Sparkassen mit 1,5 Mio. Apple-Pay-Nutzern
Apple-Pay-Chefin: Massives Nutzer-Wachstum in Deutschland
Die WELT AM SONNTAG hat sich mit Apples Top-Manager Jennifer Bailey über den Einsatz der Bezahlfunktion Apple Pay in Deutschland unterhalten und der Apple-Pay-Chefin dabei eine Handvoll zahlen entlockt, die sich in der notorisch verschwiegenen Banken-Branche auch unter größten Anstrengungen nur selten in Erfahrung bringen lassen.
So verweist Bailey auf den beispiellos erfolgreichen Apple Pay-Start bei den Sparkassen – ifun.de berichtete – und gibt an, dass diese im Dezember über 1,5 Millionen Apple-Pay-Nutzer zählen werden. Damit hätte sich der Pool an Apple Pay-Anwendern bei den Sparkassen im Vergleich mit dem August mehr als verdreifacht.
Den Sparkassen, die nach zähen Verhandlungen erst vergleichsweise spät mit Apple kooperierte, kommt in Deutschland eine Sonderrolle zu, da diese die beliebtesten Anbieter von Girokonten in der Bundesrepublik sind. Jeder zweite Deutsche hat hier sein Gehaltskonto – über 46 Millionen Girokarten der Sparkassen befinden sich im aktiven Umlauf.
„erfolgreichsten Produkteinführung“ bei der Sparkasse
Wie die Sparkassen bereits Anfang September gegenüber ifun.de zu Protokoll gaben, gehörte der Start von Apple Pay mit der Girocard zur erfolgreichsten Produkteinführung der zurückliegenden Jahre. Diese stach auch den Apple Pay-Start aus der im Dezember 2019 bei den Kreditkarten der Sparkassen erfolgte. Binnen 24 Stunden hatten Kunden der Sparkasse doppelt so viele Girocards in ihr Wallet eingepflegt als Kreditkarten im vergleichbaren Zeitraum.
Während sich Apple glücklich über die starke Nachfrage ist, zeigen sich europäische Regulierer eher skeptisch. Mairead McGuinness, Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion, ging etwa erst Ende November auf den digitalen Umbruch und die neuen, Symartphone-gestützten Bezalsystem ein. In ihrer Rede zur „Zukunft der Bezahlens in Europa“ forderte diese Wachsamkeit von den Marktwächtern:
Die Verwendung von kontaktlosen Zahlungen hat zugenommen und die Verwendung von Bargeld ist zurückgegangen. Dieser Wandel ist ein Phänomen, das Bestand haben wird. Zweitens werden Zahlungen zunehmend als eine Datengoldgrube angesehen. Zahlungen sind attraktiv für Geschäftsmodelle, die auf Zahlungsdaten basieren. […] Dies ist eine Revolution im Zahlungsverkehr – und in dessen Regulierung und Überwachung. Die Notwendigkeit gleicher Wettbewerbsbedingungen ist wichtiger als je zuvor.