Doch die neuen verdienen auch Kritik
Echo Show 8 und 11 angeschaut: Fortschritt bei Design und Audio
Mit dem Echo Show 8 und dem Echo Show 11 hat Amazon in diesem Monat zwei neue smarte Displays am Markt positioniert, die in Deutschland zu Preisen von 199,99 Euro und 239,99 Euro (-20 Euro während der Black-Fiday-Woche) erhältlich sind. Beide Modelle wurden hinsichtlich Hardware, Bedienung und Smart-Home-Funktionalität überarbeitet.
Obendrauf gibt es ein komplett neues Betriebssystem, das neue Bedienoberflächen für die Geräteverwaltung und die Video-Wiedergabe anbietet.
Weniger Rahmen, mehr Reaktion
Das überarbeitete Hardware-Design ist dabei die wohl auffälligste Neuerung. Echo Show 8 und Echo Show 11 setzen auf deutlich reduzierte Displayränder, eine klarere Linienführung sowie einen runden Lautsprecherfuß, der die Geräte weniger klobig wirken lässt.
Dünnes Display, textile Oberfläche, passendes Kabel: Die neuen Echo Show machen eine gute Figur
Die Touchscreens beider Geräte reagieren nun schneller und präziser. Der Echo Show 11 bietet mit einem 11,95-Zoll-Display (1920 x 1200 Pixel) mehr Fläche und eine höhere Auflösung als das 8,7-Zoll-HD-Panel (1340 x 800 Pixel) des Echo Show 8. Besonders bei der Nutzung von Videoanwendungen oder für multimediale Kalenderansichten wirkt der größere Bildschirm im Alltag vorteilhaft. Beim Abtauchen in die Einstellungen bekommt man sogar das Gefühl, diese wurden speziell für die Anzeige auf dem größeren Modell hin optimiert.
Performance und Sensorik
Beide Modelle werden vom neuen AZ3 Pro-Prozessor angetrieben, der zusammen mit einem KI-Beschleuniger für spürbar höhere Geschwindigkeit bei der Spracherkennung, der Oberflächennavigation und der Routinen-Ausführung sorgt. Auch die verbauten Sensoren wurden erweitert.
Der „Adaptive Übergang“ ist nicht neu, funktioniert aber deutlich besser als beim Vorgänger
Neu ist unter anderem die sogenannte Omnisense-Technologie, die Daten von WLAN-Radar, Ultraschall, Kamera und Temperatursensoren kombiniert. So kann Alexa auf Kontextveränderungen besser reagieren, etwa bei An- oder Abwesenheit im Raum oder bei sich ändernden Lichtverhältnissen.
Kräftiger Klang trotz Kompaktbauweise
Akustisch zeigen sich beide Geräte ebenfalls deutlich verbessert. Echo Show 8 und Echo Show 11 teilen sich die gleiche Audio-Architektur: zwei Breitbandlautsprecher sowie ein 2,8-Zoll-Woofer sorgen für ein raumfüllendes Klangbild. Im Alltag ist ein klarer Unterschied zu den Vorgängergeräten hörbar. Die Bässe sind deutlich präsenter, der Klang bleibt auch bei hohen Lautstärken ausgewogen. Der Echo Show 11 kann vor allem in größeren Räumen seine Vorteile ausspielen.
Perfektes Spotify-Display: So nutzen wir den Echo Show am häufigsten
Ohnehin gehört die Anzeige der Spotify-Wiedergabe zu einem unserer präferierten Einsatzzwecke für den Echo Show. Hier sieht man nicht nur schnell was gerade spielt, sondern kann ausgewählte Songs auch überspringen, ähnliche auswählen und die zugehörigen Cover-Grafiken genießen. Die Wiedergabe auf dem Show lässt sich zudem direkt über die Spotify-App anstoßen.
Weniger Kamera-Kontrolle, mehr Rechenleistung
Ein Punkt der Kritik ist jedoch das Wegfallen der physischen Kameraklappe. Zwar lässt sich die Kamera über einen Mute-Knopf oder softwareseitig deaktivieren, doch eine mechanische Abdeckung bot bislang ein höheres Maß an gefühlt physischer Kontrolle. Beide Modelle bieten eine 13-Megapixel-Kamera mit automatischer Bildanpassung für Videoanrufe.
Die Widget-Auswahl ist derzeit noch sehr überschaubar
Amazon hat hier Apples Centerstage-Option nachgebaut, die versucht das eigene Gesicht bei Videoanrufen im Bild zu zentrieren. Eine Neuerung die sehr positiv ausfällt. Kleinere Kamers-Spielereien wie der Photo Booth sind bei den neuen Geräten jedoch nicht mehr vorhanden.
Alexa+, Routinen und Steuerung
Auf der Softwareseite fällt vor allem die Vorbereitung auf Alexa+ auf. Der neue KI-basierte Dienst ist in Deutschland noch nicht aktiv, wird aber in beiden Modellen bereits technisch unterstützt. Alexa reagiert kontextbezogener, erlaubt Folgefragen ohne Aktivierungswort und fühlt sich flüssiger und natürlicher an.
Von oben nach unten Wischen: Die Geräte-Einstellungen sind jederzeit verfügbar
Auch visuelle Elemente wie die Geräteeinstellungen, das überarbeitete Kalender-Widget oder die neue Smart-Home-Steuerung wirken strukturierter und moderner. Das Gerät erkennt über die Sensorik beispielsweise, ob sich jemand im Raum befindet, und kann darauf basierend automatische Routinen auslösen oder Informationen anzeigen. Da wir unser Smart Home-Setup jedoch voll und ganz auf Apple Home zugeschnitten haben, müssen wir uns erst noch mit der Alexa-Steuerung anfreunden. Zwar gibt es immer mehr Endgeräte sich die sowohl über Alexe als auch über Apples Smart-Home-Lösung steuern lassen, ehe wir die Geräte jedoch auch über beide Plattformen identisch Routiniert bedienen, werden noch ein paar Monate verstreichen müssen.
