Neue Digitalplattform bis 2030
ARD: Weniger Social, mehr Mediathek, keine IFA-Teilnahme mehr
Die Landesrundfunkanstalten der ARD werden zukünftig nicht mehr an der Internationalen Funkausstellung in Berlin teilnehmen und haben angekündigt ihr Engagement auf der IFA komplett beenden zu wollen.
IFA 2018 | Bild: DasErste.de
Keine IFA-Teilnahme mehr
Eine folgenschwere Entscheidung, da die ARD in den zurückliegenden Jahren nicht einfach nur auf der IFA vertreten war, sondern auch ein umfangreiches Bühnenprogramm für private Messebesucher angeboten hat.
Neben dem Auftritt prominenter Schauspieler und zahlreicher ARD-Stars aus Spielfilm-, Nachrichten- und Serienangebot, stellt die ARD Autogrammstunden, sorgte in den oft üppigen Messeauftritten für Livemusik und veranstaltete in den vergangenen Jahren auch die sogenannte IFA Club Night.
Damit soll nun Schluss sein. Wie der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow heute bekanntgegeben hat will sich die ARD zwar nicht von allen Messeauftritten zurückziehen (die Präsenz auf der re:publica soll ab dem kommenden Jahr sogar ausgebaut werden) kehrt der Berliner Funkausstellung aber den Rücken.
Auf der re:publica will sich die ARD dann verstärkt dem „digital-affinen Publikum“ widmen und dafür auch neue Dialogformate entwickeln. Das kommende Jahr soll „im Zeichen der Neuorientierung“ stehen.
Weniger Social, mehr Mediathek
Dies drücken auch die Beschlüsse aus, die jetzt bei der Sitzung der ARD-Intendanten in Potsdam beschlossen wurden. Hier wurde sich unter anderem darauf geeinigt, dass die von der ARD betriebenen Social-Media-Accounts reduziert werden sollen.
Gleichzeitig will man Spartenkanäle und Hörfunkangebote zukünftig vor allem digital anbieten und den Ausbau der ARD Mediathek dafür weiter vorantreiben. Schon im laufenden Jahr sollen etwa 150 Millionen Euro des Etats in Richtung Mediathek umgeschichtet worden sein.
Die Umschichtungen bedeuten dabei nicht, dass die Programme dann gar nicht mehr im Ersten ausgestrahlt werden, sondern sie sind dafür nicht mehr prioritär gemacht und müssen dort auch nicht erfolgreich sein.
Neue Digitalplattform bis 2030
Bis 2030 will die ARD eine „digitale öffentlich-rechtliche Qualitätsplattform“ aufbauen.
Dazu wird die ARD ihre digitalen Programmangebote sowie den technologischen Ausbau der digitalen Infrastruktur priorisieren und das bestehende digitale Gemeinschaftsangebot weiterentwickeln. […] Am Ende des Umbaus soll ein regional verankertes Inhalte-Netzwerk stehen, in dem jede Landesrundfunkanstalt – allein oder in Kooperationen – Teile der digitalen Programmangebote und der digitalen Infrastruktur trägt.