Raspberry Pi als Multiroom-Empfänger?
Entwickler wollen Apples AirPlay-2-Code offenlegen
Apple hält seine AirPlay-Technologie streng unter Verschluss. Hersteller, die ihre Geräte mit AirPlay kompatibel machen wollen, müssen Lizenzgebühren entrichten und das abgeschottete System macht die Entwicklung von freien Software-Komponenten unmöglich. Nachdem es bereits seit Jahren Hacks für AirPlay 1 gibt, wackelt nun offenbar auch Apples streng gehüteter Code für AirPlay 2. Eine Gruppe unabhängiger Entwickler will das proprietäre Protokoll nun geknackt haben.
Allerdings steht der große Durchbruch noch aus. Den Entwicklern zufolge wurde zunächst nur die Basis dafür geschaffen, freie AirPlay-2-Anwendungen zu programmieren. Es seien jedoch noch etliche unbeantwortete Fragen und Probleme zu lösen, bevor sich ihre Arbeit in der Praxis beweisen kann. Man wolle interessierte Entwickler-Kollegen aber schnellstmöglich mit weiterführenden Informationen versorgen.
Zumindest ein Achtungserfolg ist den Entwicklern bereits sicher. Ob aus deren Arbeit aber tatsächlich produktive Werkzeuge aus der freien Entwicklergemeinde resultieren, bleibt abzuwarten. Nicht zuletzt dürfte Apple ein gesteigertes Interesse daran haben, den AirPlay-2-Deckel geschlossen zu halten. Die Technologie ist anders als AirPlay 1 weitaus tiefer in die Betriebssysteme und zudem in HomeKit integriert, sodass Apple wohl allein aus Sicherheitsbestrebungen heraus ein starkes Engagement an den Tag legen wird, die Freiheitsbestrebungen der unabhängigen Entwickler in Zaum zu halten.
AirPort 1 wurde bereits 2011 geknackt. Die Offenlegung des Protokolls brachte eine Reihe von inoffiziellen Nutzungsmöglichkeiten hervor, darunter einen Raspberry Pi als AirPlay-Empfänger zu konfigurieren oder auch AirPlay-Audio auf einem Windows-PC abzuspielen.