Smart-Home-Integration und App-Lücken
Vorbereitet ist schon alles: Die beiden Geräte dienen als vollwertige Smart-Home-Zentralen mit Unterstützung für Matter, Thread und Zigbee. Gerade im Zusammenspiel mit Amazon-Ring-Produkten wie Kameras oder Video-Türklingeln ergibt sich ein nahtloses Erlebnis, etwa durch Multi-View-Funktionen direkt auf dem Display. Die neuen Sensoren tragen dazu bei, dass die Geräte präziser auf Bewegungen oder Temperaturveränderungen reagieren können. Die Smart-Home-Oberfläche wurde überarbeitet, bleibt aber in der Nutzung der Widgets eingeschränkt.
Eigentlich ein hervorragender Mini-Fernseher, viele Inhalte sind jedoch nur im Browser verfügbar
Auch das App-Ökosystem zeigt sich weiterhin proprietär: Nur Prime Video ist nativ eingebunden, Dienste wie YouTube oder TikTok lassen sich nur über den integrierten Browser nutzen. Netflix fehlt bislang komplett. Für die freien Sender der Öffentlich-Rechtlichen haben wir uns eine eigenen Webseite erstellt, die ein schnelles Zapping zwischen den Sendern möglich macht.
Werbung und ständige Animationen
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Werbung auf dem Sperrbildschirm. Noch sehen wir zwar keine Reklame, Amazon hat in den Vereinigten Staaten jedoch schon bestätigt, dass auch die neuen Modelle vollflächige Anzeigen darstellen können. Das steht in Kontrast zur ansonsten hochwertigen Produktpräsentation und wird von vielen Nutzern als störend empfunden. Auch dass der verstellbare Standfuß separat erworben werden muss, obwohl er funktional sinnvoll ist, führt zu Kritik.
Gewöhnungsbedürftig: Das Display ändert sich alle 20 Sekunden, auch wenn keine neuen Inhalte angezeigt werden
Uns stört zudem die Tatsache, dass es keine Möglichkeit gibt den Echo Show ohne Display-Animationen zu nutzen. Selbst wenn man alle Info-Kategorien deaktiviert, alle Widgets ausschaltet, sich für simple Farben statt der knalligen Hintergrundbilder entscheidet, wechselt der Echo Show alle 20 Sekunden seinen Look und fängt so immer wieder den Blick ein, obwohl keine relevanten Neuigkeiten angezeigt werden. Eine etwas ruhigerer Modus würde uns hier an entspannten Wochenende deutlich angenehmer abholen. Spotify, die einfache Video-Telefonie und die schnelle Alexa-Nutzung jedoch machen auf dem großen 11-Zoll-Display um so mehr Spass.
Der Vorgänger (links) zeigt bereits Reklame, die neuen verzichten (noch) auf die Vollbild-Banner
Echo Show 8 und Echo Show 11 zeigen eine deutliche Weiterentwicklung in Design, Hardware und Funktionalität. Besonders die verbesserte Audioleistung und die Reaktionsgeschwindigkeit in der Bedienung unterstreichen die neue Ausrichtung der Echo-Produktlinie hin zu einem Ambient-Computing-Ansatz, der hierzulande nur noch auf Alexa+ wartet. Dennoch bleiben Limitierungen beim App-Zugang, dem Kamerasystem und der Werbepolitik bestehen, die vor einem spontanen Kauf zögern lassen.








Auf gar keinen Fall sollte man sich das kaufen, die Werbung ist sehr penetrant und lästig und nicht zu vermeiden. Eine Frechheit, dafür Geld zu verlangen.
Ohne dem Risiko, Werbung ansehen zu müssen, hätte ich den Show 11 bereits bestellt.
Dito. Leider ein absolutes KO-Kriterium. Für eine Werbegerät müsste der Preis mehr als halbiert sein.
Ich nutze die Geräte selbst und die Hardware hat mich von Anfang an überzeugt. Das Problem liegt für mich in den fehlenden Einstellungen. Ich kann nicht festlegen, was genau auf der Startseite angezeigt wird. Eigene Widgets lassen sich nicht erstellen und eine frei wählbare Standardansicht gibt es ebenfalls nicht. Stattdessen bleibt nur die Smart Home Steuerung als feste Startansicht. Wenn Amazon hier mehr Optionen anbieten würde, wären die Geräte aus meiner Sicht kaum zu schlagen. Im aktuellen Zustand bin ich jedoch komplett davon abhängig, was Amazon im Laufe der Zeit ergänzt.
Wenn die Geräte mal von ihrem OS befreit werden und Alternativen möglich sind, bin ich dabei ;-)
Brillantes HD-Display, damit sie unsere Werbung noch besser sehen können.
Der Punkt fehlt in der Produktbeschreibung…
Habe ich es nicht gelesen oder unterstützten diese Geräte nicht den Betrieb als FireTV wie der Echo Show 15? Falls nicht, wäre sie für meine Zwecke vollkommen nutzlos. Denn damit lassen sich auch mehr Video Apps abspielen. Gerade beim Echo Show 11 aus meiner Sicht ein sinnvoller use-case.