Humorvoll bis gruselig
Zwei ungewöhnliche Adventures: Crushed in Time und Gloomy Eyes
Zwar wurde die Veröffentlichung des Point-and-Click Adventures Crushed in Time erst für das kommende Jahr angekündigt. Allerdings wurden die Mac und iOS Version des unterhaltsamen Detektivspiesl bereits bestätigt, weshalb wir es hier an erste Stelle rücken wollen.
Crushed in Time
Wobei Crushed in Time streng genommen gar kein Point-and-Click, sondern ein Point-and-Drag Adventure ist. Denn ihr klickt nicht einfach nur auf Gegenstände und Hinweise um mit ihnen zu interagieren, sondern zieht an ihnen wie an einem Gummiband. Und lasst sie wieder losflitschen um sie bewegen, Türen zu öffnen oder Dinge miteinander zu verbinden.
Dabei verzichtet das Spiel komplett auf ein Inventarsystem. Zwar können die Protagonisten Gegenstände die ihr ihnen zuspielt aufsammeln, untersuchen und benutzen. Dinge miteinander kombinieren müsst ihr jedoch direkt in der Spielwelt. Und ebenso müsst ihr sie zuerst einmal dort hin bringen, wo sie gebraucht werden. Das mag unscheinbar klingen, entpuppte sich beim kurzen Anspielen des ersten Abschnitts aber schnell als herrlich erfrischender Spielansatz, der ganz neue, unkonventionelle Rätseldesigns ermöglicht und uns zum kreativen Denken zwang.
Auch in Bezug auf die Story scheut Entwickler Draw Me A Pixel nicht die Abkehr von konventionellen Wegen. Denn Crushed in Time ist eigentlich ein Spin-Off ihres Erstlingswerks There Is No Game: Wrong Dimension. Einem Adventure, das ein Spiel ist, welches keines sein möchte und wild mit Meta-Ebenen spielt. Und so fällt auch in Crushed in Time direkt zu Spielbeginn die vierte Wand.
Denn die Geschichte hinter Crushed in Time ist ein neues Sherlock Holmes Spiel, in dem jedoch zum Release ein Spielcharakter verloren gegangen ist. Holmes und Dr. Watson begeben sich nun in ihrem eigenem Spiel auf eine Zeitreise um nach dem Charakter zu suchen und durchlaufen dabei die Entwicklungsgeschichte ihres eigenen Computerspiels von der ersten Konzeption bis zum fertigen Spiel. Wobei ihr als Spieler für das Läsen der vielzahligen Rätsel mit einem Haufen Slpastick und humorigen Kommentaren und Dialogen belohnt werdet.
Wer humoristische Adventures liebt und nach Abwechslung zu dem üblichen Point-and-Click Rätselstil sucht, sollte sich Crushed in Time ruhig schon einmal auf die Wishlist setzen. Und sofern ihr die Pixelgrafik nicht scheut ist für euch eventuell sogar der geistige Vorgänger einen Blick wert.
Gloomy Eyes
Das Cozy Horror Adventure Gloomy Eyes, das mit Unterstützung der französischen Sparte des Gemeinschaftssenders ARTE entstanden ist, zeigt sich hingegen deutlich düsterer. Obgleich das Spiel ursprünglich bereits vor fünf Jahren als knapp dreißigminütige VR Experience für Meta Quest und HTC Vive erschien, wurde nun aus dem Kurzfilm ein vollwertiges Adventure geschaffen, das absofort für Konsolen sowie bei GOG, Steam und im Epic Store für Windows erhältlich ist.
Auch wenn leider auf eine Mac Version verzichtet wurde, wollen wir dem Spiel zumindest etwas Platz einräumen. Nicht nur, weil wir bereits in der Vergangenheit öfter ARTE Spiele erwähnt haben, sondern weil wir Gloomy Eyes bereits durchgespielt haben uns uns die makabere Geschichte und der liebevolle Artstyle so gut gefallen haben.
In Gloomy Eyes schlüpft ihr abwechselnd in die Rollen des freundlichen Zombiejungen Gloomy und dem ausgefuchsten Menschenmädchen Nena, deren Welt in Form von Dioramen dargestellt wird, die liebevoll im Stile der Tim Burton Animationsfilme gestaltet wurden. Doch leider ist ihre Welt in ewige Dunkelheit getaucht und Gloomy und Nena machen sich auf die Reise um mit vereinten Kräften die Sonne wieder zu erwecken.
Die Geschichte der beiden jungen Helden wird dabei vom mysteriösen Totengräber erzählt, der euch durch das Spiel begleitet. Nach knapp einer halben Stunde Spielzeit treffen die beiden Protagonisten erstmals aufeinander und fortan spielt ihr beide Charaktere im steten Wechsel um euch ihre jeweiligen Stärken zu Nutzen zu machen und ihre Schwächen zu umgehen. So ist Gloomy zwar außergewönhlich stark, aber erträgt kein künstliches Licht. Nena hingegen ist flink und klug, aber möchte nicht als Zombiefutter für die anderen Untoten enden.
Auf diese Weise durchreist und erkundet ihr eine Reihe schaurig schöner Schauplätze und löst teils mehr, teils weniger kniffelige Umgebungsrätsel. Da sich Gloomy und Nena immer wieder gegenseitig unter die Arme greifen müssen um das gemeinsame Ziel zu erreichen, müsst ihr bei den Rätseln ein Stück weit ums Eck denken um zu erkennen wie sich die beiden in den jeweiligen Situationen direkt oder indirekt gegenseitig helfen können.
Einzig schade bleibt, dass ihr bereits nach drei bis spätestens vier Stunde Spielzeit ans Ende gelangt. Auch wenn uns das Spiel so sehr gefesselt hat, dass wir es ohne Pause durchgespielt haben, erscheint der Preis von 24,99 Euro für die kurze Spielzeit nicht besonders günstig.
Andererseits gibt es zur Einführung für PC und Switch 20 Prozent Rabatt, womit der Preis für das Spiel wieder unter die magische Schmerzgrenze von 20 Euro rutscht. Und damit spielt sich Gloomy Eyes nicht nur wie ein interaktiver Tim Burton Film, sondern kostet auch nicht mehr als ein Film auf UHD Blu-ray.
Ich glaube, das ist mal wieder ein Spielchen für mich. In Erinnerung an alte PC Zeiten. :-)
WOW. DANKESCHÖN :-)
Muss man den ersten Teil gespielt haben? Ich mag diese Pixelgrafik so überhauptnicht mehr. Ich finde das ist heute nicht mehr Zeitgemäß, wobei ich weiß das es noch genug Leute gibt die auf sowas stehen.
Nein, man muss There Is No Game nicht vorher gespielt haben, auch wenn ein paar Charaktere daraus wieder auftauchen. Crushed in Time erzählt eine komplett eigene Geschichte, für die man zum Glück kein „Vorwissen“ braucht. :)
Test