erstmal weg ist, kann die EU immernoch die Steuer wieder auf den Tisch bringen. ;-)

      • Wer besteuert wird? Die Bürger der EU. Oder was meinst du wer die Steuern am Ende zahlt?

        Ein weitsichtiger Blick wäre durchaus angebracht.

      • In den Fällen wird es die Bürger treffen denn die angedachte Steuer für „umsatzstarke“ Unternehmen wird als Umsatzsteuer dann folglich einfach die Mehrwertsteuer erhöhen…

      • Es wäre doch ganz einfach, versteuert werden muss dort, wo das Geld erwirtschaftet wurde. Keine billo holding in Irland oder Luxemburg, die als Steuervermeidungsmechanismus fungiert…

        sonst könnte ich ja auch sagen, ich wohne in Oregon und zahle keine sales taxes. :-)

  • Na, wer hätte gedacht, dass EU-Steuerpläne plötzlich verschwinden? Da hat die Lobby wohl wieder effizienter gearbeitet als jede Kommission.

  • Am Ende bezahlt es doch sowieso der Konsument. Die Konzerne lassen sich doch nicht die Butter vom Brot nehmen.
    Tabaksteuer finde ich aber super. Tabak ist immer noch viel zu billig.

    • Elektronische Devices haben aber auch ein großes Suchtpotenzial und können Erkrankungen auslösen. Auch kann mit solchen Devices anderen – z.B. psychische – Schäden zugefügt werden. Warum löst das bei dir keine „Fürsorge“ für die Betroffenen aus?

      • Das liegt evtl daran, dass gesamtgesellschaftlich betrachtet die Vorteile von Digitalisierung und Zugang zum Internet überwiegt. Gefahren gehen ja von vielen Dingen der Moderne aus.
        Dass Alkohol und Zigaretten keinen gesellschaftlichen Nutzen haben, sondern faktisch nur Nachteile, darüber müssen wir uns glaube ich nicht streiten, oder?

      • Gesellschaftlich haben die schon Nutzen ;-) – Entlastung der Rentenkasse , Tabaksteuer und Mehrwertsteuer leistet einen nicht unwesentlichen Teil an den Einnahmen und der muss auch erstmal kompensiert werden …..

        Diese Diskussion was gesellschaftlichen Nutzen bringt ist schwierig – dann fallen Alkohol, Zucker , Fett und skifahren weg ;-)

  • Tax the rich.

    Was soll bitte das Ganze?! Ständige Hetze gegen die, die am wenigsten bekommen, Bürgergeld-Empfänger, Teilzeitler, Aufstocker, viele Rentnerinnen, die Kinder und Familie betreut haben und Asylsuchende.

    Besteuert endlich diejenigen, die Geld haben und nicht die, die jeden Euro umdrehen müssen.
    Verdammte hyperkapitalistische Scheisswelt!

    Einfach mal Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und Digitalsteuer einführen.
    Wollen wir uns weiterhin die Steuergesetze von den reichsten der Reichen aufdrängen lassen?!

    Wir benötigen in spätestens 10 Jahren ohnehin ein bedingungsloses Grundeinkommen, da die KI viele Jobs kosten wird.
    Jetzt die Weichen dazu stellen und nicht darauf warten, dass der Großteil der Bürger verarmt!
    Peinliches rechtes Politiker-Pack

    • Typisch Neidkultur! Immer den anderen was wegnehmen! Sozialismus hat noch nie zu etwas anderem als zu Armut und Hungersnöten für alle, bis auf die Regierenden geführt!

      Anstatt zu fordern, das man die Situation der Menschen mit niedrigem Einkommen und Rentner verbessert, Beispielweise durch Steuersenkungen, illegale Personen, welche kein Anrecht auf Asyl haben, sofort wieder abschiebt, dann hätten wir auch mehr für die wirklich bedürftigen übrig.

      Aber es ist immer am einfachsten, demjenigen der Arbeitet und Geld verdient, etwas wegzunehmen. Aber das führt halt immer zu Armut für alle!

