HomeKit Secure Video:
Apples HomeKit-Versprechen: Kameraüberwachung mit maximalem Datenschutz
Mit „HomeKit Secure Video“ will Apple künftig die Möglichkeit bieten, über iCloud auf die Bilder von Sicherheitskameras zuzugreifen, ohne dabei die Privatsphäre aufs Spiel zu setzen. Das Konzept ist durchaus interessant, wir wollen daher noch ein paar erklärende Worte zu diesem Thema beisteuern.
Wenn es um die Videoüberwachung privater Bereiche geht, lassen sich Komfort und Sicherheit bislang nur schwer unter einen Hut bringen. Wer nicht zum Administrator geboren und mit einem eigenen Server ausgestattet ist, muss sich auf die meist von den Kamera-Herstellern angebotenen Cloud-Dienste verlassen.
Die Aufzeichnungen werden bei den Fremdanbietern für flexiblen Abruf unabhängig vom Endgerät bereitgehalten und müssen in der Regel zudem auch analysiert werden, um beispielsweise zu unterscheiden, ob nun tatsächlich ein menschliches Wesen vor der Haustür steht, oder sich lediglich die Blätter eines Baumes im Wind bewegen. Natürlich findet die Speicherung passwortgeschützt statt, doch haben die Analyse-Tools der Kamera-Hersteller und in der Folge zumindest theoretisch auch deren Mitarbeiter Zugriff auf das online gespeicherte Videomaterial.
Um die Möglichkeit zum Fremdzugriff kategorisch auszuschließen, will Apple die Bildanalyse nun lokal auf einem Gerät des Kunden durchführen und die Daten dann Ende-zu-Ende-Verschlüsselt in iCloud übertragen. Ähnliches geschieht ja bereits bei der Analyse von Bildern in der Fotos-App auf iOS-Geräten und dem Mac. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung stellt sicher, dass die Daten nur von ihrem ursprünglichen Besitzer wieder entschlüsselt werden können. Dank der HomeKit-Integration besteht hier ergänzend die Möglichkeit, weiteren Personen, die in einem HomeKit-Setup registriert sind, Zugriff auf die Videos zu geben.
Technische Voraussetzung für die lokale Analyse und Verschlüsselung ist ein HomeKit-Hub, also ein Apple TV, ein HomePod oder ein iPad im Hub-Modus. Zudem wird das Ganze nur mit den Kameras ausgewählter Partner funktionieren. Zum Start sind laut Apple Netatmo, Logitech and Eufy mit im Boot, weitere sollen folgen.
Die Kosten für die iCloud-Speicherung halten sich dabei in Grenzen. Voraussetzung ist ein iCloud-Speicherplan mit mindestens 200 GB (also 2,99 Euro pro Monat). Hier erlaubt Apple die Verwendung einer Kamera, dabei werden die Aufnahmen bis zu zehn Tage lang bereitgehalten, ohne dass der Speicherbedarf gegen das iCloud-Volumen gerechnet wird. Mit dem zum Monatspreis von 9,99 Euro erhältlichen 2-TB-iCloud-Plan erlaubt Apple die Nutzung von bis zu fünf Sicherheitskameras.