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199 Euro UVP

beyerdynamic Aventho 100: On-Ear-Kopfhörer mit Retro-Charme im Test

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Mit den kabellosen On-Ear Kopfhörern Aventho 100 haben die Akkustikspezialisten von beyerdynamic in Heilbronn letzten Monat einen würdigen Nachfolger für ihre 8 Jahre alten Aventho Wireless vorgestellt.

Das kompakte Headset setzt die zeitlose Optik der Aventho Reihe fort und überzeugt äußerlich mit stilvollem Retro Charme. Allerdings sind Kopfhörer bzw. Headsets natürlich nicht nur ein optisches Lifestyleprodukt, sondern sollten auch durch ihren Klang überzeugen. Doch betrachten wir zuerst die lange Liste der technischen Daten.

Beyerdynamic Aventho 100 Brown

Trotz der kleinen Bauform setzt der Aventho 100 auf große 45 mm Treiber mit einem langen Frequenzgang von 20 bis 22.000 Hz. Selbstverständlich ist auch eine aktive Geräuschunterdrückung samt Transparenzmodus mit an Bord. Und obgleich des relativ geringen Gewichts von 220 Gramm erreicht er eine Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden mit und sogar bis zu 60 Stunden ohne ANC.

Die drahtlose Kommunikation erfolgt über Bluetooth 5.4 – inklusive Google Fast Pair, was für Mac und iPhone Nutzer jedoch weniger eine Rolle spielt. Doch keine Sorge, das Headset verbindet sich auch mit eurem iPhone schnell und zuverlässig. Auch bei den Audio-Codecs gibt es eine Einschränkung eher theoretischer Natur, da zwar auch aptX Lossless und aptX Adaptive unterstützt werden, euer iPhone aber von den unterstützen Codecs nur AAC und SBC nutzen kann. Abseits des Datenblattes ergibt es sich bei den getestetem Gerät in der Praxis unserer Ansicht nach dadurch allerdings kein wirklich hörbarer Nachteil.

Beyerdynamic Aventho 100 Verpackungsinhalt

Geladen wird das Headset über USB-C, ein USB-A auf USB-C Kabel liegt im Lieferumfang bei. (Ja, abseits des Apple Universums ist USB-A offenbar nicht tot zu kriegen). Tatsächlich lässt sich das Headset über den USB-C Port lediglich laden, eine Audioübertragung ist nicht möglich. Wenn ihr das Headset kabelgebunden nutzen wollt müsst ihr auf den 3,5 mm Klinkenanschluss zurückgreifen. Auch hierfür wurde ein entsprechendes Kabel beigelegt. Ebenso wie ein Stoffbeutelchen aus Mikrofaser, in dem ihr Headset und Zubehör verstauen könnt.

Hochwertige Verarbeitung

Bevor wir uns endlich dem Klang zuwenden noch ein letzter Blick aufs Äußere. Der Aventho 100 ist in schwarz, braun und cremefarben erhältlich und macht einen sehr wertigen Eindruck. Diese Ansicht teilt offenkundig auch das Komitee des begehrten Red Dot Design Awards, die das Headset entsprechend ausgezeichnet haben. Neben der ansprechenden Optik überzeugen aber auch die gewählten Materialien.

Aventho 100 Reddot

Die Gelenke an den Ohrmuscheln wirken zwar filigran, sind aber aus stabilem Aluminium gefertigt und entsprechend widerstandsfähig. Das Kopfband und die Ohrmuscheln sind mit weichem Memory Foam gepolstert, wodurch sie sich sehr gut an jede Kopf- und Ohrform anpassen. Und sollte das Kunstleder der Ohrpolster doch irgendwann einmal nachgeben, lassen sie sich dank Bajonettverschluss spielend leicht austauschen.

Neben dem An- und Ausschalter, über den ihr durch kurzes Klicken auch die ANC Modi wechseln könnt, befinden sich noch eine Lauter-, Leiser und Multifunktionstaste. Letztere lässt sich über die aufgeräumte beyerdynamik App konfigurieren. In dieser findet ihr auch die Konfigurationsmöglichkeiten für die Geräuschunterdrückung und einen Equalizer.

Beyerdynamic Aventho 100 Bedienelemente

Als einziges Manko in der Bedienung würden wir die fehlende Trageerkennenung benennen. Also die fehlende Möglichkeit die Musik automatisch pausieren zu lassen, wenn ihr das Headset abnehmt. Die Pausetaste ist zwar beim Abnehmen leicht zu ertasten und schnell gedrückt, dennoch wäre eine solche Funktion zumindest als optionales Gimmick nett gewesen.

Überzeugendes Klangerlebnis

Doch kommen wir endlich zum Wesentlichen, dem Klang des Headsets. On-Ear Kopfhörer tendieren dazu etwas leiser und schwachbrüstiger zu klingen als Over-Ear Kopfhörer. Mit seinen großen 45 mm Treiber erzeuget der Aventho 100 unserem subjektiven Empfinden nach dennoch ein voluminöses Klangbild und weist gleichzeitig ein schnelles Ansprechverhalten auf. Auch die maximale Lautstärke fällt ordentlich aus und die Kopfhörer verzerren auch dann nicht, wenn ihr sie voll aussteuert. Allerdings ist das Headset im Werkszustand nicht ganz neutral, sondern verstärkt etwas die Bässe und ebenso leicht den Hochtonbereich.