      • Entspann dich, die überall geforderte Umverteilung betrifft dich mit Sicherheit nicht. Es geht hier um Menschen die so viel Geld haben, dass sie nicht arbeiten müssen und in der Regel nicht für ihr Geld gearbeitet haben sondern Erben sind.

      • Ich kann es dir mit Buntstiften erklären.

        Da sind 10 Menschen und ein Brot.
        9 Menschen bekommen eine Scheibe und einer bekommt den Rest. Der Eine isst zwei Scheiben, ist satt und friert den Rest ein.
        Am nächsten Tag gibt es wieder ein Brot und wieder wird das Brot gleich verteilt. Der Rest landet wieder im Gefrierschrank.
        So läuft das nun jeden Tag.
        Nun kommen zwei Neue dazu.
        Die sollen auch Brot kriegen. Also müssen die 9 etwas von ihrer Scheibe abgeben und der Eine isst jeden Tag zwei Scheiben und friert den Rest ein.
        Das finden die 9 ungerecht und schimpfen auf die zwei Neuen…

        Der Eine hat aber inzwischen so viel Brot, dass alle anderen auch jeden Tag zwei Scheiben essen könnten und er könnte immer noch haufenweise Brot einfrieren, welches er niemals essen kann.
        Stattdessen unterstützt er die anderen 9 in ihrem Hass auf die zwei Neuen.

      • Da kann ich auch mit einem anderen Gleichnis kommen …. gib ihnen Fische oder gib ihnen eine Angel … man kann nicht immer denen weg nehmen die die Fische haben denn irgendwann sehen die keinen Sinn mehr darin Fische für andere zu fangen – ergo – alle warten auf die Verteilung der Fische und keiner fängt mehr .

      • Hase, sie fangen keine Fische. Sie lassen andere die Fische für sich fangen. Und geben denen dafür etwas Fisch ab. Sie besitzen und verteilen nur die Angeln und Netze.

      • Und die Angeln und die Netze kamen aus dem nichts ?

        Die Logik ist genauso falsch in meinen Augen – die läuft nämlich genau darauf hinaus – jeder sollte bitte nichts mehr machen und sich auf die verlassen die noch Angeln und Netze haben . Momentan scheint ja der Trend in Deutschland zu sein dass jeder fordert – zu wenig verdient – alle sich ungerecht behandelt fühlen und die die Arbeiten ungefragt belastet werden im Kontext der Solidarität….

      • Ja, wenn man bedenkt, dass sich der Besitz meist aus Erbe begründet, kam es so gesehen aus dem nichts.
        Die Fische sollen doch einfach nur gerechter verteilt werden.
        Was denkst du, wie es zum Beispiel ohne Gewerkschaften aussehen würde? Dann gäbe es genau so viel Fisch, dass du morgen noch gerade so viel Kraft hast, wieder Fische fangen zu können.

        Es gibt keinen sinnvollen Grund für diese Gier.
        Niemand braucht eine Milliarde Euro oder Dollar auf dem Konto.
        Es ist genug für alle da, aber ein paar wenige haben extrem viel mehr als der Rest, ohne dass es ihr Leben noch verbessern könnte. Oder meinst du mit einer Milliarde geht es dir schlechter als mit zwei?

      • „Aber es ist immer am einfachsten, demjenigen der Arbeitet und Geld verdient, etwas wegzunehmen.“

        Es geht aber nicht um Menschen, die arbeiten!

        Es geht um a) Unternehmen, die hier kaum Steuern bezahlen und b) um Menschen, die lediglich ihr Kapital arbeiten lassen und durch „Steueroptimierung“ ebenfalls kaum Steuern zahlen.

