Angespielt: GT Racing 2 zielt auf Pole-Position
Nachdem wir den Titel bereits in dieser News kurz erwähnt haben, möchten wir an dieser Stelle noch einmal etwas genauer auf Gamelofts neues Rennspiel GT Racing 2: The Real Car Experience eingehen. Nach einem mehrwöchigem Soft-Release in Kanada und Neuseeland hat Gameloft den Nachfolger des erfolgreichen GT Racing endlich weltweit, und damit auch in Deutschland, zum Download freigegeben.
Eineinhalb Jahre hat die Entwicklung des Rennspiels gedauert, das sich nun ganz klar gegen den Konkurrenten und bisherigen Platzhirsch Real Racing 3 von Firemonkeys und EA positioniert. Im Gegensatz zur hauseigenen und arcadelastigen Asphalt Serie, deren aktuelle Version 8 erst jüngst ein größeres Update spendiert bekommen hatte, setzt GT Racing 2 ebenso wie Konkurrent Real Racing 3 auf ein möglichst realistisches Rennerlebnis.
GT Racing 2 bietet nicht nur eine realistische und nachvollziehbare Fahrphysik, sondern liefert passend dazu auch einen riesigen Fuhrpark aus 67 lizensierten Autos, die optisch einwandfrei in die Spielewelt implementiert wurden. Das Fahrzeugangebot erstreckt sich dabei von Kleinwagen wie einem Renault Clio, über sportliche Mittelklassewagen wie dem BMW M3, bis zu hochgezüchteten Rennmaschinen wie dem Mercedes SLS AMG GT3. Damit bietet er eine ähnliche Fahrzeugvielfalt wie Real Racing 3, dass mittlerweile über 70 unterschiedliche Wagen bietet (Vielen Dank, RallyVincent und WMSepp).
Dafür bietet GT Racing 2 mit der berühmten Laguna Seca nur eine einzige reale, lizensierte Rennstrecke. Die restlichen 13 Pisten, auf denen ihr euch austoben könnt, wurden von Gameloft selber entworfen. Das stört jedoch höchstens Rennsportpuristen, denn alle Strecken sind abwechslungsreich gestaltet und entführen euch an die unterschiedlichsten Orte des Planeten. Egal ob vorbei an Küstenlandschaften, durch einen Wüstenkurs oder mitten hinein in einen Rennkurs durch das nächtliche Tokyo. Neben dem Tag/Nacht Wechsel sorgen unterschiedliche Wetterverhältnisse für zusätzliche Herausforderung.
Für mehr Abwechslung auf den Strecken bietet euch GT Racing 2 neben unterschiedlichen Cups in diversen Fahrzeugkategorien insgesamt 1400 Events, an denen ihr teilnehmen könnt. Diese teilen sich in unterschiedliche Modi auf. Darunter Zeitrennen, Kopf an Kopf Rennen, Eliminations- oder auch Gewichtszunahmerennen. Bei letzteren wird euer Fahrzeug mit jeder Runde schwerer, wodurch sich die Fahrzeugdynamik erheblich ändert. Doch das sind nur einige der Modi, die euch im Spiel erwarten.
Ganz besonders stolz ist das französische Entwicklerstudio auf ihr Echtzeit-Schadensmodell, dank dem sich die schicken Nobelkarossen auch auf der Rennstrecke gewissen Modifikationen unterziehen lassen. Sodenn wir es so nennen wollen, wenn wir dem vorausfahrendem Fahrzeug ungebremst ins Heck rauschen und dabei unsere Windschutzscheibe brechen lassen, sowie dem Fahrzeugblech neue, ungewohnte Formen beibringen. Wer gerne aus der optisch ansprechenden Cockpitperspektive spielt wird es dann wohl sogar in Erwägung ziehen einen zweiten Unfall zu provozieren – natürlich nur in der Hoffnung hierbei das angebrochene Glas vor den Augen gänzlich zum Bersten zu bringen um endlich wieder freie Sicht auf die Fahrbahn zu gewinnen. Doch Vorsicht, wer all zu rüpelhaft über die Strecke räubert muss sich nicht wundern, wenn der Wagen die Anstrengungen irgendwann nicht mehr mitmacht und nur noch im Kriechtempo über die Piste lahmt.
Für den Mehrspielermodus hätten wir uns gewünscht, dass GT Racing 2 wieder einen live Multiplayer mitbringen würde, in dem ihr euch im direktem Zwei- oder Mehrkampf mit Freunden im lokalem Netzwerk oder über das Internet messen könnt. Doch leider verzichtet Gameloft ebenso wie EA auf dieses Feature und liefert ebenfalls lediglich einen asynchronen Multiplayer, in dem ihr euch mit anderen um die besten Streckenzeiten messen könnt. Natürlich birgt ein asynchroner Multiplayer gerade bei Titeln für Mobilplattformen große Vorteile, da ihr nicht mit euren Freunden gleichzeitig online sein müsst, sondern ihre Rekorde auch morgens bei der Bahnfahrt zur Arbeit oder Uni brechen könnt. Allerdings hätte ein optionaler live Multiplayer ein nettes Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz bedeutet.
