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Live-Zugriff für Ermittlungsbehörden geplant

Amazon-Tochter Ring erleichtert Polizei erneut den Kamera-Zugriff

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Die auf Überwachungskameras spezialisierte Amazon-Marke Ring plant offenbar eine deutliche Ausweitung der Kooperation mit Polizeibehörden. Künftig sollen Ermittler nicht nur wie früher über ein spezielles Anfrageportal Zugriff auf von Nutzern gespeichertes Videomaterial erhalten können, sondern im Einzelfall sogar die Möglichkeit bekommen, Livebilder von vernetzten Türklingeln und Überwachungskameras abzurufen, vorausgesetzt, der jeweilige Nutzer stimmt dem zu.

Monitoring Tab2@2x

Mit dem Vorstoß rollt das Unternehmen frühere Reformen zurück, die nach massiver Kritik an der engen Zusammenarbeit mit der Polizei eingeführt wurden. In der Vergangenheit war wiederholt bekannt geworden, dass Polizeibehörden auf Ring-Videos zugriffen, ohne dass ein richterlicher Beschluss oder die ausdrückliche Einwilligung des Nutzers vorlag.

KI als Voraussetzung für Karrierechancen

Ring-Gründer Jamie Siminoff, der kürzlich als Geschäftsführer zurückgekehrt ist, kündigte laut Medienberichten außerdem eine strategische Neuausrichtung an. Das Unternehmen solle künftig konsequent „KI-zentriert“ arbeiten. Was das konkret bedeutet, ist bislang noch unklar. Denkbar wäre der Einsatz von automatisierter Videoanalyse, etwa zur Objekterkennung oder Gesichtserkennung.

Laut einem internen Memo soll der Einsatz von Künstlicher Intelligenz künftig sogar über berufliche Aufstiegschancen bei Ring mitentscheiden.

Ring Video Doorbell Kabel

Rückschritt bei Datenschutzmaßnahmen

In der Vergangenheit hatte Ring auf öffentlichen Druck hin mehrere Maßnahmen umgesetzt, um den Datenschutz zu verbessern. Dazu gehörten unter anderem die Einführung einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sowie die Beendigung formeller Partnerschaften mit Strafverfolgungsbehörden. Die geplanten Neuerungen dürften diese Fortschritte nun wieder weitgehend zunichtemachen.

Angesichts sinkender Kriminalitätsraten in den USA werfen Kritiker dem Unternehmen vor, nicht etwa auf Sicherheitsbedürfnisse zu reagieren, sondern auf politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Der Ausbau staatlich unterstützter Überwachung gilt in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern als lukrativer Wachstumsmarkt für Tech-Firmen.

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31. Juli 2025 um 19:27 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Wenn die Möglichkeit besteht, dann bedarf es im Zweifelsfall auch keiner Zustimmung damit es funktioniert.
    Die Politik der kleinen Schritte geht voran. Was heute undenkbar wird in 10 Jahren die Normalität werden.
    Nicht falsch verstehen. Ich bin offen für die ganze Technik und nütze sie auch. Ich hinterfrage aber noch und sehe ggf. Gefahren in der Entwicklung.

  • Ist doch prima, wenn man zukünftig beim Verlassen des Autos in der Garage stolpert, alarmiert die Kamera gleich mal die Polizei……Gang unsicher: 92% Wahrscheinlichkeit für Fahrt unter Alkoholeinfluss erkannt.

  • Und wer soll sich das kaufen, wenn die persönlichen Rechte einfach ignoriert werden?

    • sehe ich auch so.
      dieses „wer nix zu verbergen hat“ ding ist bei einer afd-regierung ganz schnell problematisch.

      • Aha. Einheitsbrei schafft Freiheiten ab, aber schuld sind die die nix dafür können?

      • Ja, das funktioniert nur solange die freiheitlich demokratische Grundordnung stabil ist. Seit dem Zuspruch, den die AfD erfährt und was durch Trump inzwischen überall vorstellbar ist, bekommt das Thema eine ganz andere Bedeutung. Also privacy by design!

      • Sozialistische Überwachung hat nichts mit einer Freiheitlich Demokratischen Grundordnung gemein.

  • Meinetwegen, wenn eine Kamera zum Schutz der Öffentlichkeit dient, dann soll sie auch von der Öffentlichkeit finanziert werden.
    Nutze zwar keine Ring-Produkte, aber wenn das ein pro Argument werden soll – why not.

  • Kommt danach die Installationspflicht wie bei Rauchmeldern? Und wenn sich alle dran „gewöhnt“ haben, die Idee für Kameras innerhalb jeder Wohnung, jeden Hauses? Sind wir dann alle Winston Smith?

  • Naja, irgendwas muss die Palantir-KI in den Stargate-Rechenzentren doch verarbeiten bevor die Anduril-Drohnen dann zur Jagd auf die Delinquenten aufsteigen also habt euch nicht so…

  • Sehr gute Idee. Endlich ein Kampf gegen alle Kriminellen Energien.

  • Kleiner Tipp:
    Instant.de
    Funktioniert offline und kann natürlich auch FTP. Hoffe das bleibt so.

  • Was zurzeit alles so nach und nach in kleinen Häppchen eingeführt wird, hatte sich nicht mal Orwell ausdenken können. Der war ja direkt noch ein Optimist, mit seinen Vorhersagen.

  • Oh sinkende Kriminalitätsraten in den USA sind aber nicht zurückzuführen auf mehr Kameraüberwachung sondern auf die Politik von Donald Trump

  • Naja, wenn deutsche Ermittlungsbehörden auf die Daten zugreifen wollen, dann gibt es noch rechtliche Hürden. Im Falle eines Einbruchs, wird wohl der Nutzer aus eigenem Interesse zustimmen. Im Falle das man sich selbst Ermittlungen ausgesetzt sieht, braucht es zumindest eines richterlichen Beschlusses. Und das hat dann nicht mit „Stasimethoden“ zu tun.

  • Im meinem direkten privaten Umfeld hätte ein Übergriff nachgewiesen und verfolgt werden können, wenn die zahlreichen Aufzeichnungen verfügbarer Kameras in der Umgebung zügiger (vor Löschung) hätten ausgewertet werden können. Der bekannte Täter ist nun immernoch auf freiem Fuß. Gesamtkontext waren KO-Tropfen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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