      • Ich verstehe was du sagen möchtest . Ich stimme dir auch in einigen Punkten zu. Zum Beispiel mit dem ab wieviel brauchst du nicht noch mehr. Aber … hier geht es um Steuern ! Dass Unternehmen vernünftig besteuert werden müssen – da bin ich noch dabei . Aber um deine Argumentation aufzugreifen – der Staat erhebt Steuern und hat eine Billion davon . Und keinem geht es wesentlich besser! Die Eu wird bezahlt aus Steuern und keinem geht es dadurch wesentlich besser. Es wird nur noch weg genommen und umverteilt . Der Mittelstand leidet – und die Unterschicht hat trotzdem angeblich zu wenig . Es liegt am Ende nicht daran ob ich Erben komplett enterbe über die Steuer, ob ich Unternehmen noch mehr besteuere – es wird dadurch keinem besser gehen . Es verschiebt sich nur alles . Aber das Thema muss man echt bei ner Cola diskutieren … :-)

      • Beachtimer, klar, die Verwendung der Steuern ist natürlich ein nicht weniger wichtiges Thema. Beides ist getrennt voneinander zu betrachten und dringend zu überprüfen:

        a) Was wollen wir finanzieren?
        b) Wie wollen wir das finanzieren?

        In diesem Fall geht’s nur um b) da die Schulden schon längst gemacht wurden und es nun irgendjemand bezahlen soll… eigentlich hätte man das vorher klären müssen aber hey, ob es sinnvoll, effektiv, effizient und fair ist, interessiert meistens erst einmal gar nicht :-(

    • Gute Idee. Und zusätzlich verbieten wir – damit die Geldumverteilung für die Verarmten auch sprudeln – den Reichen das Land zu verlassen. Z.B. mittels einer Mauer. Warum ist nur noch niemand auf so eine Idee gekommen…

      • Blick in die USA.
        Steuern an die Staatsbürgerschaft koppeln.
        Spart man im Ausland Steuern, dann zahlt man die gesparte Differenz ans Heimatland.
        Steuerflucht erledigt.

  • Die reichen Firmen holen sich dann die Steuer in Form von Preisanpassungen sowieso wieder bei uns zurück. Leittragende sind immer die Konsumenten.

  • Was hier voll vergessen wir – ZAHLEN TUN ES IMMER DIE ENDVERBRAUCHER!
    Diese GIERIGE GELDVERNICHTENDE EU gehört mit einen Schlag aufgelöst. Besser für den Bürger wurde mit der EU nichts ganz im Gegenteil!

  • Mein Vorschlag: wie wäre eine Finanztransaktionssteuer?

    Um es ganz einfach zu machen: pro Überweisung, egal von wem, fällt 0,5% Steuer an.

    Etwas komplizierter und zielgerichteter: eine Finanzumsatzsteuer, die auf den Handel von Wertpapieren und Derivaten erhoben wird. Hier würde schon ein Satz von 0,1% (oder gar nur 0,01%) zu massiven Einnahmen führen und die EU hätte auch das Recht dazu, denn sie hat den grenzüberschreitenden Handel mit Wertpapieren erst möglich gemacht.

    Schätzungen rechnen bei einem Steuersatz von nur 0,05 Prozent übrigens mit Einnahmen von mehreren Milliarden Euro, nur für Deutschland. Auf EU-Ebene wäre das schon ein sehr relevanter Batzen…

  • Schön vor Trump den Bückling gemacht, der dafür der EU 30% Steuern aufdrücken will.
    Da wo das Geld verdient wird muss es auch versteuert werden, heißt schon mal alle Schlupflöcher für Apple und Co. sofort schließen. Und wenn es dann für den Konsumenten zu teuer wird, hatte er eh nie genug Geld sich diese Geräte zu kaufen.

  • Egal wie man es letztendlich nennt: vielleicht sollten erstmal die innerhalb der EU unterschiedlichen Besteuerungen entweder angeglichen werden oder zumindest Steuern dort abgeführt werden wo der Umsatz erwirtschaftet wurde und nicht über Briefkasten-Holdings etc. Schlupflöcher ermöglicht werden. Solange diese Wege existieren, gibt es auch immer genügend Wege die wie auch immer neu genannte Steuer möglichst effektiv zu umgehen. Und die damit betrauten Anwälte sind in der Regel auch die in ihrem Job besseren Leute als, diejenigen die sich Gedanken über neue Steuern machen…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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