GT Racing 2 lässt sich ebenso wie Konkurrent Real Racing 3 kostenlos aus dem App Store laden. Natürlich möchte Gameloft mit dem Titel dennoch Geld verdienen, weshalb das Freemium Spiel auf einen In-App-Store setzt. In diesem könnt ihr euch Scheine kaufen, eine der beiden Währungen in GT Racing 2. Mit den Scheinen könnt ihr euren Weg zum nächsten Fahrzeug abkürzen und sofort die besten Rennschlitten erwerben, neue Mechaniker anheuern um aufwändigere Fahrzeugmodifikationen in kürzerer Zeit erledigen zu lassen – oder ihr könnt die Wartezeit auf ein Fahrzeugupgrade sofort auf null setzen. Hin und wieder bekommt ihr auch nach beendeten Rennen und bei Levelaufstiegen einige wenige dieser Scheine, die ihr dann nach Gutdünken einseten könnt.
Die zweite Währung sind Coins, also Münzen, die ihr euch erspielen müsst. Hiermit lassen sich nach und nach ebenso alle essentiellen Spieleinhalte wie Fahrzeuge und Upgrades freischalten, ihr müsst ihr hierfür natürlich mehr Zeit investieren. Jedoch sehen wir das als geringeres Problem, da wir ein Spiel sowieso in Ruhe durchspielen wollen und keinen Sinn darin sehen direkt zum Start alles frei zu schalten. Ansonsten hätten wir das Spiel ja bereits zu Beginn schon „durchgespielt“ und könnten unser iPad direkt wieder ausschalten.
Weiterhin verzichtet Gameloft darauf, euch auf Reparaturen an euren Wagen warten zu lassen. Egal wie sehr ihr euer Fahrzeug während eines Rennen zu Schrott fahrt, sobald die Runde vorbei ist, ist das Vehikel umgehend wieder einsatzbereit. Ein netter, kleiner Seitenhieb in Richtung Konkurrent Real Racing 3, der euch regelmäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten aufhalst. Die einzigen Wartezeiten, die euch GT Racing 2 aussetzt und gerne gegen Echtgeld verkürzen möchte, fallen beim Upgrade eurer Fahrzeuge an.
Aktuell verlangt Gameloft für das kleinste „Scheine-Paket“ 1,79 Euro bietet euch dafür 200 Scheine an. Wer sofort in die Vollen greifen möchte, kann auch 89,99 Euro in das größte „Scheine-Paket“ mit 16000 Scheinen investieren. Das ist genug um 4 bis 5 der teuersten Boliden oder ein bis zwei Dutzend Mittelklassefahrzeuge freizuschalten. Dennoch ein Preis, der einem erst einmal im Halse stecken bleiben könnte. Jedoch möchten wir kurz zwei Dinge hierzu anmerken. Zuallererst dreht Gameloft noch an den Preisschrauben und verspricht dabei auf die Resonanzen der Nutzer zu achten. Und zweitens bleiben alle In-App Käufe rein optional. Mit etwas Geduld lässt sich das Spiel durchspielen, ohne das man nur einmal in die Verlegenheit kommt auch nur einen In-App Kauf in Erwägung zu ziehen – es sei denn man plant den Entwickler für den Spaß, den man beim Spielen hat, etwas zurückzugeben.
Zum Schluss bleibt die Frage, ob wir eher dem neuen GT Racing 2 oder das im Frühjahr erschienene Real Racing 3 für eine Empfehlung Vorzug geben würden. Und in diesem Fall müssen wir zugeben, dass wir hierfür gar keine pauschale Aussage treffen können. Beide Spiele schauen bestechend gut aus und bergen Unmengen Spielspaß. Ebenso verfügen sie über ähnlichen Umfang, womit sich nur schwer ein Sieger ausmachen lässt. Schlussendlich muss jeder für sich selbst entscheiden welcher Titel ihm mehr liegt – oder erspart sich diese Überlegung und genießt einfach beide Spiele. Die einzigen Kosten die euch erwarten, sind gut zwei belegte Gigabyte Speicherplatz auf eurem iOS Gerät. Die Mindestvoraussetzungen beider Titel sind mindestens ein iPhone 4, ein iPad 2, ein iPad Mini oder ein iPod Touch der vierten Generation. Viel Spaß!