Beyerdynamic Aventho 100 Worn

Wir empfanden das im Test aber keinesfalls als störend, von Pop über Rock bis Klassik profitieren die meisten Musikgenre von der durch beyerdynamic gewählten Balance. Der Bass bleibt trocken und ohne großen Nachhall klar definiert. Auch Sprache geben die Lautsprecher sauber wieder und S- und Zischlaute werden trotz des angehobenen Hochtonbereichs nicht zu stark überbetont. Insgesamt schlagen sich die Aventho 100 im Hörtest recht gut.

Wenn ihr ein neutraleres Klangbild bevorzugt bietet der Equalizer direkt eine entsprechende Voreinstellung, die ihr auch noch etwas feinjustieren könnt. Die Aufteilung des Equalizers ist mit nur fünf Fadern für 62, 125, 500, 2000 und 4000 Hz allerdings etwas grob, genügt aber für kleinere Anpassungen. Bedenkt jedoch, dass die On-Ear Kopfhörer nunmal lediglich auf euren Ohren aufliegen und sie nicht fest umschließen. Hier habt ihr also naturgemäß etwas weniger Druck, gerade im Bassbereich. Nehmt ihr den Boost raus wird er entsprechend flach.

Beyerdynamic Aventho 100 App

Etwas schwächer fällt die Bewertung des Mirkofons aus, wobei wir hier aber keine besonders hohen Erwartungen hatten. Denn bedingt durch die Bauart sprecht ihr bei Headsets ohne Mikrofonarm immer an diesem vorbei und nie direkt hinein. Hier sind dem Aventho 100 also schlichtweg physikalische Grenzen gesetzt.

Zumindest erledigt die verbaute Qualcomm cVc Geräuschunterdrückung einen sauberen Dienst und filtert Rauschen und Hintergrundgeräusche recht zuverlässig heraus. Dennoch wirkt unsere Stimme etwas dumpf, bleibt aber stets gut verständlich. Für Telefonie und Videoanrufe erfüllt das Headset aber egal ob im Home-Office oder unterwegs vollkommen seinen Zweck.

Solides ANC

Die aktive Geräuschunterdrückung samt zugehörigen Transparenzmodus verrichten gute Arbeit. Für beide Modi lassen sich jeweils drei Intensitätsstufen auswählen. Während in der ersten Stufe des ANC Modus Hintergrundgeräusche nur leicht gedämpft werden, isoliert euch der Aventho 100 trotz seiner kompakten On-Ear Bauweise in der höchsten Stufe recht effektiv von der Außenwelt. Dennoch fällt das ANC typische Rauschen nur sehr leise aus und verspielt sich sobald ihr Musik oder ein Hörbuch startet.

Der Transparenzmodus ist wie zu erwarten in seiner schwächsten Stufe eher nutzlos. Stufe zwei und drei sorgen aber zuverlässig dafür, dass ihr Bahnansagen nicht überhört und unterwegs auch nicht von vorbeifahrenden Autos überrascht werdet. Da einhergehend sei auch die Funktion Sidetone erwähnt. Diese gibt eure eigene Stimme bei der Telefonie leise über die Kopfhörer wieder. Das fühlt sich etwas natürlicher an, da geschlossene Headsets eure eigene Stimme sonst dämpfen, was irritierend wirken kann.

Mit einer Preisempfehlung von 199 Euro ist der Aventho 100 sicherlich nicht direkt ein Schnäppchen. In Bezug auf Klangqualität und Verarbeitung sehen wir den Preis aber durchaus als gerechtfertigt an. Gerade wenn man sich etwas am spärlich besetzten Markt an On-Ear Headsets umschaut. In dem Segment gibt es generell wenige Alternativen und der Aventho 100 hat hier einen durchaus guten Stand.

Ob ihr On-, In- oder Over-Ear Kopfhörer bevorzugt, müsst ihr jedoch für euch selber entscheiden. Brillenträger sollten daran denken, dass das Tragegefühl von On-Ear Kopfhörer unangenehm sein kann, wenn sie das Ohr zu stark auf die Brillenbügel drücken.

Produkthinweis
beyerdynamic AVENTHO 100 Wireless On-Ear Kopfhörer mit ANC in schwarz- neues Update per App verfügbar 199,00 EUR
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08. Aug. 2025 um 18:55 Uhr von Damien Fehler gefunden?


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  • Ich hatte das größere Schwestermodell, das Over-Ear Headset Aventho 300, vor 2 Wochen bestellt und war furchtbar enttäuscht vom Klang. Solange nur instrumentales zu hören war, war der Klang ordentlich, aber sobald Gesang dazu kam, war das Klangbild einfach nur flach und irgendwie hat etwas gefehlt. Der Equalizer und die übrigen Klangprofile haben leider nicht geholfen. Ich konnte kein Klangbild erzeugen, dass für mich auch nur halbwegs gut geklungen hätte. Das war sehr schade, weil mir der Kopfhörer sonst wirklich gut gefallen hat. Ich habe schon andere Kopfhörer der Marke besessen und bin durchaus eher linear oder neutral abgestimmtes Studio-Equipment gewohnt, aber am Aventho 300 bin ich verzweifelt. Ich habe ihn schweren Herzens am nächsten Tag zurückgeschickt. Ich hoffe der Aventho 100 macht seine Sache besser.
    Ich bin jetzt stattdessen bei Bose gelandet.

    • Kann ich auch bestätigen, der Name beyerdynamic weckt große Erwartungen, und dafür fand ich den Klang von deren Topmodell doch ziemlich enttäuschend. Sehr leblos, wie billig Kopfhörer.
      Kein Wunder, dass die an die Chinesen verramscht werden

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